Eine Frau verteilt Salbe auf ihrer Hand
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Hautausschlag

Ein Hautausschlag kann sich ganz unterschiedlich äußern, etwa in Form von Rötungen, Flecken oder Pünktchen, auf eine Stelle begrenzt oder großflächig am Körper oder mit Begleitbeschwerden wie Juckreiz oder Schmerzen. Die möglichen Ursachen reichen von Allergien über Hautkrankheiten wie Neurodermitis bis hin zu Infektionskrankheiten wie Windpocken und Masern, Stress und psychischen Belastungen und vielen mehr.

Fact-Box Hautausschlag

Hautausschlag (Exanthem): Ausschlag im Bereich der Haut, Hautveränderungen

Formen: Lokaler, disseminierter (auf einen Hautbezirk beschränkter) oder generalisierter (den ganzen Körper betreffender) Hautausschlag; makulöser, urtikarieller oder pupulöser Hautausschlag u. a.

Ursachen: Hautkrankheiten (z. B. Neurodermitis, Psoriasis, Urtikaria), Allergien, andere Erkrankungen (z. B. Windpocken, Gürtelrose, Masern, Röteln, Krätze, Lupus Erythematodes), bestimmte Medikamente, psychische Belastungen und Stress u. a.

Erscheinungsbild: Rötungen, Pünktchen, Flecken, Knötchen, Pusteln, Pappeln, Bläschen u. a.; unterschiedliche Farbgebung (z. B. blassrot, blassrosa, hellrot, intensives rot, kupferfarben, bräunlich) und Ausbreitung (Herde, ineinanderfließende Herde, netzartig, gürtelförmig u. a.)

Mögliche Begleitsymptome: Je nach Ursache; im Bereich der Haut Juckreiz, Brennen, Stechen, Schmerzen u. a.; Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, allgemeines Unwohlsein, Fieber, Rachenentzündung, Übelkeit, Erbrechen u. v. m.

Diagnose: Anamnese, gründliche Inspektion, Abstrich, Blutuntersuchung, Allergietest etc.

Behandlung: Je nach Ursache und anderen Faktoren; spezielle Pflegeprodukte, Salben, Cremen und Tinkturen mit bestimmten Wirkstoffen, Badezusätze, Antipilzmittel, Antibiotika u. a.

Was ist ein Hautausschlag?

Ein Hautausschlag (Exanthem) ist ein, wie die Bezeichnung verrät, Ausschlag im Bereich der Haut, der in Folge einer Reaktion der Haut auf bestimmte innere und/oder äußere Einflüsse auftritt. Hautausschlag ist nicht gleich Hautausschlag. Ein Ausschlag im Bereich der Haut kann sich auf unterschiedliche Weise äußern (z. B. in Form einer Rötung oder von Flecken, Bläschen, Pünktchen) und sehr viele verschiedene Ursachen haben. Ein Hautauschlag kann praktisch an jeder Stelle des Körpers auftreten. Er kann den gesamten Körper betreffen oder auf einen bestimmten Bereich beschränkt sein und sich auch verschiedenartig ausbreiten. Auch hinsichtlich der Dauer gibt es große Unterschiede – während manche Hautausschläge nach kurzer Zeit von alleine wieder verschwinden, können andere über Tage und Wochen bestehen bleiben. Hautausschläge betreffen Säuglinge, Kinder und Erwachsene und sind ein häufiger Grund für den Besuch beim Hautarzt.

Formen und Ursachen

Hautausschläge werden nach verschiedenen Kriterien eingeteilt:

  • Je nach Ausbreitung werden lokale (auf einen Hautbezirk/-bereich) beschränkte, disseminierte (über eine Körperregion verteilte) und generalisierte (den gesamten Körper betreffende) Ausschläge unterschieden.
  • Abhängig vom Erscheinungsbild und in Bezug auf die einzelnen Hautveränderungen (Effloreszenzen) werden u. a. makulöse (fleckförmige), urtikarielle (quaddelförmige), pupulöse (knötchenförmige) und andere Formen unterschieden.
  • In Hinblick auf die Ursache unterscheidet man u. a. allergische, toxische, infektiöse, medikamenteninduzierte (durch Medikamente verursachte) und Hautausschläge in Folge autoimmuner Reaktionen des Körpers.

Folgende Ursachen können hinter einem Hautausschlag stecken:

Hautkrankheiten

  • Neurodermitis (atopisches Ekzem): Neurodermitis ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die bei Kindern und Erwachsenen vorkommt. Das Erscheinungsbild einer Neurodermitis kann sehr vielseitig sein, typische Symptome sind allgemein trockene Haut, stark reizbare Haut, gerötete entzündete Hautstellen, quälender Juckreiz, flächenhafte Verdickung/Vergröberung der Haut (Licheninfikation) und Papeln (Knötchen). Die Hautveränderungen können verschiedene Stellen des Körpers betreffen, bevorzugt zeigen sie sich im Bereich der Beugeseiten der Extremitäten, am Hals und im Gesicht. Zur Entstehung der Krankheit tragen verschiedene Faktoren bei, die genauen Ursachen sind jedoch nicht vollständig geklärt. Faktoren, welche einen Neurodermitisschub auslösen können sind u. a. bestimmte Umweltallergene und bestimmte Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln (Nahrungsmittelallergene wie z. B. Kuhmilch, Weizen, Soja), irritierende Stoffe auf der Haut (z. B. Textilien aus Wolle und Synthetik, Reinigungsmittel, Duftstoffe), Klimafaktoren wie starke Kälte, Schwüle und Trockenheit, Umweltgifte, psychische Belastungen, Stress u. v. m. Mehr zum Thema Neurodermitis lesen Sie hier.
  • Psoriasis (Schuppenflechte): Psoriasis ist eine chronische schubweise verlaufende Hauterkrankung. Sie zählt zu den häufigsten Hauterkrankungen. Es werden verschiedene Formen unterschieden, die häufigste ist Psoriasis vulgaris. Betroffene leiden unter geröteten, schuppenden und juckenden Hautveränderungen – typisch für die Krankheit sind scharf begrenzte, gerötete und mit silbrig-weißen Schuppen überzogene Herde (Plaques), zumeist auch Juckreiz. Stellen, an welchen Plaques bevorzugt auftreten sind die Streckseiten der Extremitäten (Knie, Ellenbogen), das Kreuzbein, der behaarte Kopf, die Handflächen und Fußsohlen. In Hinblick auf die Entstehung der Erkrankung scheinen mehrere Faktoren eine Rolle zu spielen (erbliche Veranlagung, bestimmte Umweltfaktoren etc.), die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt. Triggerfaktoren sind physikalische, chemische und entzündliche Hautreizungen (z. B. Kratzen, Druck, Verletzungen), Infektionen, hormonelle Veränderungen, Stress u. v. m. Die Erkrankung kann die Lebensqualität Betroffener sehr stark einschränken. Lesen Sie hier mehr zum Thema Psoriasis.
  • Urtikaria (Nesselsucht): Bei einer Urtikaria kommt es zu Hautreaktionen in Form von Quaddeln – dieser Hautausschlag in Form von roten Hauterhebungen sieht aus wie nach einem Kontakt mit Brennnesseln, weswegen Urtikaria auch als Nesselsucht bezeichnet wird. Kommt es auch zu Schwellungen in tieferen Hautschichten, ist von einem Angioödem die Rede. Die Ursachen und Auslöser einer Urtikaria hängen mit der Freisetzung von verschiedenen Botenstoffen, insbesondere von Histamin zusammen. Dauert die Urtikaria kürzer als sechs Wochen an, spricht man von akuter Urtikaria. Mögliche Auslöser der Quaddeln sind allergische Reaktionen, beispielsweise nach Wespen- oder Bienenstichen oder eine Nahrungsmittelallergie, verschiedene Medikamente, bestimmte äußere Reize (z. B. Kälte) u. v. m. Bestehen Urtikaria und Angioödem über sechs Wochen, liegt eine chronische Form vor. Mehr über Nesselsucht lesen Sie hier.
  • Röschenflechte (Pityriasis rosea): Die Röschenflechte ist eine akut verlaufende Hauterkrankung, bei welcher sich ein typischer Hautausschlag bildet, der sich vom Rumpf bis zu den Oberarmen, Oberschenkeln und dem Nacken erstrecken kann. Der Hautausschlag kann über Wochen bestehen bleiben und heilt danach in der Regel aus.
  • Rosazea (Acne rosacea, Kupferrose): Bei Rosazea handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die sich durch Erytheme (Hautrötungen) und sichtbare Erweiterungen von oberflächlich gelegenen kleinsten Blutgefäßen der Haut, sogenannte Teleangiektasien, bemerkbar macht. Weiters kann es phasenweise zu Papeln und Pusteln im Gesicht kommen. Betroffene leiden je nach Schweregrad unter einer anhaltenden Rötung mit sichtbar erweiterten Äderchen im Gesicht. Sonnenlicht, Alkoholkonsum, stark gewürzte Speisen und andere Faktoren können einen akuten Schub triggern.
  • Weitere Hauterkrankungen: Weitere Hautkrankheiten, die hinter einem Hautausschlag stecken können sind verschieden Formen von Akne, seborrhoisches Ekzem, Knötchenflechte (Lichen ruber planus) und andere.

Andere Erkrankungen und Allergien

  • Allergien: Eine Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems nach wiederholtem Kontakt mit an sich harmlosen Fremdstoffen (Antigene, Allergene; z. B. Pollen, Tierhaare, Milben/Hausstaub, chemische Stoffe wie z. B. Nickel, Insektengifte u. v. m.), die von ihm als fremd erkannt werden. Eine Allergie kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen, beispielsweise durch Tränenfluss, gerötete und juckende Augen, laufende Nase, Niesen, Behinderung der Nasenatmung, Atembeschwerden, Atemnot, Schluckbeschwerden, Durchfall, Übelkeit, vorübergehende juckende Hautausschläge, Hautentzündungen, Juckreiz, Ekzeme u. v. m.
  • Windpocken (Varizellen, Schafblattern): Windpocken, eine Infektionskrankheit, werden durch das Varizella-Zoster-Virus hervorgerufen, welches hoch ansteckend ist. Eine Übertragung ist als Tröpfchen- und Schmierinfektion möglich. Symptome sind u. a. juckender roter Hautausschlag, Kopf- und Gliederschmerzen und Fieber. Die typischen Hautveränderungen bei Windpocken zeigen sich als kleine rundliche rote Flecken, aus welchen sich sekretgefüllte Bläschen und Pusteln entwickeln, die nach und nach eintrocknen und verkrusten. Der Hautausschlag beginnt zumeist am Rumpf und breitet sich auf den Kopf, das Gesicht und die Extremitäten aus. Neben der Haut kann auch die Mundschleimhaut betroffen sein. Durch das gleichzeitige Bestehen von neu entstehenden und abheilenden Läsionen entsteht ein ”buntes” Bild aus roten Flecken, Bläschen, Papeln und Krusten, welches auch als ”Sternenhimmel” bezeichnet wird.
  • Gürtelrose (Herpes Zoster): Wie die Windpocken wird auch Gürtelrose durch das Varizella-Zoster-Virus hervorgerufen. Bei Gürtelrose handelt es sich um eine Zweiterkrankung. Beim ersten Kontakt verursacht das Virus Windpocken. Nach Abklingen dieser überdauert es im Körper (in den Spinal- bzw. Hirnnervenganglien) und kann, auch nach Jahren, wieder reaktiviert werden (beispielsweise bei immungeschwächten und älteren Personen) und in Form von Gürtelrose in Erscheinung treten. Der für Gürtelrose typische Ausschlag ist durch Bläschen auf gerötetem Untergrund gekennzeichnet und verläuft gürtelförmig vom Rumpf in Richtung Brustbein um den Körper. Er kann aber auch an anderen Stellen auftreten. Daneben können teils starke Schmerzen und andere Symptome auftreten.
  • Masern: Masern sind eine typische Infektionskrankheit des Kindesalters. Auslöser ist das Masernvirus, die Infektion erfolgt durch Tröpfchen- und Kontaktinfektion. Das Virus ist hoch ansteckend. Masern beginnen u. a. mit Fieber, Bindehautentzündung, Schnupfen und Husten. Typisch ist zudem ein Ausschlag im Bereich der Mundschleimhaut (Enanthem), die sogenannten Koplik-Flecken (weiße kalkspritzerartige Flecken). Einige Tage nach Auftreten der ersten Symptome entsteht der für Masern typische knotig-fleckige Hautausschlag, bei welchem einzelne Herde zu größeren Herden zusammenfließen. Der Ausschlag beginnt hinter den Ohren und im Gesicht, breitet sich auf weitere Körperbereiche aus und bleibt mehrere Tage bestehen.
  • Röteln: Auch Röteln sind eine Virusinfektion mit Hautausschlag. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Die Krankheit ist charakterisiert durch einen kleinfleckigen oder knotig-fleckigen Hautausschlag mit hellroten bis leicht bräunlichen Flecken, welcher im Gesicht beginnt und sich über den Hals, die Extremitäten und den ganzen Körper ausbreitet und nach bis zu drei Tagen wieder verschwindet. Lesen Sie hier mehr zum Thema Röteln.
  • Scharlach: Auch die typische Kinderkrankheit Scharlach geht mit einem charakteristischen Hautausschlag einher. Dieser besteht aus dicht nebeneinanderstehenden stecknadelkopfgroßen und intensiv roten Hautveränderungen und breitet sich über den ganzen Körper aus. Frei von Ausschlag bleiben zumeist ein kleines Dreieck zwischen Mund und Kinn, die Handinnenflächen und die Fußsohlen. Weiters kommt es zu charakteristischen Veränderungen der Zunge (weißlicher Belag, ”Himbeerzunge”). Erste Krankheitsanzeichen sind u. a. Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Rachenentzündung. Verursacht wird Scharlach durch eine Infektion mit Streptokokken. Die Bakterien werden durch Tröpfcheninfektion übertragen.
  • Krätze (Scabies): Krätze ist eine durch Parasiten (Krätzmilben) verursachte Hauterkrankung. Die Übertragung kann durch direkten Hautkontakt zwischen zwei Menschen oder, wenn auch selten, durch Textilien und andere Stoffe erfolgen. Typisch für gewöhnliche Scabies sind u. a. ekzemähnliche Hautveränderungen wie Rötung, Schuppung, Papeln und Pusteln sowie Brennen bzw. ein starker Juckreiz, bevorzugt u. a. im Bereich der Falten zwischen den Fingern und Zehen, Ellenbogenstreckseiten, vorderen Achselfalten, Brustwarzenvorhöfe, Nabelregion, Gürtellinie, Analfalte, Penisschaft und Leistenregion.
  • Syphilis (Lues): Die Syphilis wird zählt zu den sexuell übertragbaren Krankheiten. Sie wird durch eine Infektion mit dem Bakterium Treponema pallidum verursacht und durchläuft mehrere Stadien. Im zweiten Stadium kommt es zumeist u. a. zu einem kleinfleckigen Ausschlag am Körperstamm und den Extremitäten in Form eines kleinfleckigen nässenden Exanthems.
  • Weitere Erkrankungen: Daneben gehen auch Hautpilz, Lyme-Borreliose, Typhus, Hepatitis, Lupus Erythematodes und verschiedene andere Erkrankungen mit einem Hautausschlag einher.

Weitere mögliche Ursachen

Weitere mögliche Ursachen von Hautausschlägen sind u. a. die Einnahme bestimmter Medikamente, pflanzliche Mittel sowie psychische Belastungen und Stress. Zwischen der Haut und der Psyche gibt es enge Verbindungen, worauf nicht zuletzt auch weit verbreitete Redewendungen wie ”Sich in seiner Haut nicht wohlfühlen”, ”Das juckt mich nicht”, ”Das geht unter die Haut” oder ”Das ist zum aus der Haut fahren” hindeuten. Im Gegensatz zu anderen Organen ist die Haut, das größte Organ des menschlichen Körpers, für das Umfeld direkt sichtbar und kann Gefühle mitteilen wie auch hervorrufen. Beispielsweise erröten viele Menschen, wenn ihnen etwas peinlich oder unangenehm ist; bei Angstgefühlen wird oftmals eine Gänsehaut, bei Übelkeit und Unwohlsein nicht selten Blässe ausgelöst oder es kommt eben zu Ausschlag und/oder anderen Hautsymptomen, wenn Stress auf die Psyche einwirkt. Umgekehrt können Veränderungen im Bereich der Haut bzw. Hautsymptome, die für andere Menschen sichtbar sind, wie etwa bei Neurodermitis oder Psoriasis, die psychische Belastung und den Leidensdruck erhöhen – die Psyche kann eine Hauterkrankung also beeinflussen, ebenso wie eine Hauterkrankung das psychische Wohlbefinden beeinflussen kann.

Symptome

Abhängig von der Ursache kann sich ein Hautausschlag auf ganz verschiedene Weise bemerkbar machen. So kann sich ein Hautauschlag auf einen Hautbezirk beschränken, über eine größere Körperregion verteilt sein oder den gesamten Körper betreffen. Er kann u. a. in Form von Rötungen, Pünktchen, Flecken, Knötchen, Pusteln, Pappeln und/oder Bläschen in Erscheinung treten, sich verschiedenartig ausbreiten (z. B. in Herden, ineinanderfließende Herde, netzartig, gürtelförmig), hinsichtlich seiner Farbe variieren (blassrot, blassrosa, hellrot, intensives rot, kupferfarben, bräunlich etc.) und von weiteren Hautsymptomen wie z. B. Juckreiz – dem mitunter häufigsten Begleitsymptom –, Brennen, Nässen, Schwellungen und/oder anderen Hautveränderungen begleitet sein. Je nach Ursache tritt ein Ausschlag gemeinsam mit anderen Symptomen wie beispielsweise Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder allgemeinem Unwohlsein auf. Die Auflistung der hier angeführten möglichen Ursachen für einen Hautausschlag sowie der hier angeführten Symptome dient dem Überblick. Ein Symptom kann auch Anzeichen für andere Erkrankungen sein. Im Zweifelsfall sollte stets das Gespräch mit dem Arzt gesucht werden.

Diagnose

Ein Hautausschlag verschwindet häufig von alleine. Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn der Hautausschlag sehr heftig ist, sich schubweise entwickelt, sich verändert, zunehmend ausbreitet und/oder nicht von alleine abklingt, wenn der Hautausschlag mit Schmerzen, heftigem Jucken, Nässen, Quaddeln und/oder Schwellungen einhergeht und/oder wenn zum Ausschlag zusätzlich Symptome wie Fieber, Erbrechen oder Atemnot hinzukommen. Bei Hautausschlägen bei Babys und Kindern sollte grundsätzlich ein Arzt aufgesucht werden. Ansprechpartner sind der Arzt für Allgemeinmedizin (Hausarzt), welcher den Patienten bei Bedarf an einen Facharzt zuweist, der Facharzt für Hautkrankheiten und der Kinderarzt. Zunächst erkundigt sich der Arzt genau nach den Beschwerden – Fragen nach möglichen bekannten Ursachen und Auslösern für den Ausschlag, Begleitbeschwerden (z. B. Juckreiz, Brennen, Schmerzen), der Dauer des Bestehens des Ausschlags, etwaigen Veränderungen des Ausschlags seit Beginn seines Bestehens, weiteren möglichen Symptomen, die mit dem Hautausschlag einhergehen (z. B. Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Übelkeit), eingenommenen Medikamenten, bekannten Allergien und Unverträglichkeiten, dem Impfstatus sowie weitere Informationen können gleich zu Anfang helfen, die möglichen Ursachen einzugrenzen. Im Anschluss wird der Ausschlag genau inspiziert, wobei u. a. besonders auf die betroffenen Körperstellen, das genaue Erscheinungsbild des Ausschlags und die Ausbreitung geachtet wird. Häufig sind die Ursachen nach der Anamnese und einer genauen Inspektion des Ausschlags klar. In manchen Fällen werden weitere Untersuchungen wie beispielsweise ein Hautabstrich, Blutuntersuchungen, Allergietests oder eine Gewebeentnahme durchgeführt, um die Diagnose zu sichern und andere mögliche Ursachen auszuschließen.

Behandlung

Die Behandlung hängt von der Ursache, dem Schweregrad des Ausschlags, möglichen Begleitsymptomen und anderen Faktoren ab. Die Behandlungsmöglichkeiten sind so vielfältig wie die möglichen dem Hautausschlag zugrundeliegenden Ursachen. Sie reichen von speziellen Pflegeprodukten sowie Salben, Cremen und Tinkturen mit bestimmten Wirkstoffen (z. B. Salben und Cremen mit Antihistaminika gegen Juckreiz) über Badezusätze und Verbände bis hin zu Antipilzmitteln, Antibiotika und anderen Medikamenten zum Einnehmen. So basiert beispielsweise die Behandlung einer Neurodermitis auf einem mehrstufigen Therapieschema mit Wiederherstellung der Hautbarriere mit entsprechenden Pflegeprodukten, dem Erkennen und Vermeiden von individuellen Triggerfaktoren, einer Lokaltherapie (Mittel zum Auftragen auf die betroffenen Stellen) mit entzündungshemmenden Substanzen (Kortikosteroide, Calcineurininhibitoren) und, in schweren Fällen, Phototherapie und Medikamenten zum Einnehmen. Bei Windpocken können ebenfalls eine sorgfältige Hautpflege, spezielle Verbände sowie juckreizlindernde Mittel zur lokalen Anwendung auf der Haut (Lotionen, Gele, Puder) zum Einsatz kommen, bei einer akuten Nesselsucht steht kann u. a. eine orale Therapie mit einem Antihistaminikum erfolgen.

Was tun bei einem Hautausschlag?

  • Auf entsprechende Hautpflege achten und sich diesbezüglich vom Hautarzt oder in der Apotheke beraten lassen.
  • Hautkontakt mit Auslösern von Allergien/empfindlichen Hautreaktionen meiden (z. B. Nickel, bestimmte Textilien).
  • Bei Juckreiz nicht kratzen (bei bestimmten Erkrankungen Fingernägel kürzen, um ein Aufkratzen zu vermeiden).
  • Vernünftig mit der Sonne umgehen und nicht zu viel Sonne an die Haut lassen; in Kombination mit Medikamenten, Sonnencreme und/oder Kosmetika kann Sonne das Auftreten von Hautausschlägen/Hautveränderungen begünstigen.
  • Kontakt mit aggressiven Stoffen wie beispielsweise Putz-, Spül- und Waschmitteln meiden; beim Hantieren mit diesen Produkten Handschuhe tragen.
  • An die frische Luft gehen.
  • Extreme Kälte und Austrocknung der Haut meiden.
  • Es gibt verschiedene Hausmittel, die bei Hautausschlägen eine wirksame Wirkung haben sollen (z. B. Olivenöl, Kamille, Ringelblume) – Hausmittel nicht großflächig/dick auftragen, sondern zunächst an einer Stelle testen und im Vorfeld entsprechende Beratung, beispielsweise in der Apotheke, einholen.

  • Autor

    Katharina Miedzinska, MSc

    Medizinjournalistin

    Katharina Miedzinska-Baran ist eine freie Medizinjournalistin, Biologin und Diätologin mit umfangreicher Expertise in der Erstellung medizinischer Inhalte sowie großem Interesse an Gesundheitsthemen.

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