Skip to main content
TeenagerIn, die etwas ängstlich wirkt
Foto:Aleshyn_Andrei/Shutterstock

Stress als positive Kraft nutzen!

Jugendliche sind heute gestresster denn je – was sich auch statistisch belegen lässt: noch selten waren die Raten an Angsterkrankungen oder Depression höher als jetzt. Die globale Pandemie, der Krieg in Europa und die Klimakrise nagen an der Psyche von Teenagern, die sich ohnehin mit den üblichen Stressoren des Heranwachsens, darunter auch dem Aufkommen der sozialen Medien und dem zunehmenden akademischen Druck in der Schule abplagen müssen.

Ein amerikanisches Wissenschafts-Team hat sich nun mit dem Thema befasst und ein erfolgreiches Konzept entwickelt, mit dem Teenager besser auf Stressoren reagieren können. Das 30-minütige Online-Trainingsmodul zielt darauf ab, die Art und Weise mit Stress umzugehen, grundlegend zu ändern. Herkömmliches Denken setzt Stress mit etwas Negativen gleich, so die Psychologen, denen es darum ging, das Thema positiv zu bewerten. In ihrem Programm sollen Stressreaktionen erkannt und zugelassen werden. Körperliche Reaktionen wie verschwitze Hände oder ein rasendes Herz sollen dabei als eine positiv treibende Kraft eingesetzt werden.

Im Verlauf von sechs Experimenten, die insgesamt 4291 junge Menschen umfasste, zeigte sich tatsächlich, das Stressoren nach der Schulung nicht mehr als etwa betrachtet wurde, dass nicht überwunden werden kann oder außerhalb ihrer Kontrolle lag. Die Intervention führte zu verbesserten physiologischen Reaktionen in stressigen Situationen, unter anderem zu einer erhöhten Sauerstoffzufuhr, niedrigeren Kortisolspiegeln und einer schnelleren Rückkehr zur normalen Körperfunktionen. Ebenso wie zu einem generell verbesserten psychischen Wohlbefinden, einem erhöhten Selbstwertgefühl, höheren akademischen Leistungen und geringeren Angstsymptomen.

Studienleiter Jeremy Jamieson ging es darum: „Menschen beizubringen, dass Stress nützlich und nicht nur schädlich sein kann. Wir versuchen wirklich, diesem Missverständnis entgegenzuwirken. Für viele Menschen ist das eine große und neuartige Idee.“

Referenz:
University of Rochester
A synergistic mindsets intervention protects adolescents from stress, Nature 2022; https://www.nature.com/articles/s41586-022-04907-7

#stress #teenager #psychologie #psychiatrie #angst #depression #adoleszenz #medizin #forschung #wissenschaft #nature #gesund #gesundheit #leben #zukunft

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Zum Artikel: Kind mit Neurodermitis-Ausschlag am Arm

Neurodermitis (atopisches Ekzem): Ursachen, Symptome und Behandlung

Neurodermitis ist eine häufige Hauterkrankung, die Kinder und Erwachsene betrifft und deren Ausprägung je nach Lebensalter sehr unterschiedlich sein kann.

Zum Artikel: Frau isst eine gesunde Bowl mit Gemüse

Neurodermitis und Ernährung: Das sollten Sie wissen

Trockene, juckende Haut und wiederkehrende Ekzeme gehören zu den typischen Symptomen der Neurodermitis und können die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen. Viele Betroffene stellen sich die Frage, ob die Ernährung einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf hat.

Zum Artikel: juckende Kopfhaut

Was hilft bei juckender Kopfhaut – Ursachen, Pflege und effektive Hilfe

Juckende Kopfhaut kann sehr belastend sein. Was zunächst harmlos erscheint, entwickelt sich häufig zu einem ständigen Drang zu kratzen – begleitet von Schuppen, Rötungen oder Spannungsgefühlen.

Zum Artikel: unerfüllter Kinderwunsch

Unerfüllter Kinderwunsch: Ursachen, Behandlung und Tipps

In Österreich sind etwa 10 bis 15 Prozent der Paare ungewollt kinderlos, weltweit erlebt jede sechste Person im Laufe ihres Lebens Unfruchtbarkeit. Die Gründe für unerfüllten Kinderwunsch sind vielfältig und können sowohl bei der Frau als auch beim Mann liegen.