Darmentzündung Toilette
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Darmentzündung (Enteritis)

Eine Darmentzündung ist eine Entzündung des Darms, im engeren Sinne des Dünndarms. Sie kann verschiedene Ursachen haben, zumeist steckt eine Infektion mit Bakterien oder Viren dahinter. Typisch für eine Darmentzündung ist Durchfall, häufig kombiniert mit Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen. Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung – erfahren Sie hier alles Wichtige zum Thema Darmentzündung.

Zusammenfassung

Fact-Box Darmentzündung

Darmentzündung (Enteritis): Entzündliche Erkrankung des Darms, im engeren Sinne des Dünndarms; ist auch der Magen/Dickdarm betroffen: Gastroenteritis/Enterokolitis

Ursache: Infektionen mit Viren, Bakterien oder anderen Erregern, Bakterientoxine und Giftstoffe, Nahrungsmittelallergene/Allergien u. a.; chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Nicht vollständig bekannt; genetische Veranlagung, gestörte Barrierefunktion im Darm, infektiöse Prozesse, ungesunder Lebensstil u. a.

Symptome: Abhängig von der Ursache; Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber, Müdigkeit, Abgeschlagenheit u. a.

Diagnose: Anamnese, körperliche Untersuchung, Laboruntersuchungen (Blut, Stuhl u. a.) u. a.; abhängig von der individuellen Situation

Behandlung: Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlusts, Medikamente u. a.; chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Gesunder Lebensstil, medikamentöse Therapie, psychologische Unterstützung, Operation

Ernährung: leichte, gut verdauliche Kost wie z. B. Zwieback, Bananen, Reis oder Apfelmus. Wichtig ist auch die ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um Dehydration zu verhindern. Stark gewürzte, fettige oder sehr faserige Nahrungsmittel sollten vermieden werden

Was ist eine Darmentzündung (Enteritis)?

Bei einer Darmentzündung handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des Darms, im engeren Sinne des Dünndarms, die auch als Enteritis oder Darminfektion bezeichnet wird und mit verschiedenen Symptomen einhergehen kann (Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Mattigkeit etc.). Ist nicht nur der Dünndarm, sondern auch der Magen betroffen, ist von einer Gastroenteritis die Rede. Betrifft die Erkrankung neben dem Dünndarm auch den Dickdarm, spricht man von einer Enterokolitis. Eine Darmentzündung kann verschiedene Ursachen haben und Kinder und Erwachsene betreffen. Weiters gibt es die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED; Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), die Betroffene im Gegensatz zu den akuten Darmentzündungen zumeist ein Leben lang begleiten. Häufige gastrointestinale Beschwerden können auch auf die Entwicklung eines Reizdarmsyndroms hinweisen.

Was sind die Ursachen einer Enteritis?

Eine akute Darmentzündung wird häufig durch Infektionen mit Viren, Bakterien oder anderen Erregern verursacht.

Weitere mögliche Ursachen sind u. a.:

  • Bakterientoxine und Giftstoffe
  • Nahrungsmittelallergene/Allergien

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind hingegen auf ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren, darunter u. a. genetische Veranlagung und verschiedene Umwelteinflüsse, zurückzuführen.

Formen der Enteritis

Campylobacter-Enteritis

Eine häufige Enteritis, genauer gesagt Gastroenteritis, ist die Campylobacter-Enteritis, die durch eine Infektion mit Bakterien der Gattung Campylobacter (z. B. Campylobacter jejuni, Campylobacter coli) verursacht wird und vor allem in der warmen Jahreszeit vermehrt auftritt. Bekannt sind mehr als 30 Stämme dieser Gattung, die sich dadurch auszeichnen, dass sie auch niedrige Temperaturen relativ gut überstehen können.

Campylobacter-Infektionen sind vor allem lebensmittelbedingt, was bedeutet, dass die Ansteckung über den Verzehr von mit Erregern belasteten Lebensmitteln erfolgt. Häufige Infektionsquellen sind der Verzehr von Geflügelfleisch, nicht pasteurisierter Milch und rohem oder nicht ausreichend erhitztem Fleisch. Darüber hinaus kann eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgen (Schmierinfektion bei Kleinkindern). Betroffene sind so lange ansteckend, wie Erreger im Stuhl ausgeschieden werden. In der Regel dauert die Ansteckungsfähigkeit etwa zwei bis vier Wochen. In dieser Zeit können Erkrankte die Erreger ausscheiden, sie unbemerkt in der Umgebung verteilen und andere anstecken.

Eine Campylobacter-Infektion stellt sich in der Regel als akute Enteritis dar, typische Symptome sind Durchfall, Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Fieber, Müdigkeit und Erschöpfung. Die Durchfälle können breiig und wässrig, manchmal auch blutig sein. Den Symptomen geht häufig eine kurze Prodromalphase (Phase mit Vorzeichen/Frühsymptomen) mit unspezifischen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Fieber voraus. Eine Campylobacter-Enteritis dauert in der Regel etwa eine Woche oder länger, längere Verläufe kommen zumeist bei immungeschwächten Patienten vor. In seltenen Fällen kann es zu Folgeerkrankungen wie einer reaktive Arthritis oder dem Guillain-Barré-Syndrom (eine Form der Neuropathie) kommen. Auch ein Zusammenhang zwischen einer Campylobacter-Infektion und einem Reizdarmsyndrom sowie chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wird für möglich gehalten.

Salmonellen-Enteritis

Eine andere Form der Gastroenteritis ist Salmonellose (Salmonellen-Enteritis). Die Erkrankung bzw. Lebensmittelinfektion wird durch Bakterien aus der Gruppe der Salmonellen verursacht. Salmonellen kommen u. a. in Eiern und Geflügelfleisch vor. Die Ansteckung erfolgt durch den Verzehr von mit den Erregern kontaminierten (verunreinigten) rohen oder nicht ausreichend erhitzten Lebensmitteln (vor allem von Fleischprodukten) oder durch die Aufnahme von verunreinigtem Trinkwasser. Auch Lebensmittel, die zunächst nicht mit Salmonellen kontaminiert sind können durch die Berührung durch infizierte Personen oder durch den Kontakt mit kontaminierten Oberflächen oder anderen kontaminierten Lebensmitteln zur Infektionsquelle werden. Dank entsprechender Hygienemaßnahmen sind Ansteckungen mit diesem Errege in den letzten Jahren aber deutlich zurückgegangen.

Eine Salmonellose macht sich meistens als akute Darmentzündung mit Symptomen wie plötzlich einsetzendem Durchfall, Bauchschmerzen, Erbrechen, Kopfschmerzen und allgemeinem Unwohlsein bemerkbar. In Folge des Durchfalls kann es zu einer Dehydratation (Austrocknung) kommen, welche besonders bei kleinen Kindern und älteren Personen stark ausgeprägt sein kann. Die Symptome halten zumeist über mehrere Tage an.

Noroviren-Enteritis

Eine weitere häufige Ursache für Enteritis ist die Noroviren-Enteritis, die durch die weltweit verbreiteten Noroviren verursacht wird. Diese sind für einen Großteil der nicht bakteriell bedingten Gastroenteritiden bei Kindern (ca. 30%) und bei Erwachsenen (bis zu 50%) verantwortlich. Sie verursachen akut beginnende Gastroenteritiden mit starken Durchfällen und heftigem Erbrechen (Magen-Darm-Grippe, Brechdurchfall), werden über den Stuhl und das Erbrochene ausgeschieden und sind hochansteckend.

Ansteckungswege sind die Tröpfcheninfektion oder Schmierinfektion (fäkal-orale Übertragung). Bei einer Tröpfcheninfektion wird das Virus durch winzige Sekrettröpfchen übertragen, die beim Sprechen, Husten, Niesen und Erbrechen ausgestoßen und verteilt und von anderen Menschen bei der Atmung aus der Luft aufgenommen werden. Bei einer Schmierinfektion erfolgt die Übertragung der Krankheitserreger durch Berührung eines Gegenstandes, der mit infektiösen Körpersekreten (z. B. Speichel, Urin, Stuhl) kontaminiert ist (z. B. Berühren eines kontaminierten Türgriffes). Die Erreger werden durch die Berührung des kontaminierten Gegenstandes abgestreift, gelangen auf die Haut/Schleimhaut und werden vom Körper aufgenommen. Infektionen können das ganze Jahr über auftreten, häufiger jedoch in der kühleren Jahreszeit. Der Mensch ist das bisher einzige bekannte Reservoir des Erregers.

Noroviren sind eine häufige Ursache für Gastroenteritiden (Brechdurchfälle) in Altersheimen, Kindergärten, Schulen und anderen Gemeinschaftseinrichtungen. Das Erbrechen und die Durchfälle können zu einem Flüssigkeitsmangel führen, daneben kann es zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und allgemeiner Mattigkeit kommen. Bei ansonsten gesunden Menschen bestehen die Symptome etwa 12 Stunden bis zwei Tage. Die Ansteckungszeit entspricht  in etwa dem Zeitraum, in dem die Symptome auftreten, allerdings konnten die Viren in Einzelfällen auch bis zu Wochen nach einer akuten Infektion nachgewiesen werden. Der Einhaltung einer sorgfältigen Sanitär- und Händehygiene ist deshalb auch nach dem Abklingen der Symptome erforderlich.

Was können weitere Auslöser von Darmentzündungen sein?

Darüber hinaus gibt es noch viele andere Bakterien, Viren, Parasiten und andere Erreger, die eine Darmentzündung bzw. Gastroenteritis oder Enterokolitis verursachen können (Rotaviren, Escherichia coli (E. Coli), Shigellen, Yersinien, Giardia lamblia, Entamoeba histolytica u. v. m.).

Verursachen die Erreger selbst die Beschwerden, dann ist von einer Lebensmittelinfektion die Rede. Bakterien werden beispielsweise mit der Nahrung aufgenommen, vermehren sich im Darm und rufen nach einer gewissen Inkubationszeit (Zeitraum zwischen dem Eindringen eines Erregers in den Körper und dem Auftreten der ersten Symptome/dem Ausbruch der Krankheit.) Entzündungen und die typischen Symptome hervor. Im Gegensatz dazu führen bei einer Lebensmittelvergiftung (Lebensmittelintoxikation) bestimmte Toxine (Gifte), die durch die jeweiligen Erreger nach Aufnahme des kontaminierten Lebensmittels gebildet werden zu den jeweiligen Symptomen.

Neben akuten Darmentzündungen, die häufig auf Lebensmittelinfektionen oder -vergiftungen zurückzuführen sind und zumeist nach einigen Tagen wieder abklingen, gibt es auch chronische Darmentzündungen, die ganz andere Ursachen haben. Zu den chronischen Darmerkrankungen zählen u. a. die beiden chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Die Erkrankungen begleiten Betroffene zumeist ein Leben lang. Durch eine individuell angepasste konsequente Therapie ist es möglich, die Beschwerden zu bessern und zu kontrollieren, Schübe zu verhindern und den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen.

Hinter häufigen Magen-Darm-Erkrankungen kann sich auch ein Reizdarm-Syndrom verbergen, von dem Frauen doppelt so oft betroffen sind wie Männer. Zu den Hauptsymptomen der Erkrankung zählen wiederkehrende  Bauchschmerzen, Blähungen, Schmerzen, Durchfall, aber auch Verstopfung.

Morbus Crohn

Typisch für Morbus Crohn sind Entzündungen, die im gesamten Verdauungstrakt – vom Mund bis zum After – auftreten können. In vielen Fällen sind der letzte Abschnitt des Dünndarms und der Dickdarm betroffen. Erkrankte und gesunde Darmabschnitte können sich abwechseln und es können alle Schichten der Darmwand betroffen sein. Hauptsymptome sind Bauchschmerzen und Durchfälle, daneben kann es noch zu vielen anderen Beschwerden und Folgeerscheinungen kommen. Die Beschwerden treten zumeist schubweise auf, was bedeutet, dass sich Phasen, in welchen sich Symptome äußern und beschwerdefreie Zeiten abwechseln. Es sind verschiedene Komplikationen möglich, der Krankheitsverlauf ist individuell unterschiedlich. Die genauen Ursachen von Morbus Crohn sind bislang nicht vollständig bekannt; angenommen wird, dass mehrere Faktoren zur Entstehung der Krankheit führen bzw. diese begünstigen, darunter erbliche Veranlagung, gestörte Barrierefunktion im Darm sowie Einflüsse wie Infekte und ungesunder Lebensstil (z. B. ungesunde Ernährung, Rauchen).

Mehr zum Thema: Morbus Crohn

Colitis ulcerosa

Während Morbus Crohn den gesamten Verdauungstrakt betreffen kann, betrifft Colitis ulcerosa nur End- und Dickdarm, weiters beschränkt sich die Entzündung auf die oberen Schichten der Darmwand. Die Erkrankung verläuft zumeist schubförmig, in manchen Fällen kommt es zu einem chronisch-kontinuierlichem Verlauf (Beschwerden klingen nach einem Schub nicht vollständig ab) oder einem akut fulminanten Verlauf. Typische Symptome sind u. a. blutig-schleimige Durchfälle, schmerzhafter Stuhldrang, nächtlicher Stuhldrang und Bauchschmerzen. Es sind verschiedene Komplikationen möglich, der Krankheitsverlauf kann individuell sehr unterschiedlich sein. Die genauen Ursachen von Colitis ulcerosa sind bislang nicht bekannt. Angenommen wird, dass genetische Veranlagung, Ernährung, infektiöse Prozesse und Störungen des Immunsystems an der Krankheitsentstehung beteiligt sind.

Mehr zum Thema: Colitis ulcerosa

Was sind die Symptome einer Darmentzündung?

Die Symptome einer Darmentzündung sind je nach Form und Ursache unterschiedlich. Typische Symptome einer durch Bakterien bzw. Bakterientoxine oder Viren verursachten (akuten) Darmentzündung sind:

  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen

Daneben kann es noch zu verschiedenen anderen Beschwerden kommen.

Allgemein kann in Folge von starkem Durchfall vor allem die Dehydrierung stark ausgeprägt sein, die genauen möglichen Komplikationen und Folgeerkrankungen variieren je nach Krankheitsbild (z. B. Ausdehnung der Entzündung auf die Gallenblase, Lunge, das Herz und andere Organe, Abszesse und Sepsis bei Salmonellose).

Wenn keine begleitenden Erkrankungen vorliegen sind akute Darmentzündungen in der Regel nicht gefährlich; die Symptome vergehen – je nach Ursache/Erreger – nach einigen Tagen. Von schweren Verläufen sind zumeist ältere und abwehrgeschwächte Personen betroffen.

Typische Symptome bei Morbus Crohn sind wässriger oder breiiger Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen und Übelkeit, außerdem kann es zu Gewichtsverlust, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und anderen Beschwerden kommen. Im Verlauf der Krankheit können verschiedene Komplikationen wie z. B. Fisteln, Abszesse und Verengungen innerhalb vom Darm auftreten. Zu den Symptomen bei Colitis ulcerosa zählen u. a. blutig-schleimige Durchfälle, schmerzhafter Stuhldrang, krampfartige Bauchschmerzen, Blähungen, Müdigkeit und Gewichtsabnahme. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa verlaufen zumeist schubförmig; die Beschwerden, deren Stärke und der allgemeine Krankheitsverlauf können  sehr unterschiedlich sein.

Wie wird eine Enteritis diagnostiziert?

Ansprechpartner bei Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall bzw. bei Verdacht auf eine Darmentzündung, chronisch-entzündliche Darmerkrankung, Reizdarmsyndrom oder Lebensmittelvergiftung/-infektion sind der Arzt für Allgemeinmedizin und der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie. Verschwinden Symptome wie Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen nicht innerhalb von wenigen Tagen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Bei starken Beschwerden, bei Kindern, Schwangeren und älteren Menschen sollte prinzipiell immer eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Zu Beginn der Abklärung steht die Anamnese, bei welcher die Krankengeschichte, die Beschwerden (Art, Dauer, Intensität etc.), eingenommene Medikamente, mögliche vor Kurzem erfolgte Reisen und andere Punkte erfragt werden, die für die Abklärung wichtig sein können. Berichtet der Patient, dass typische Beschwerden wie z. B. Übelkeit, Durchfall und/oder Erbrechen kurz nach dem Verzehr von bestimmen Lebensmitteln eingesetzt haben, liegt der Verdacht auf eine Lebensmittelinfektion bzw. -vergiftung nahe. Neben der anschließenden körperlichen Untersuchung können verschiedene Laboruntersuchungen durchgeführt werden, um die für die Erkrankung verantwortlichen Erreger nachzuweisen (z. B. Untersuchung von Blut- und Stuhlproben). Hierfür stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung.

Für die Diagnose von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sind verschiedene Untersuchungen erforderlich. Um die Diagnose zu stellen, werden die Erkenntnisse/Ergebnisse der Anamnese, der körperlichen Untersuchung (Tastuntersuchung des Bauches, digital-rektale Untersuchung), der Blut- und Stuhluntersuchung, bildgebender Verfahren, der Koloskopie und anderer Untersuchungen wie ein Puzzle zusammengesetzt. Welche Untersuchungen erforderlich sind und wie sich die Abklärung genau gestaltet richtet sich nach der individuellen Situation des Patienten.

Wie wird eine Darmentzündung behandelt?

Wichtige Behandlungsmaßnahme bei erregerbedingten Darmerkrankungen ist die Rehydratation (Gabe von Flüssigkeit, um den Wassergehalt zu steigern, Maßnahmen zur Umkehr der Dehydratation). Betroffene sollten auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser, ungesüßtem Tee oder verdünnten Säften achten; für die Rehydratation stehen auch fertige Rehydratationslösungen zur Verfügung.

Unter Umständen können kurzzeitig auch Medikamente wie Motilitätshemmer (z. B. auf Reisen) oder, je nach bakteriellem Erreger, Antibiotika zum Einsatz kommen (z. B. bei schweren Verläufen, abwehrgeschwächten Personen). In vielen Fällen ist eine symptomatische Therapie ausreichend und der Einsatz von Medikamenten zur Behandlung der Darmentzündung nicht erforderlich.

Zum Nahrungsaufbau sind u. a. Zwieback, Haferschleim, Haferflockensuppe, Reis und zerdrückte Bananen geeignet. Betroffene sollten auf fettreiche, stark gewürzte und die Darmperistaltik (Darmbewegung, -aktivität) anregende Nahrungsmittel (z. B. Koffein) verzichten. Bei ansonsten gesunden Menschen heilen die meisten Enteritiden nach einigen Tagen folgenlos aus.

Die Therapie von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wird individuell erstellt und beruht auf mehreren Säulen, darunter gesunder Lebensstil, medikamentöse Therapie und psychologische Unterstützung. In manchen Fällen kann auch eine Operation notwendig sein.
Weiters wichtig ist eine ausgewogene Ernährung, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Eine spezifische Diät für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gibt es jedoch nicht. Betroffene sollten sich gesund ernähren und darauf achten, welche Lebensmittel Beschwerden auslösen und welche gut vertragen werden. Ratsam ist es, sich vom Arzt bzw. einem Ernährungsexperten beraten zu lassen. Allgemein wird empfohlen auf zu scharfe, zu saure, zu fettige, zu kalte und zu warme Speisen zu verzichten, ebenso auf größere Mengen frittierter Speisen und fettreicher Süßwaren (z. B. Nougat, Marzipan) sowie auf fettige Wurst- und Fleischsorten. Rohkost und Süßes sollten in Maßen konsumiert werden, um den Darm zu schonen. Als allgemein gut verträglich bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen gelten u. a. Nudeln, Reis, Dinkel, Grieß und gekochte Kartoffeln. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Betroffene ausreichend trinken – durch anhaltende Durchfälle kann sich die täglich erforderliche Flüssigkeitsmenge von eineinhalb bis zwei Litern phasenweise merklich steigern. Allgemein empfohlen werden stilles Wasser, Mineralwasser und milde Tees, nicht empfehlenswert ist hingegen ein Zuviel an zucker- und säurehaltigen Getränken.

FAQ

Eine Enteritis ist eine Entzündung des Darms. Im engeren Sinne des Dünndarms. Sie kann verschiedene Ursachen haben, zumeist steckt eine Infektion mit Bakterien oder Viren dahinter. Sie kann zu Symptomen wie Durchfall, Bauchschmerzen und Fieber führen.

Folgende Formen zählen zu den Darmentzündungen:

  • Campylobacter-Enteritis
  • Salmonellen-Enteritis
  • Noroviren-Enteritis

Zu den chronisch entzündlichen Darmentzündungen zählen:

  • Morbus Crohn
  • Colitis ulcerosa

Ansprechpartner bei Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall bzw. bei Verdacht auf eine Darmentzündung, chronisch-entzündliche Darmerkrankung, Reizdarmsyndrom oder Lebensmittelvergiftung/-infektion sind ein Arzt oder eine Ärztin für Allgemeinmedizin und der Facharzt oder die Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie.

Bei Enteritis sollte man auf leichte, gut verdauliche Kost setzen, wie z. B. Zwieback, Bananen, Reis oder Apfelmus. Wichtig ist auch die ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um Dehydration zu verhindern. Stark gewürzte, fettige oder sehr faserige Nahrungsmittel sollten vermieden werden, bis sich der Magen-Darm-Trakt erholt hat.

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Campylobacter Enteritis, Robert Koch Institut, Zugriff Juli 2024

Salmonellen, AGES; Zugriff Juli 2024

Norovirus – Gastroenteritis, Robert Koch Institut, Zugriff Juli 2024

Baumgartner K.; Magen- und Darmbeschwerden im Sommer, Apotheker Krone 11/2019, MedMedia Verlag und Mediaservice

Primas C., Novacek G.; Colitis ulcerosa – Behandlung interdisziplinär, Universum Innere Medizin 07/2019, MedMedia Verlag und Mediaservice

Auinger D.; Durchfall – Möglichkeiten der Selbstmedikation, Apotheker Krone 23/2018, MedMedia Verlag und Mediaservice

Novacek G.; Chronisch entzündliche Darmerkrankungen therapieren, Ärzte Krone 18/2018, MedMedia Verlag und Mediaservice

Fuchssteiner H. et al.; Ernährung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen – ein Konsensus der Arbeitsgruppe chronisch entzündliche Darmerkrankungen der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (Austrian Guidelines for nutrition in IBD), Z Gastroenterol 2014; 52:376–386

Allerberger F. et al.; Diarrhö beim geriatrischen Patienten – Clostridium-difficile-Infektion im Alter häufig, Universum Innere Medizin 06/2014, MedMedia Verlag und Mediaservice

Seilmaier M., Wendtner C. M.; Infektiöse Magen-Darm-Erkrankungen – Mit welchen Erregern muss der Hausarzt rechnen?, ARS Medici 12/2012, Rosenfluh Publikationen AG

Willi U.; Bedeutung der Ernährung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, ARS Medici Dossier XII/2004, Rosenfluh Publikationen AG

Campylobacter-Enteritis, RKI-Ratgeber, Robert Koch-Institut, URL: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Campylobacter.html;jsessionid=DEFE905D31C548DE5A0CBFC83DD0D07D.internet102, Stand: 01.06.2018

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