Zwischenblutungen: weiße Unterhose mit leichten Blutfleck
Foto: Katerina Morozova/shutterstock

Schmierblutung – Was Zwischenblutungen bedeuten können

Blutungen außerhalb der normalen Menstruationsblutung können viele Ursachen haben. Sie sind oft harmlos, manchmal aber auch Anzeichen für eine ernste Erkrankung. Wichtig ist, sie ärztlich abklären zu lassen. Alles über die Schmierblutung, ihre Auslöser und was man dagegen tun kann.

Schmierblutung, Zwischenblutung, Spotting

Definition: Blutung außerhalb der normalen Menstruationsblutung

Ursachen: hormonelle Ursachen, Entzündungen, Tumore, Endometriose, Erkrankungen der Schilddrüse, Erkrankungen der Leber, geplatzte Äderchen, psychische Ursachen

Diagnose: Anamnese, Tastuntersuchung, ggf. Ultraschall, Bluttest, Hormonspiegel

Therapie: hormonelle Therapien, körperliche Schonung, hochdosiertes Magnesium, Operation, Krebstherapie, Behandlung der spezifischen Grunderkrankung, Antibiotika

Was ist eine Schmierblutung?

Eine Schmierblutung (auch Zwischenblutung, Spotting) tritt außerhalb der normalen Menstruation auf und kann sehr vielfältige Ursachen haben. Fast alle Frauen kennen diese Zwischenblutungen. Sehr oft sind sie harmlos und kein Grund zur Besorgnis. Manchmal aber stecken auch ernste Erkrankungen wie Krebs dahinter. Deshalb sollten Zwischenblutungen immer frauenärztlich abgeklärt werden.

Das Erscheinungsbild einer Schmierblutung ist ein meist schwacher, manchmal auch stärkerer rotbräunlicher Ausfluss aus der Scheide. Er kann nur stundenweise auftreten oder auch mehrere Tage lang anhalten.

Eine sehr häufige Ursache für Zwischenblutungen sind die normalen hormonellen Umstellungen im Leben einer Frau – zum Beispiel in der Pubertät oder in den Wechseljahren. Auch hormonelle Verhütungsmittel wie Pille oder Spirale können Zwischenblutungen auslösen. Manchmal gibt es auch psychische Ursachen.

Häufige Ursachen für Zwischenblutungen im Überblick

Hormonelle Ursachen

  • Pubertät und Wechseljahre : deutliche Hormonumstellungen können zu Zyklusschwankungen und Schmierblutungen führen.
  • Hormonelle Verhütung: Pille und Spirale können vor allem zu Beginn zu Schmierblutungen führen.
  • Ovulationsblutung: In der Mitte des Zyklus nach dem Eisprung sinkt der Östrogenspiegel und steigt der Progesteronspiegel. Das kann eine Zwischenblutung auslösen.
  • Gelbkörperschwäche: Es kommt aufgrund einer verkürzten zweiten Zyklushälfte zu einer kurzen Schmierblutung.
  • Einnistungsblutung: Wenn bei der Einnistung der Eizelle kleine Gefäße verletzt werden, kann es zur Zwischenblutung mit hellrotem Blut kommen.

Entzündungen

  • Gebärmutterentzündung und Scheidenentzündung: Hier sind Zwischenblutungen meist mit Unterleibsschmerzen und unangenehm riechendem Ausfluss verbunden.
  • Entzündungen der Eileiter und der Eierstöcke: Wenn nach Ausheilen der Entzündung Narben zurückbleiben, kann sie chronifizieren und beim Eisprung zu Blutungen führen.

Tumore

  • Myome: Sie verursachen häufig Schmierblutungen.
  • Polypen an Gebärmutter oder Gebärmutterhals: können Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Zwischenblutungen hervorrufen.
  • Portioektopie (Verschiebung der Schleimhautschichten am Muttermund) können Zwischenblutungen auslösen.
  • Gebärmutterhalskrebs: kann mit häufiger auftretenden Zwischenblutungen und Blutungen beim Geschlechtsverkehr verbunden sein.
  • Eierstockkrebs: kann Zwischenblutungen oder Blutungen nach den Wechseljahren auslösen.
  • Scheidenkrebs: kann Blutungen beim Geschlechtsverkehr und unregelmäßige hellrote Zwischenblutungen mit sich ziehen.
  • Vulvakrebs: kann zu blutigem Ausfluss führen.

Weitere Ursachen

  • Endometriose
  • Erkrankungen der Schilddrüse
  • Erkrankungen der Leber
  • Geplatzte Äderchen durch Geschlechtsverkehr
  • Psyche: Starke Emotionen und Stress gelten auch als mögliche Auslöser von Zwischenblutungen.

Diagnose

Nach dem Anamnesegespräch mit dem Frauenarzt wird eine körperliche Tastuntersuchung durchgeführt. Gegebenenfalls kommen in weiterer Folge noch Ultraschall oder Bluttests zum Einsatz. Mit der Ultraschalluntersuchung kann festgestellt werden, ob Myome oder andere Tumoren erkennbar sind, mit dem Bluttest, ob eine frühe Schwangerschaft vorliegt. Ein Hormonspiegel kann Aufschluss über eventuelle Hormonstörungen geben.

Therapie

Die Therapie von Zwischenblutungen richtet sich nach deren Ursache. Nicht immer muss behandelt werden, aber die Abklärung ist wichtig. Wenn therapiert werden muss, gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Bei hormonellen Problemen kann eine medikamentöse Hormonersatztherapie die Beschwerden lindern. Manchmal und unter der Voraussetzung, dass kein Kinderwunsch besteht, kommt auch eine Therapie mit der Anti-Baby-Pille infrage.
  • Bei Schilddrüsenerkrankungen wird eine Schilddrüsenhormontherapie mit Medikamenten verordnet.
  • Bei Zwischenblutungen in der Schwangerschaft können eine hormonelle Therapie, körperliche Schonung und hochdosiertes Magnesium helfen.
  • Bei Myomen, Polypen und Endometriose kommen eine hormonelle Therapie und eine Operation infrage.
  • Bei Krebserkrankungen steht die Krebstherapie mit operativer Entfernung des Tumors, Chemotherapie und Strahlentherapie zur Verfügung.
  • Bei Leber- und Nierenproblemen, die den Zwischenblutungen zugrunde liegen, müssen die jeweiligen Grunderkrankungen behandelt werden.
  • Bei Entzündungen werden meist Antibiotika gegeben.

Was kann man selbst tun?

Viele Zwischenblutungen sind zwar harmlos, aber unangenehm, doch es gibt Hausmittel, die auch von Experten zur Unterstützung des Körpers empfohlen werden. Dazu zählen vor allem Tees aus Frauenmantelkraut und Schafgarbenkraut. Letzteres darf man aber nicht zu hoch dosieren oder den Tee zu lange ziehen lassen, da es sonst zu einer Verstärkung der Blutung kommen kann.

Wann treten Zwischenblutungen in der Schwangerschaft auf?

Zwischenblutungen in der Schwangerschaft sind häufig und oft auf die hormonellen Umstellungen in dieser Zeit zurückzuführen. Sie können aber auch ein Anzeichen dafür sein, dass ein ernsthaftes Problem gegeben ist. Es gibt folgende häufige Ursachen für Schmierblutungen in der Schwangerschaft:

  • Einnistungsblutungen: Das sind einmalige, kurze Blutungen, zu denen es kommt, wenn die befruchtete Eizelle sich in der Schleimhaut der Gebärmutter einnistet und dabei feine Blutgefäße verletzt.
  • Extrauterine Schwangerschaft: Das sind Eileiterschwangerschaften oder Bauchhöhlenschwangerschaften, bei denen sich die Eizelle fälschlicherweise nicht in der Gebärmutter einnistet. Das kann gefährlich sein und die Schwangerschaft muss unterbrochen werden.
  • Anzeichen für eine Fehlgeburt: Darauf deuten Schmierblutungen in der Frühschwangerschaft hin.
  • Plazenta-Probleme: Wenn sich die Plazenta in einer falschen Lage befindet oder sich vorzeitig ablöst, können Schmierblutungen auftreten.
  • Anzeichen für den Geburtsbeginn: Wenn Schmierblutungen ab der 36. Schwangerschaftswoche auftreten, kann das den Beginn der Geburt anzeigen.
  • Gynäkologische Erkrankungen: Das sind zum Beispiel Polypen, Entzündungen an der Gebärmutter oder an der Scheide. Auch sie können Zwischenblutungen verursachen.

Blutungen in der Schwangerschaft sollten immer abgeklärt werden.

Was bedeuten Zwischenblutungen in der Pubertät?

In der Pubertät muss der Hormonhaushalt große Umstellungen bewältigen. Ein Ungleichgewicht an Hormonen bzw. der noch nicht ausgereifte Kommunikationsprozess zwischen Hypothalamus, Hypophyse und Eierstöcken können zu Zwischenblutungen führen. Außerdem kommt es in den ersten Jahren nach der Menarche (erste Regelblutung) manchmal zu einem Menstruationszyklus ohne Eisprung. Da dann Progesteron fehlt, können sogenannte Durchbruchblutungen entstehen. Laut Experten sind solche Zyklusunregelmäßigkeiten in den ersten beiden Jahren nach der Menarche häufig und meist nicht therapiebedürftig.

Was bedeuten Schmierblutungen in den Wechseljahren?

Kurz vor der Menopause (letzte Regelblutung) kommt es wieder zu einer großen Umstellung im Hormonhaushalt einer Frau. Östrogen und Progesteron geraten aus dem Gleichgewicht und das führt fast immer zu unregelmäßigen Blutungen. Auch Zwischenblutungen sind in dieser Zeit nichts Ungewöhnliches. In den meisten Fällen sind diese Unregelmäßigkeiten normal und nicht therapiebedürftig.

Zwischenblutungen – Wann zum Arzt?

Einmalige oder gelegentliche Zwischenblutungen können oft harmlos sein. Wenn sie aber öfter auftreten, sollte man sich an einen Facharzt wenden – besonders während der Schwangerschaft.

In folgenden Fällen sollte man den Frauenarzt aufsuchen:

  • wenn mehrere Zwischenblutungen hintereinander auftretend
  • wenn Zwischenblutungen häufig auftreten
  • wenn Zwischenblutungen nach den Wechseljahren auftreten
  • wenn es zu starken Zwischenblutungen kommt oder die Blutungen über längere Zeit anhalten
  • wenn Zwischenblutungen in der Schwangerschaft auftreten
  • wenn zusätzlich zur Zwischenblutung Abgeschlagenheit, Ohnmacht oder starke Schmerzen auftreten

FAQ

Eine Zwischenblutung dauert kürzer an als die Monatsblutung. Was die Farbe von Schmierblutungen betrifft, so sind sie meist bräunlich, manchmal aber auch rötlich oder rosa.

Die Ursachen von Zwischenblutungen sind sehr vielfältig. Oft treten sie bei jungen Mädchen, deren monatlicher Zyklus sich erst einspielen muss, auf. Auch in den Wechseljahren vor der letzten Regelblutung gelten Zwischenblutungen meist als normal.

Wenn eine Zwischenblutung plötzlich auftritt und sehr heftig ist, so handelt es sich um einen Notfall. Betroffene Frauen sollten umgehend einen Gynäkologen oder ein gynäkologisches Krankenhaus aufsuchen. Der Notarzt ist zu verständigen, wenn die Blutung mit starken Schmerzen und/oder körperlicher Schwäche einhergeht.

In der Woche vor der Menstruation, also am Ende der Gelbkörperphase kommt es häufig zum sogenannten prämenstruellen Spotting. Das ist eine Vorblutung, die zu den häufigsten Blutungen außerhalb der Menstruation gehört und meist unbedenklich ist.

Ja. Psychischer und körperlicher Stress, wie etwa bei einer radikalen Ernährungsumstellung oder ungewohnt fordernder sportlicher Betätigung, gelten auch als mögliche Auslöser von Schmierblutungen.

  • Autor

    Mag. Gabriele Vasak

    Medizinjournalistin

    Gabriele Vasak ist seit 2019 freie Journalistin in der DocFinder-Redaktion. Ihr besonderes Interesse liegt schon lange im Bereich der medizinischen Contentproduktion. Im Jahr 2006 wurde sie mit dem Medienpreis für Gesundheitsförderung & Prävention des Fonds Gesundes Österreich ausgezeichnet, und im Jahr 2010 erhielt sie den Pressepreis der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie.

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