Menstruation - junge Frau hält einen Kalender
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Menstruation – Die wichtigsten Informationen zur Periode

Die Menstruation ist ein natürlicher Vorgang, bei dem allmonatlich die Gebärmutterschleimhaut mit einer Blutung abgestoßen wird. Diese Regelblutung beginnt in der Pubertät und endet mit den Wechseljahren, kann aber von Frau zu Frau sehr unterschiedlich verlaufen. Lesen Sie hier alles über den weiblichen Menstruationszyklus, wie Hormone ihn steuern und worauf Sie achten sollten.

Menstruation, Periode, Regel, Regelblutung, Monatszyklus

Zyklussteuernde Hormone: GnRH, FSH, LH, Östrogene, Progesteron

Zyklusphasen: Follikelreifungsphase, Eisprung, Gelbkörperphase

Mögliche Menstruationssymptome: Krämpfe und Schmerzen im Unterleib, Rückenschmerzen, Übelkeit, manchmal mit Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüche, Müdigkeit und Energielosigkeit

Zyklusstörungen: Amenorrhoe, Oligomenorrhoe, Polymenorrhoe, Hypomenorrhoe, Hypermenorrhoe, Menorrhagie, Metrorrhagie

Wie funktioniert der weibliche Zyklus?

Sobald eine Frau fruchtbar ist, wird ihr monatlicher Zyklus von Hormonen gesteuert. Das geschieht, weil sich die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Die Schleimhaut wächst zunächst, damit sich eine befruchtete Eizelle in ihr einnisten und dort weiterwachsen kann. Wenn die Eizelle aber nicht befruchtet wird, so stirbt sie ab, und die Regelblutung setzt am Ende des Zyklus ein. Das bedeutet, dass sich vorübergehend einige Blutgefäße in der Gebärmutterschleimhaut öffnen und die oberste Schleimhautschicht sich löst. Die Blutung zeigt an, dass ein Zyklus zu Ende ist.

Ein Zyklus umfasst die Zeit vom ersten Tag der Regelblutung bis zum letzten Tag vor der nächsten Regelblutung. Bei erwachsenen Frauen wiederholen sich die Zyklen normalerweise alle 26 bis 32 Tage bis zur Menopause (Zeitpunkt der letzten Regelblutung). Die Zykluslänge und die Zyklusdauer unterscheiden sich dabei von Frau zu Frau.

Zyklus und Hormone

Um den Zyklus zu verstehen, ist es wichtig, die Funktionen der steuernden Hormone zu kennen. Diese sind:

  • Hormone des Hypothalamus: GnRH – Gonadotropine Releasing Hormone: Sie bewirken die Freisetzung von FSH und LH.
  • Hormone der Hirnanhangdrüse: FSH – Follikel stimulierendes Hormon und LH Luteinisierendes Hormon: Beide Hormone gelangen über das Blut zu den Eierstöcken und steuern ihre Funktion. FSH ist vor allem für die Reifung der Follikel (Eizellen) zuständig, LH für die Auslösung des Eisprungs und die Bildung und Stimulierung des aus dem Follikel entstandenen Gelbkörpers, welcher Östrogene und Progesteron produziert.
  • Hormone der Eierstöcke: Östrogene und Progesteron: Beide Hormone haben mehrere Funktionen und bewirken unter anderem, dass sich ein Follikel in der Gebärmutter einnisten kann. Östrogen ist dafür zuständig, dass sich die Gebärmutterschleimhaut aufbaut, Progesteron dafür, dass sie sich umbaut und bereit wird, ein befruchtetes Ei aufzunehmen.

Drei Phasen des Zyklus

All diese Hormone spielen fein abgestimmt zusammen und ihre Konzentration im Blut nimmt im monatlichen Rhythmus zu und ab. Die wesentlichen Veränderungen laufen im Eierstock in drei Phasen ab:

  1. Follikelreifungsphase: Wenn FSH in den Eierstöcken das Wachstum von Follikeln anregt, produzieren diese Östrogene, die ins Blut abgegeben werden. Normalerweise reift dann auch ein Follikel voll heran, während die anderen absterben und resorbiert werden.
  2. Eisprung: Die Östrogene regen die Hirnanhangdrüse an und diese schüttet LH aus. Dadurch kommt es zur sogenannten Ovulation. Das heißt, dass die reife Eizelle in den Eileiter gelangt und nun für rund 24 Stunden befruchtungsfähig ist.
  3. Gelbkörperphase: Der Follikel wird zum Gelbkörper und dieser produziert wiederum Progesteron und Östrogen. Die beiden Hormone hemmen nun die Ausschüttung von GnRH, FSH und LH.

Findet jetzt eine Befruchtung statt, so produziert der Gelbkörper weiter Progesteron, bis die Plazenta (Mutterkuchen) diese Funktion übernimmt. Wenn es aber zu keiner Befruchtung und Schwangerschaft kommt, bildet sich der Gelbkörper nach etwa zehn Tagen zurück und die Konzentration von Östrogen und Progesteron fällt stark ab. Das ist auch der Auslöser für die Regelblutung.

Warum bekommen Frauen eine Menstruation?

Sobald eine Frau fruchtbar ist, bereitet sich ihr Körper Monat für Monat auf eine mögliche Befruchtung vor. Die Eizellen reifen in den Eierstöcken heran und meist kommt nur eine davon ganz zur Reife. Dieser Follikel verlässt den Eierstock beim Eisprung und wandert durch den Eileiter zur Gebärmutter. Findet dabei eine Befruchtung durch ein Spermium statt, so nistet sich die Eizelle in der inzwischen gut aufgebauten Gebärmutterschleimhaut ein. Findet aber keine Befruchtung statt, ist die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut nun überflüssig. Sie wird abgebaut und die Periode setzt ein. Der Körper gibt das in der Schleimhaut enthaltene Blut und Schleimhautteilchen ab.

Die erste Regelblutung

Wenn ein Mädchen geschlechtsreif wird, beginnt auch der Körper, Geschlechtshormone zu bilden. Damit sind die Voraussetzungen für das Einsetzen der ersten Regelblutung gegeben. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von Menarche. Die erste Regel bekommen junge Mädchen heute meist im Alter zwischen zehn und 16 Jahren, wobei das Durchschnittsalter bei etwa 12,5 Jahren liegt.

Anzeichen, die darauf hindeuten, dass es bald zur Menarche kommt, sind das Wachsen der Schamhaare und der Brüste. Viele Mädchen bemerken in der Zeit vor der ersten Regelblutung auch einen weißlichen Ausfluss. Er wird durch die Hormonbildung ausgelöst und ist nichts Krankhaftes, sondern ganz natürlich.

Oft ist der Menstruationszyklus junger Mädchen am Beginn nicht so regelmäßig, sondern muss sich erst einpendeln.

Menstruationssymptome

Ob und welche Menstruationsbeschwerden eine Frau während ihrer Regel hat, ist individuell unterschiedlich. Manche Frauen haben überhaupt keine Symptome, andere sehr starke.

Mögliche Symptome sind:

  • Krämpfe und Schmerzen im Unterleib
  • Rückenschmerzen
  • Übelkeit, manchmal mit Erbrechen
  • Durchfall
  • Schweißausbrüche
  • Müdigkeit und Energielosigkeit

Prämenstruelles Syndrom – PMS

Viele Frauen spüren auch Symptome an den Tagen vor ihren Tagen. Wenn diese Beschwerden regelmäßig etwa vier bis 14 Tage vor der Menstruation auftreten und mit dem Einsetzen der Regelblutung verschwinden, spricht man vom prämenstruellen Syndrom (PMS) Es kann individuell unterschiedlich ausgeprägt sein. Die am meisten berichteten Probleme sind Wassereinlagerungen mit Gewichtszunahme, wechselnde Stimmungen zwischen Aggression, Depression, Wut und Weinerlichkeit, Brustspannen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen bis hin zu Migräneanfällen und Unterbauchbeschwerden.

Bei leichten Formen können die Symptome oft mit einfachen Lebensstilmaßnahmen gelindert werden, in schwereren Fällen kommen unter anderem Hormone und Antidepressiva zum Einsatz.

Zyklusstörungen

Der perfekte Zyklus, der am ersten Blutungstag beginnt und 28 Tage dauert, ist selten. Was die Dauer der Regelblutung betrifft, so hält sie normalerweise vier bis sieben Tage an und ist am zweiten Tag am stärksten. Ein Blutverlust von 50 bis 70 Milliliter während einer Menstruation gilt als normal.

Wichtig zu wissen ist auch, dass die Menstruation nach der Menarche eine Weile schwanken kann. Das gilt auch für die Zeit nach einer Schwangerschaft und vor der letzten Menstruation.

Leichte oder vorübergehende Abweichungen von den Richtwerten sind daher meist kein Grund zur Besorgnis. Bei gravierenderen Abweichungen spricht man jedoch von Zyklusstörungen: Die Regelblutung ist dann zu stark, zu schwach oder bleibt ganz aus. Zyklusstörungen liegen auch dann vor, wenn die Menstruation vor dem 28. Zyklustag beginnt bzw. wenn Zwischen- oder Schmierblutungen auftreten.

Es gibt folgende Zyklusstörungen:

  • Amenorrhoe: Das ist das komplette Ausbleiben der Regelblutung.
  • Oligomenorrhoe: Darunter versteht man eine verlängerte Zyklusdauer bzw. eine zu seltene Regelblutung. Der Gesamtzyklus beträgt 35 bis 90 Tage.
  • Polymenorrhoe: Das ist eine verkürzte Zyklusdauer. Die Blutungen kommen im Abstand von weniger als 25 Tagen.
  • Hypomenorrhoe: Das ist eine abgeschwächte Menstruation, bei der auch der Zyklus oft verkürzt ist und bei der es zu weniger als 25 Milliliter Blutverlust kommt.
  • Hypermenorrhoe: Darunter versteht man eine verstärkte Regelblutung, die mit mehr als 80 Milliliter Blutverlust verbunden ist.
  • Menorrhagie: Das ist eine zu lange anhaltende Regelblutung, die über acht Tage lang anhält und oft auch mit einer Hypermenorrhoe verbunden ist.
  • Metrorrhagie: Das sind Schmier- oder Zwischenblutungen außerhalb des Zyklus.

Wann bleibt die Periode aus?

Das gänzliche Ausbleiben der Periode, die Amenorrhoe ist natürlich normal, wenn eine Frau schwanger ist, stillt oder ihre Menopause bereits hinter sich hat. Wenn dem nicht so ist, kann die Amenorrhoe auch ein Anzeichen für eine bestimmte Erkrankung mit körperlicher oder psychischer Ursache sein und sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

Periode trotz Schwangerschaft?

Blutungen und Zwischenblutungen können manchmal auch in der Schwangerschaft auftreten, aber es handelt sich dabei nicht um die Regelblutung:

  • Blutungen in der Frühschwangerschaft (1. bis 4. Monat): Sie sind meistens harmlos und treten zum Beispiel nach einem Geschlechtsverkehr oder einer gynäkologischen Untersuchung auf. Ein anderer möglicher Grund dafür ist die Einnistung der befruchteten Eizelle in die Schleimhaut der Gebärmutter.

Achtung: Wenn die Blutungen mit Schmerzen im Unterleib verbunden sind, kann das ein Anzeichen für eine drohende Fehlgeburt oder eine Eileiter-Schwangerschaft sein.

  • Blutungen im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel: Sie können zum Beispiel darauf hindeuten, dass die Plazenta (Mutterkuchen) tief sitzt oder sich vorzeitig ablöst. Blutungen in dieser Zeit müssen sofort ärztlich abgeklärt werden.
  • Blutungen bei Geburtsbeginn: Sie können auftreten, wenn die Wehen stärker werden und sich ein Schleimpfropf löst. Das ist normal und kein Grund zur Besorgnis.

Periode nach der Schwangerschaft

Nach der Geburt bleibt die Monatsblutung für einige Zeit aus, da sich die Hormonbildung in den Eierstöcken erst wieder normalisieren muss. Wie rasch das geht hängt vor allem davon ab, ob und wie eine Frau ihr Baby stillt oder nicht.

Stillt die Frau ihr Baby voll, kann es bis zu zwei Jahre dauern, bis wieder der erste Eisprung stattfindet und damit die Regelblutung auslöst. Bei nicht stillenden Frauen kommt die erste Periode nach der Geburt meist innerhalb der ersten sechs bis zwölf Wochen.

Menstruationshygiene: Welche Möglichkeiten gibt es?

Für das Auffangen des Menstruationsblutes gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Binden und Tampons: Sie saugen das Blut auf und müssen regelmäßig gewechselt werden.
  • Menstruationstasse: Das ist ein kelchförmiges, meist aus Silikon, Kunststoff oder Latex bestehendes, biegsames Gefäß, das wie ein Tampon in die Vagina eingeführt wird. Dort öffnet es sich und kann bis zu 50 Milliliter Blut auffangen. Menstruationstassen haben den Vorteil, wiederverwendbar zu sein.
  • Periodenunterwäsche: Das sind Unterhosen, die wie eine Binde funktionieren. Nach dem Tragen wird die Unterhose kalt ausgespült und danach maschinengewaschen.
  • Menstruationsschwämmchen: Das sind wiederverwendbare Schwämmchen, die das Blut aufsaugen.
  • Softtampons: Das sind einmal verwendbare Tampons, die sich besonders für Sport, Sauna und Sex eignen.

FAQ

Eine Periode dauert normalerweise drei bis sieben Tage. In dieser Zeit werden ca. 65 Milliliter Menstruationsblut ausgeschieden, wobei zwei Drittel davon in den ersten Tagen abgehen.

Ja, das ist möglich. Paare sollten daher auch während der Menstruation verhüten, wenn sie Sex haben und keinen Kinderwunsch hegen.

Ja, das ist möglich. Wer die Periode vorverlegen möchte, kann das mit der „Pille“ tun und die Einnahme drei Tage vor dem gewünschten Blutungsbeginn absetzen. Wer den Menstruationsbeginn hinauszögern möchte, kann den Zyklus mit einem Gestagenpräparat verlängern. Besprechen Sie das Verschieben der Menstruation immer mit Ihrem Frauenarzt!

Wissenschaftliche Belege dafür gibt es nicht, aber man kann versuchen, die Periode durch Sport, Wärmezufuhr, Sex mit Orgasmen und Kräutern wie Himbeerblätter, Ingwer oder Schafgarbe zu verkürzen.

  • Autor

    Mag. Gabriele Vasak

    Medizinjournalistin

    Gabriele Vasak ist seit 2019 freie Journalistin in der DocFinder-Redaktion. Ihr besonderes Interesse liegt schon lange im Bereich der medizinischen Contentproduktion. Im Jahr 2006 wurde sie mit dem Medienpreis für Gesundheitsförderung & Prävention des Fonds Gesundes Österreich ausgezeichnet, und im Jahr 2010 erhielt sie den Pressepreis der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie.

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