Zusammenfassung
Vorsorgeuntersuchungen
Ziele: Früherkennung von Krankheiten, bevor sie Beschwerden machen, Herausfiltern individueller Risikofaktoren, individuelle Beratung
Arten: Vorsorgeuntersuchung (Gesundheitscheck), alters- und geschlechtsspezifische Krebsscreenings (für Frauen: PAP-Abstrich (Gebärmutterhalskrebs) und Mammographie-Screening, für Männer ab 50 Jahren: Abklärungsuntersuchung auf Prostatakarzinom), für alle ab 50: Darmkrebsvorsorge (Test auf Blut im Stuhl und Angebot einer Koloskopie), weiters Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen, Jugendlichenuntersuchung, zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung, Augenvorsorgeuntersuchung, Hautkrebs-Screening (Muttermalkontrolle)
Kosten: Die genannten Vorsorgeuntersuchungen sind mit Ausnahme des Hautkrebs-Screening für alle in Österreich lebenden Menschen kostenlos.
Vorsorgeuntersuchung (Gesundheits-Check)

Was ist eine Vorsorgeuntersuchung (Gesundenuntersuchung)?
Die Vorsorgeuntersuchung, auch Gesundenuntersuchung oder Gesundheits-Check genannt, ist ein kostenloses Angebot der gesetzlichen Sozialversicherung in Österreich. Sie steht allen versicherten Personen ab dem 18. Lebensjahr einmal pro Jahr kostenlos zur Verfügung.
Ziel der Vorsorgeuntersuchung ist es, gesundheitliche Risiken frühzeitig zu erkennen, noch bevor Beschwerden auftreten. Im Rahmen der Untersuchung können unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen wie Diabetes sowie bestimmte Krebserkrankungen früh festgestellt werden. Zusätzlich werden individuelle Risikofaktoren wie Bewegungsmangel, Ernährung oder Rauchen thematisiert.
Die Ergebnisse der Untersuchung bilden die Grundlage für eine persönliche medizinische Beratung. Ärztinnen und Ärzte können auf dieser Basis Empfehlungen geben, um Erkrankungen vorzubeugen und bestehende Risiken zu reduzieren.
Was wird bei der Gesundenuntersuchung untersucht?
Nach einem Anamnesegespräch, in dem die Ärztin oder der Arzt die Krankengeschichte, den Lebensstil und das individuelle Risikoprofil erhebt, werden folgende Untersuchungen durchgeführt:
- Körperliche Untersuchung: Messung von Größe, Gewicht und Blutdruck zur Berechnung des BMI sowie eine allgemeine körperliche Begutachtung
- Blutuntersuchung: Bestimmung von Blutzucker, Gesamtcholesterin, HDL-Cholesterin und Triglyzeriden
- Harnuntersuchung: Kontrolle auf Zucker, Eiweiß, Blutspuren und weitere Auffälligkeiten
Zusätzlich werden je nach Alter und Geschlecht weitere Krebsvorsorgeuntersuchungen angeboten:
- Für Frauen: PAP-Abstrich zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs sowie Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs ab 40 Jahren
- Für Männer ab 50 Jahren: Vorsorgeuntersuchung zur Abklärung eines Prostatakarzinoms
- Ab 50 Jahren: Darmkrebsvorsorge durch einen Test auf Blut im Stuhl sowie das Angebot einer Darmspiegelung
Wer sollte zur Gesundenuntersuchung gehen?
Alle Erwachsenen sollten die Gesundenuntersuchung nutzen, um ihren Gesundheitszustand zu überprüfen und individuelle Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und zu reduzieren. Besonders wichtig ist die Untersuchung für Menschen mit Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel oder ungesunder Ernährung.
Anhand der Ergebnisse der einzelnen Untersuchungen kann gezielt gegengesteuert werden. Zudem gilt für alle, dass dadurch die Früherkennung von einigen Krankheiten, die lange Zeit keine spürbaren Symptome zeigen, möglich ist.
Warum sollte man eine Vorsorgeuntersuchung machen?
Eine Vorsorgeuntersuchung hilft dabei, Krankheiten möglichst früh zu erkennen, was die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung deutlich erhöhen kann. Zusätzlich erhalten Patientinnen und Patienten eine individuelle Beratung, um Risikofaktoren im Lebensstil wie Rauchen, Ernährung oder Bewegungsmangel gezielt zu reduzieren und Erkrankungen vorzubeugen.
Wie oft kann man die Gesundenuntersuchung machen?
Die Gesundenuntersuchung kann einmal pro Jahr kostenlos in Anspruch genommen werden. Wenn Sie in den letzten 365 Tagen bei keiner Vorsorgeuntersuchung waren, haben Sie wieder Anspruch darauf.
Wo kann man eine Gesundenuntersuchung machen?
Die Gesundenuntersuchung kann bei jeder Ärztin und jedem Arzt durchgeführt werden, die oder der einen Vertrag für Vorsorgeuntersuchungen hat. Dazu zählen unter anderem Hausärztinnen und Hausärzte sowie Fachärztinnen und Fachärzte für Innere Medizin. Zusätzlich wird die Gesundenuntersuchung in ausgewählten Gesundheitszentren angeboten.
Was sollte man zu einer Gesundenuntersuchung mitbringen?
Zur Gesundenuntersuchung ist lediglich die e-card mitzubringen. Auch nicht versicherte Personen haben Anspruch auf den Gesundheitscheck. Sie brauchen eine e-card Ersatzbeleg, den man gegen Vorlage des Meldezettels im Kundencenter der Sozialversicherung im jeweiligen Bundesland erhält.
Zusätzlich kann es hilfreich sein, eine aktuelle Liste der regelmäßig eingenommenen Medikamente, vorhandene Befunde sowie den Impfpass mitzubringen.
Wie viel kostet die Gesundenuntersuchung?
Die Gesundenuntersuchung ist eine kostenlose Leistung der Sozialversicherung, die allen in Österreich lebenden Menschen zur Verfügung steht.
Krebsvorsorge / Krebsfrüherkennung
Warum ist Krebsvorsorge wichtig?
Viele Krebsarten verursachen zu Beginn keine spürbaren Symptome. Ziel der Krebsvorsorge ist es, diese Erkrankungen möglichst früh zu erkennen oder ihrer Entstehung vorzubeugen, indem Krebsvorstufen rechtzeitig entdeckt und entfernt werden. Dadurch erhöhen sich die Heilungschancen deutlich, und in vielen Fällen sind schonendere Behandlungen möglich.
Welche Krebsvorsorgeuntersuchungen gibt es für Frauen?
Die Empfehlungen zur Krebsvorsorge für Frauen umfassen folgende Untersuchungen:
- Gebärmutterhalskrebs: Die Vorsorge beginnt bereits früh. Ab dem 20. Lebensjahr sollten Frauen im Rahmen der gynäkologischen Routineuntersuchung regelmäßig einen PAP-Abstrich zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs durchführen lassen.
- Brustkrebs: Brustkrebs kann durch eine Mammographie häufig in einem sehr frühen Stadium erkannt werden. Diese Röntgenuntersuchung wird für Frauen ab dem 40. Lebensjahr in der Regel alle zwei Jahre empfohlen.
Welche Krebsvorsorgeuntersuchung gibt es für Männer?
Prostatakrebs: Erhöhte Werte des prostataspezifischen Antigens, kurz PSA, können auf Prostatakrebs hinweisen. Der PSA-Test sowie eine Untersuchung der Prostata durch eine Ärztin oder einen Arzt werden für Männer ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig empfohlen.
Welche Untersuchungen gibt es für Frauen und Männer?
Für Frauen und Männer werden folgende Vorsorgeuntersuchungen empfohlen:
- Darmkrebs: Ab dem 50. Lebensjahr stehen zwei Untersuchungen zur Darmkrebsvorsorge zur Verfügung. Dazu zählen ein Test auf Blut im Stuhl sowie eine Koloskopie, also eine Darmspiegelung. Bei einem unauffälligen Erstbefund wird die Koloskopie in der Regel im Abstand von zehn Jahren empfohlen.
- Hautkrebs: Die Hautkrebsvorsorge umfasst die Begutachtung der Haut auf Muttermale, Leberflecken und andere Auffälligkeiten mithilfe eines Dermatoskops, eines speziellen Mikroskops mit Beleuchtung. Empfohlen wird diese Untersuchung für alle Personen in einem Abstand von drei Jahren, bei erhöhtem Risiko jährlich.
Hautkrebs-Screening / Hautkrebsvorsorge (Muttermalkontrolle)

Warum sollte man zur Hautkrebsvorsorge gehen?
Die Hautkrebsvorsorge ist wichtig, da die Zahl der Hautkrebserkrankungen in den letzten Jahren zugenommen hat. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können Vorstufen bösartiger Hauttumoren frühzeitig erkannt und rechtzeitig behandelt werden.
Wie läuft eine Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung und Muttermalkontrolle ab?
Die Hautkrebsvorsorgeuntersuchung beginnt mit einem Vorgespräch zu möglichen Risikofaktoren. Anschließend untersucht die Ärztin oder der Arzt die gesamte Haut, auch schwer einsehbare Körperstellen. Dabei erfolgt die Beurteilung mit bloßem Auge sowie mithilfe eines speziellen Mikroskops, dem Dermatoskop, um Muttermale genauer zu betrachten. Bei auffälligen Befunden kann zur weiteren Abklärung eine Gewebeprobe entnommen werden.
Wer sollte regelmäßig zur Hautkrebs-Vorsorge gehen?
Die Hautkrebsvorsorge ist für alle Menschen wichtig. Besonders Personen mit einem erhöhten Risiko sollten sie jedoch regelmäßig durchführen lassen.
Zu diesen Risikogruppen zählen:
- Menschen mit hellem Hauttyp
- Menschen mit einer großen Anzahl an Muttermalen, insbesondere mehr als 40
- Personen, die in Kindheit und Jugend häufig Sonnenbrände hatten
- Menschen, in deren Familie Hautkrebs bereits aufgetreten ist
- Personen mit starker beruflicher UV-Belastung oder regelmäßigem Solariumsbesuch
- Patientinnen und Patienten mit einem geschwächten Immunsystem, zum Beispiel nach einer Organtransplantation
Achtung: Jede neue oder sich verändernde Hautstelle sollte umgehend ärztlich abgeklärt werden.
Wie oft ist eine Kontrolle sinnvoll?
Nach den medizinischen Leitlinien ist eine Kontrolle allgemein alle drei Jahre, bei Risikopatient:innen einmal jährlich empfohlen.
Was kostet ein Hautkrebs-Screening?
Bis vor Kurzem war das Hautkrebs-Screening in Österreich im Rahmen der Vorsorge kostenlos. Künftig muss die Untersuchung privat bezahlt werden und kostet zwischen 60 und 90 Euro.
Vorsorgeuntersuchung der Augen

Warum sind regelmäßige Augenuntersuchungen wichtig?
Regelmäßige Augenuntersuchungen ermöglichen es, Augenkrankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, bevor es zu dauerhaftem Sehverlust oder einer Erblindung kommt. Viele ernsthafte Augenerkrankungen wie der Grüne Star oder die altersbedingte Makuladegeneration verursachen über längere Zeit keine Schmerzen oder spürbaren Symptome.
Was passiert bei einer Augenuntersuchung?
Der Ablauf einer Augenuntersuchung richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Patientin oder des Patienten.
In der Regel kommen dabei folgende Untersuchungen zum Einsatz:
- Anamnese: Dabei werden aktuelle Beschwerden sowie die Krankengeschichte erhoben.
- Sehtest: Es wird geprüft, wie scharf das Sehen in der Ferne und in der Nähe ist, sowohl mit als auch ohne Brille oder Kontaktlinsen. Dazu werden Tafeln oder Bildschirme mit Buchstaben und Zahlen in abnehmender Größe verwendet.
- Refraktion: Hierbei erfolgt die Bestimmung der Brechkraft des Auges beziehungsweise die objektive Messung der aktuellen Brillenstärke.
- Tonometrie: Dabei wird der Augeninnendruck gemessen, meist mithilfe eines kurzen Luftstoßes auf die Hornhaut.
- Spaltlampenuntersuchung: Mit einem speziellen Mikroskop werden die vorderen und mittleren Bereiche des Auges untersucht.
- Fundoskopie: Diese Untersuchung dient der Beurteilung des Augenhintergrunds, insbesondere von Netzhaut, Makula und Sehnerv. In der Regel werden dafür zuvor Augentropfen verabreicht.
Wer sollte zur Vorsorge zum Augenarzt gehen?
Grundsätzlich ist eine augenärztliche Vorsorge für alle Menschen sinnvoll. Besonders wichtig ist sie für Kinder, für Personen ab dem 40. Lebensjahr, für Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck sowie für Menschen mit einer familiären Vorbelastung.
Wie oft sind Augenuntersuchungen sinnvoll?
- Kinder: Die im Mutter-Kind-Pass vorgesehenen Augenuntersuchungen sollten regelmäßig durchgeführt werden.
- Erwachsene bis zum 40. Lebensjahr: Bei fehlenden Beschwerden oder besonderen Risikofaktoren wird eine augenärztliche Vorsorge alle zwei bis drei Jahre empfohlen.
- Erwachsene ab dem 40. Lebensjahr: Eine Kontrolle sollte mindestens alle zwei Jahre erfolgen.
- Menschen ab dem 60. Lebensjahr: Hier werden jährliche Augenuntersuchungen empfohlen.
Wer übernimmt die Kosten?
Augenvorsorge, die keine besonderen Zusatzuntersuchungen erfordert, ist für Versicherte bei Augenärzt:innen mit Kassenvertrag kostenfrei.
Zahnarztkontrolle

Warum sind regelmäßige Zahnarztbesuche wichtig?
Zahnerkrankungen wie Karies oder Parodontitis entwickeln sich meist schleichend und verursachen zu Beginn oft keine Beschwerden. Durch regelmäßige Zahnarztbesuche können sie frühzeitig erkannt und behandelt werden, wodurch langwierige oder schmerzhafte Eingriffe häufig vermieden werden können.
Zusätzlich kann eine professionelle Mundhygiene durchgeführt werden. Sie hilft, Zahnfleischerkrankungen und Zahnverlust vorzubeugen. Unbehandelte Entzündungen im Mund können außerdem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle erhöhen oder die Einstellung von Erkrankungen wie Diabetes erschweren. Regelmäßige Zahnarztbesuche sind daher auch für die allgemeine Gesundheit wichtig.
Was macht der Zahnarzt bei einer Kontrolle?
Bei einer Kontrolle überprüft die Zahnärztin oder der Zahnarzt die gesamte Mundgesundheit, um mögliche Probleme wie Karies oder Parodontitis frühzeitig zu erkennen, bevor es zu Schmerzen kommt oder größere Eingriffe notwendig werden.
Nach einem kurzen Anamnesegespräch, in dem aktuelle Beschwerden abgeklärt werden, folgt die Untersuchung von Zähnen und Zahnfleisch mithilfe von Spiegel und Sonde. Dabei werden vorhandene Füllungen, Zahnersatz sowie der Zustand von Zahnfleisch und Mundschleimhaut überprüft.
Eventuell kommt ein Parodontitis-Screening zum Einsatz, bei dem die Tiefe der Zahnfleischtaschen gemessen wird. Das dient der Früherkennung von Zahnfleischerkrankungen. Bei Bedarf wird zusätzlich eine Röntgenuntersuchung durchgeführt, um versteckte Probleme wie Karies zwischen den Zähnen oder Entzündungen an den Zahnwurzeln zu erkennen. Ebenso entfernt die Zahnärztin oder der Zahnarzt harte Zahnbeläge und bespricht die Ergebnisse der Kontrolle.
Wer sollte zur Zahnarztkontrolle gehen?
Die Zahnarztkontrolle sollte jeder und jede in jedem Alter regelmäßig durchführen lassen, um Probleme der Mundgesundheit rechtzeitig zu erkennen. Das gilt auch dann, wenn man keine Schmerzen hat oder eine Zahnprothese trägt.
Wie oft ist eine zahnärztliche Kontrolle sinnvoll?
Für Kinder und Jugendliche wird eine zahnärztliche Kontrolle in der Regel zweimal jährlich empfohlen.
Erwachsene sollten ein- bis zweimal pro Jahr zur Kontrolle gehen. Gehören sie zu einer Risikogruppe, zum Beispiel Patientinnen und Patienten mit Diabetes oder Parodontitis, können häufigere Kontrollen nach individueller Absprache sinnvoll sein.
Was kostet die Zahnarztkontrolle?
Die jährliche Zahnarztkontrolle ist für alle, die sie bei einem Zahnarzt oder einer Zahnärztin mit Kassenvertrag oder in einem kassenärztlichen Gesundheitszentrum durchführen lassen, kostenfrei.
Gynäkologische Vorsorgeuntersuchung

Warum ist die gynäkologische Vorsorge wichtig?
Die gynäkologische Vorsorge ist wichtig, da sie insbesondere die Früherkennung von Krebserkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs und Brustkrebs ermöglicht. Außerdem können entzündliche Erkrankungen, hormonelle Störungen und Infektionen frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden, oft noch bevor Beschwerden auftreten. Zudem bietet die gynäkologische Vorsorge Raum für Beratung zu Themen wie Verhütung, Kinderwunsch und Beschwerden in den Wechseljahren.
Welche Untersuchungen gehören dazu?
Zu den Kernbestandteilen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung zählen:
- Anamnese und Beratung: Gespräch über den allgemeinen Gesundheitszustand, den Menstruationszyklus, die Verhütung sowie bestehende Beschwerden.
- PAP-Test und Untersuchung der Geschlechtsorgane: Entnahme eines Zellabstrichs vom Muttermund zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs sowie eine Tastuntersuchung von Gebärmutter und Eierstöcken.
- Brust- und Achselhöhlenuntersuchung: Abtasten der Brust und der Achselhöhlen zur Früherkennung möglicher Veränderungen im Zusammenhang mit Brustkrebs.
Zusätzliche Untersuchungen wie Ultraschall oder Mammographie werden abhängig von Alter, individuellem Risiko oder auffälligen Befunden empfohlen.
Ab wann und wie oft sollte man zur Vorsorge gehen?
Solange keine Auffälligkeiten vorliegen, werden die gynäkologische Vorsorgeuntersuchung, das Abtasten der Brust und der PAP-Test einmal jährlich empfohlen.
Wer übernimmt die Kosten?
Die gynäkologische Vorsorge ist in den empfohlenen Zeitintervallen kostenfrei.
Urologische Vorsorgeuntersuchung

Warum ist die urologische Vorsorge wichtig?
Die urologische Vorsorge ist wichtig, da sie die Früherkennung urologischer Krebserkrankungen wie Prostata,- Nieren- und Blasenkrebs ermöglicht. Darüber hinaus können gutartige Prostatavergrößerungen, Blasenfunktionsstörungen und Nierenerkrankungen frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden.
Welche Untersuchungen gehören dazu?
Zu den Kernbestandteilen der urologischen Vorsorgeuntersuchung zählen:
- Anamnese: Gespräch über familiäre Vorbelastungen, frühere Erkrankungen und aktuelle Beschwerden, zum Beispiel beim Wasserlassen.
- Laboruntersuchung mit Urinanalyse: Eine Urinprobe wird auf Blut, Eiweiß, Entzündungszeichen und weitere Auffälligkeiten untersucht, die auf Erkrankungen der Blase, der Nieren oder der Harnwege hinweisen können.
- Blutuntersuchung bei Männern: Bestimmung des PSA-Wertes, des prostataspezifischen Antigens, als möglicher Marker für Prostatakrebs sowie Kontrolle relevanter Nierenfunktionswerte.
- Tastuntersuchung des Genitals bei Männern: Abtasten von Hoden und Penis zur Früherkennung von Hodenkrebs und anderen Veränderungen.
- Digital rektale Untersuchung bei Männern: Abtasten der Prostata über den Enddarm zur Beurteilung von Größe, Form und Konsistenz sowie zum Ausschluss von Verhärtungen.
- Ultraschalluntersuchung: Sonografie der Nieren zur Erkennung von Tumoren, Zysten oder Steinen sowie Ultraschall der Blase zur Bestimmung des Restharns nach dem Wasserlassen.
Bei individuellem Bedarf kann zusätzlich eine Harnflussmessung, auch Uroflowmetrie genannt, durchgeführt werden, um mögliche Störungen der Blasenentleerung zu überprüfen. Bei auffälligen Befunden können weitere Untersuchungen wie eine Blasenspiegelung oder ein spezieller Ultraschall der Prostata folgen.
Ab wann und wie oft sollte man zur Vorsorge gehen?
Männern wird die Tastuntersuchung von Prostata und Genital ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich empfohlen. Patienten und Patientinnen mit Risikofaktoren (familiäre Vorbelastung, Raucher:innen,…) sollten schon ab 40 mit den Kontrollen beginnen.
Wer übernimmt die Kosten?
Für Männer ab 50 Jahren ist die Abklärung auf Prostatakarzinom (in der Regel die Tastuntersuchung) Teil der kostenlosen Vorsorgeuntersuchung. Der PSA-Test (Bluttest) wird Männern zwischen 50 und 69 Jahren ohne erhöhtes Risiko auf Wunsch im Rahmen dieser Vorsorge ebenfalls kostenlos angeboten.
Für Frauen gibt es keine spezifische urologische Krebsvorsorge im Leistungskatalog der Vorsorgeuntersuchungen. Bei Ärzt:innen mit Kassenvertrag sind die Untersuchungen aber kostenfrei.
FAQ
Hauptziel einer Gesundenuntersuchung ist die Früherkennung von Krankheiten in einem heilbaren Stadium. Ebenso geht es um die Aufdeckung von Risikofaktoren, damit individuelle Gesundheitsrisiken beurteilt werden können, sodass man durch gezielte Beratung präventive Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit einleiten kann. So soll letztlich die Lebensqualität und Lebenserwartung der Bevölkerung verbessert werden.
Frauen sollten jährlich die allgemeine Vorsorgeuntersuchung mit Check von Blutwertem, Blutdruck, Harnanalyse und ärztlichem Gespräch machen. Zudem sind die gynäkologische Krebsvorsorge mit PAP-Abstrich, die Mammographie, die Darmkrebsvorsorge mit Stuhltest und ggf. Koloskopie sowie ein Hautkrebs-Screening (Muttermalkontrolle) empfohlen.
Männer sollten jährlich die allgemeine Vorsorgeuntersuchung mit Check von Blutwertem, Blutdruck, Harnanalyse und ärztlichem Gespräch machen. Was die krebsspezifische Vorsorge betrifft, so werden ab 45 bzw. 50 Jahren die Prostata Tastuntersuchung und der PSA-Test sowie jährlich ein Stuhltest und ab 50 eine Darmspiegelung empfohlen. Sinnvoll ist auch ein jährliches Hautkrebs-Screening (Muttermalkontrolle).
In Österreich ist der allgemeine jährliche Gesundheitscheck kostenlos für alle. Ebenso kostenfrei sind die gynäkologische Krebsvorsorge mit PAP-Abstrich, die Mammographie, die Darmkrebsvorsorge mit Stuhltest und ggf. Koloskopie sowie die Prostata Tastuntersuchung und der PSA-Test. Auch zahnärztliche Kontrollen einmal jährlich bei Vertragszahnärzt:innen werden von den Kassen übernommen.
Vorsorge beginnt schon im Baby- und Kleinkindalter: die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen sind von Geburt an über fünf Jahre verteilt. Für Jugendliche zwischen 15 und 18 gibt es die Jugendlichenuntersuchung, und ab 18 Jahren sollte man jährlich zum allgemeinen Gesundheitscheck gehen und die anderen Vorsorgeuntersuchungen in den empfohlenen Intervallen in Anspruch nehmen.
Die Vorsorgeuntersuchung ist ein kostenloses jährliches Angebot, das wichtige Informationen über den individuellen Gesundheitszustand liefert und die Möglichkeit gibt, Krankheiten frühzeitig zu erkennen oder durch gezielte Maßnahmen gar nicht erst entstehen zu lassen.
Ja, denn es findet dabei auch eine Blutabnahme statt, und die Messung von Werten wie Blutzucker und Fettstoffwechselwerten (Cholesterin, Triglyceride) kann durch eine kürzlich vorangegangene Mahlzeit stark verfälscht werden.
Viele Ärzt:innen tolerieren es, wenn man vor der Gesundenuntersuchung schwarzen Kaffee ohne Milch und ohne Zucker trinkt. Definitiv verboten ist Kaffee mit Milch, Zucker oder Süßstoff.
https://www.gesundheitskasse.at/cdscontent/?contentid=10007.878943, Abruf Oktober 2025
https://www.sozialversicherung.at/cdscontent/?contentid=10007.820726, Abruf Oktober 2025
https://www.gesundheit.gv.at/leben/gesundheitsvorsorge/vorsorgeuntersuchung.html, Abruf Oktober 2025
https://www.sozialministerium.gv.at/Themen/Gesundheit/Gesundheitssystem/Gesundheitsleistungen/Vorsorgeuntersuchung.html, Abruf Oktober 2025
https://www.krebshilfe.net/information/krebsfrueherkennung/empfehlungen-fuer-maenner-frauen, Abruf Oktober 2025