Frau hält ein Modell einer Bauchspeicheldrüse
Foto: Jo Panuwat D/ shutterstock

Bauchspeicheldrüsenentzündung: Pankreatitis Symptome erkennen und behandeln

Die Bauchspeicheldrüse ist für die Verdauung und die Blutzuckerregulation unerlässlich. Eine Entzündung des Organs sollte man daher entsprechend ernst nehmen! Sie kann zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen oder sogar lebensbedrohlichen Komplikationen führen - je nachdem, ob eine chronische oder akute Bauchspeicheldrüsenentzündung vorliegt. In jedem Fall ist es wichtig, eine Pankreatitis rechtzeitig zu entdecken und zu behandeln. Wir haben daher die wichtigsten Symptome, Ursachen und Behandlungsmethoden für Sie zusammengestellt.

Zusammenfassung

Factbox Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)

Die Bauchspeicheldrüse ist ein kleines Organ im Oberbauch, das unter anderem Verdauungsenzyme und Insulin produziert

Eine chronische Entzündung entsteht häufig durch übermäßigen Alkoholkonsum. Nikotin, Übergewicht oder Diabetes Typ II können die Erkrankung ebenfalls begünstigen

Zu einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung kommt es meist durch Gallensteine oder Alkoholmissbrauch. Sie kann lebensbedrohlich werden

Eine Pankreatitis ist unbedingt ernstzunehmen – sie muss im Krankenhaus behandelt werden. Die Diagnose können nur Ärzt:innen zuverlässig treffen

Die Bauchspeicheldrüse – ein unterschätztes Organ

In unserem Alltag erhält die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit – und das, obwohl sie unter anderem für unsere Verdauung und den Blutzuckerhaushalt eine wichtige Rolle spielt! Das keilförmige Organ sondert nämlich Verdauungsenzyme in den Zwölffingerdarm ab, durch die wir aufgenommene Nahrung verwerten können.

Zudem produziert sie Insulin und ist somit für den Zuckerstoffwechsel unbedingt erforderlich. Die Drüse ist lediglich 14 bis 18 Zentimetern groß und 75 bis 100 Gramm schwer. Sie befindet sich im Oberbauch, am unteren Ende des Brustkorbs und besteht aus den drei Teilen Pankreaskopf, Körper und Schwanz. Ihre zentrale Rolle für die Verdauung zeigt sich unter anderem durch eine direkte Verbindung des Pankreaskopfes zum Zwölffingerdarm. Durch diese gelangen die benötigten Enzyme in den Darm und zersetzen dort die Nahrungsbestandteile. Wie jedes Gewebe unseres Körpers kann sich auch die Pankreas entzünden. Man unterscheidet dabei zwei Arten einer solchen Pankreatitis.

Was ist eine Pankreatitis?

Die akute Bauchspeicheldrüsenentzündung kann auf verschiedene Arten entstehen. Eine besonders häufige Ursache ist eine Blockade der Gallenwege. Gallensteine oder andere Erkrankungen verhindern dabei, dass die Verdauungsenzyme in den Darm gelangen können.  Dies erschwert oder verhindert nicht nur die Verdauung; es entsteht auch ein Rückstau. Die Enzyme können die Drüse nicht verlassen und werden stattdessen im Körper freigesetzt. Die Pankreas verdaut sich selbst, was zu erheblichen Komplikationen und Folgeerkrankungen führen kann.  Aber auch ohne einen solchen “Enzymstau” kann es zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung kommen. So greift zum Beispiel Alkohol das Gewebe der Drüse an und kann Entzündungsreaktionen auslösen.

Man unterteilt die akute Bauchspeicheldrüsenentzündung noch einmal in drei Schweregrade: 

  • Leichte akute Pankreatitis (akute interstitielle Pankreatitis): ohne Komplikationen, ohne Organversagen
  • Mittelschwere akute Pankreatitis: Vorübergehendes Organversagen bis maximal 48 Stunden. Komplikationen sind möglich.
  • Schwere Pankreatitis: Organversagen von mehr als 48 Stunden und weitere Komplikationen.

Bei einem schweren Verlauf kann ein Teil des Drüsengewebes sogar völlig absterben. Eine solche “nekrotisierende Pankreatitis” verläuft deutlich schwerer, als die nicht-nekrotisierende Variante (interstitiell-ödematöse Pankreatitis). Glücklicherweise macht sie nur rund 15 Prozent der Fälle aus.

Welche Ursachen kann eine akute Pankreatitis haben?

Die akute Variante der Bauchspeicheldrüsenentzündung entsteht häufig durch ein Gallensteinleiden. Das Pankreassekret muss auf seinem Weg in den Dünndarm diesen Durchgang passieren. Etwa 45 Prozent der Fälle werden durch eine solche Blockade der Gallenwege oder Gallenblase ausgelöst.

Die Betroffenen bemerken die Ablagerungen oder Gallensteine oft nicht. Erst, wenn sich die Verdauungsenzyme angestaut haben, zeigen sich die Symptome: Das Sekret kommt seiner ursprünglichen Aufgabe nach und spaltet Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett zur weiteren Verarbeitung auf – nur eben nicht, wie vorgesehen, im Dünndarm, sondern in der Drüse selbst! Das Gewebe wird dadurch angegriffen und es kommt zu einer Entzündungsreaktion.

Eine weitere, häufige Ursache ist übermäßiger Alkoholkonsum. Etwa 35 Prozent der Entzündungen lassen sich auf Alkohol zurückführen. Das Enzymsekret gelangt dann zwar problemlos in den Dünndarm; das Gewebe der Drüse selbst wird jedoch angegriffen und entzündet sich. Dabei muss keineswegs Alkoholmissbrauch vorliegen; je nach Veranlagung kann schon moderater Konsum ausreichen, da jede Person anders reagiert.

Neben diesen beiden Hauptursachen, die gemeinsam für rund 80 Prozent der Bauchspeicheldrüsenentzündungen verantwortlich sind, gibt es noch eine Reihe weiterer Auslöser:

  • Infektionen wie HIV, Virus-Hepatitis oder Mumps
  • Genetische Veränderungen
  • Medikamente wie Blutdrucksenker, Hormonpräparate oder Entwässerungsmittel,
  • Stark erhöhte Blutfettwerte und Fettstoffwechselstörungen
  • Sehr hoher Kalziumspiegel
  • Rauchen
  • Typ II Diabetes
  • Verletzungen im Bauchraum oder Operationen

Was sind die Symptome?

Bitte beachten Sie: Die hier aufgeführten Symptome dienen lediglich dem Überblick. Die genauen Beschwerden können sich individuell unterscheiden. Einzelne Symptome können zudem Anzeichen einer anderen Erkrankung sein. Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann auch dann vorliegen, wenn nicht alle Anzeichen gleichzeitig auftreten. Bitte suchen Sie daher im Zweifel oder bei Verdacht auf eine Pankreatitis umgehend einen Arzt oder eine Ärztin auf! Wichtigstes Zeichen für eine mögliche Bauchspeicheldrüsenentzündung sind Schmerzen, die sich gürtelförmig vom Oberbauch ausbreiten. Bei einer akuten Entzündung sind die Schmerzen heftig und dauerhaft. Auch ein Ausstrahlen in den Rücken und andere Regionen ist möglich.

Zu den weiteren Symptomen zählen:

  • Müdigkeit und Schwäche
  • Der Bauch kann sich aufblähen und gummiartig anfühlen. Ein solcher “Gummibauch” ist druckempfindlich und meist sehr schmerzhaft.
  • Übelkeit, Erbrechen und Blähungen sind sehr häufige Begleiterscheinungen.
  • Der Kreislauf “fährt herunter”: Es kann zu Schwächeanfällen und Ohnmacht kommen. Auch Fieber ist häufig.
  • Die Darmfunktion ist reduziert. In der Folge kann eine deutliche Gelbsucht entstehen.
  • Wasseransammlungen im Bauchbereich sind oft ein deutlich sichtbares Symptom

Welche Komplikationen können auftreten?

Eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung kann für zahlreiche mögliche Komplikationen sorgen, die teilweise lebensbedrohlich verlaufen: Durch starken Blutdruckabfall und einen Volumenmangel ist ein Volumenmangelschock möglich, der die Sauerstoffversorgung der Organe gefährdet.  Die Erkrankung kann außerdem zu einer nekrotisierenden, infektiösen Pankreatitis fortschreiten. Gewebe des Organs stirbt dabei ab und belastet in der Folge andere Bereiche des Körpers. Diese, als “Systematic Inflammatory Response Syndrom (SIRS)” bekannte Reaktion, kann bis zu einem Multiorganversagen führen. Daher ist eine schnellstmögliche Behandlung erforderlich!

Zudem besteht die Gefahr einer Darmlähmung. Der Darm stellt dabei seine Arbeit ganz oder teilweise ein und transportiert den Nahrungsbrei nicht mehr durch unseren Körper. Dieser Zustand ist lebensbedrohlich und bedarf ebenfalls einer sofortigen Behandlung. Die Betroffenen leiden unter starken Schmerzen, Blähungen und erbrechen teilweise Stuhl.

Etwas weniger gefährlich sind Zysten, die sich teilweise nach einer abgeklungenen Entzündung bilden. Diese, mit Flüssigkeit gefüllten Hohlkörper, können Magenverstimmungen auslösen. Sollten sie reißen, sind Blutungen oder der Bildung von Abszessen möglich. In vielen Fällen verheilen die Pankreaspseudozysten aber nach einigen Wochen von selbst.

Was ist eine chronische Pankreatitis?

Im Gegensatz zur akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung tritt die chronische Variante wiederkehrend auf. Ihr Verlauf ist jedoch weniger intensiv – oft machen sich die Symptome nur schleichend bemerkbar. 

Bei einer chronischen Entzündung sind die Gallenwege meist zumindest teilweise frei, sodass es kaum zu einem Rückstau der Verdauungsenzyme kommt. Stattdessen ist das Gewebe des Organs selbst entzündet, sodass die Drüse Schwierigkeiten hat, ihren Aufgaben nachzukommen: Enzym- und Insulinproduktion verringern sich und können für weitere Komplikationen sorgen.

Durch die stetige Verschlechterung der Symptome verringert sich die Lebensqualität betroffener Personen immer mehr. Die langfristige Behandlung einer solchen, wiederkehrenden Entzündung ist oft nur durch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten möglich.

Welche Ursachen kann eine chronischen Pankreatitis haben?

Der wichtigste Auslöser einer chronischen Pankreasentzündung ist Alkoholkonsum: Etwa 80 Prozent der Fälle entstehen auf diese Weise. Die Erkrankung gilt als typische Begleiterscheinung vor allem bei langfristigem Alkoholmissbrauch. Je nach Veranlagung können aber auch schon scheinbar akzeptable Mengen für Schäden sorgen.

Als zusätzliche Faktoren können Nikotin das Auftreten begünstigen, bildet in der Regel jedoch nicht die alleinige Ursache. Die Kombination von Rauchen und Trinken gilt als besonders schädlich und kann die Krankheit erheblich begünstigen. Auch starkes Übergewicht gilt als zusätzlicher Risikofaktor.

Weitere, eher seltene Ursachen sind erhöhte Kalziumkonzentrationen, genetische Faktoren oder langjähriger Diabetes mellitus. Verschlüsse des Pankreasgangs, wie sie bei der akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung auftreten, können ebenfalls zur chronischen Form führen. Die Blockade ist jedoch in der Regel durchlässiger, sodass sich die Symptome zunächst nur in leichter Form zeigen.

Was sind die Symptome?

Bitte beachten Sie: Die hier aufgeführten Symptome dienen lediglich dem Überblick. Die genauen Beschwerden können sich individuell unterscheiden. Einzelne Symptome können zudem Anzeichen einer anderen Erkrankung sein. Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann auch dann vorliegen, wenn nicht alle Anzeichen gleichzeitig auftreten. Bitte suchen Sie daherim Zweifel oder bei Verdacht auf eine Pankreatitis umgehend einen Arzt oder eine Ärztin auf!

Bei der chronischen Form der Bauchspeicheldrüsenentzündung treten die gleichen, gürtelförmigen Schmerzen auf. Im Gegensatz zur akuten Variante sind diese jedoch zunächst eher leicht bis mittelstark und intensivieren sich langsam. Sie erscheinen häufig nach dem Essen und können mehrere Stunden oder sogar Tage bestehen bleiben. Auch Müdigkeit und Schwäche treten bei beiden Pankreatitisarten häufig auf.

Die weiteren Symptome umfassen: 

  • Bedingt durch die eingeschränkte Verdauung (fehlende Verdauungsenzyme) ist Appetitlosigkeit und ein deutlicher Gewichtsverlust, vor allem bei längerer Erkrankung, möglich
  • Es kann dadurch auch zu Mangelerscheinungen kommen, da zum Beispiel Vitamine nicht mehr ausreichend aus der Nahrung aufgenommen werden: Nachtblindheit durch Mangel an Vitamin A, Müdigkeit und Gangstörungen (Vitamin E), weiche Knochen durch zu wenig Vitamin D oder anhaltende Blutungen durch Vitamin-K-Mangel sind zu beobachten
  • Fettablagerungen im Stuhl, oft in Kombination mit sehr unangenehmen Gerüchen
  • Blähungen und Durchfall
  • Durch die eingeschränkte Funktion des Organs (verringerte Insulinproduktion) sind außerdem Probleme bei der Blutzuckerregulation möglich, die zu einem Diabetes mellitus als Folgeerkrankung führen können.

Welche Komplikationen können auftreten?

Eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse geht mit zahlreichen möglichen Komplikationen einher. Betroffene können in der Folge an einem Diabetes mellitus erkranken; eine Verengung des Bauchspeicheldrüsengangs und Hauptgallengangs kann zu dauerhaften Problemen des Organs führen und die Funktion weiter einschränken. Zudem können sich Zysten in der Drüse bilden, die in der Folge reißen und für weitere Komplikationen sorgen. Auch das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs steigert sich durch die Erkrankung.

Eine Entzündung kann mit Strukturveränderungen und Verkalkungen einhergehen. Diese sind in der Lage, umgebende Organe und Gewebe zu belasten. In einigen Fällen drücken sie auf die Milzvene oder Pfortader und können die Entstehung von Blutgerinnseln begünstigen. Diese können wiederum für einen Rückstau des Blutes bis hin zur Leber verursachen und das Organ belasten.

Diagnose: Übelkeit, Schwäche und Schmerzen bei Bauchspeicheldrüsenentzündung

Beide Varianten der Bauchspeicheldrüsenentzündung sollten durch eine Fachperson diagnostiziert werden, da verschiedene Tests nötig sind. Die passenden Ansprechpartner sind Allgemeinmediziner:innen oder Fachärzt:innen für Innere Medizin und Gastroenterologie.

Bei starken Beschwerden oder falls der Besuch einer Arztpraxis nicht möglich ist, sollten Sie sich ins nächste Krankenhaus begeben. Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen und ist daher ernstzunehmen!

Die eigentliche Diagnose erfolgt zunächst durch die Aufnahme der Krankengeschichte und Beschwerden, sowie das Abklären möglicher Auslöser. Typische Fragen sind zum Beispiel Art und Intensität der Symptome, wann diese auftreten, ob Sie aktuell oder in der Vergangenheit unter Gallensteinen litten, wie viel Alkohol Sie üblicherweise zu sich nehmen …

Weitere Untersuchungen umfassen das Abtasten des Bauches, um schmerz- und druckempfindliche Stellen zu entdecken. Auch ein genauer Blick auf die Haut und in die Augen der Betroffenen, um eine eventuelle Gelbfärbung zu erkennen, gehört dazu.

Üblicherweise folgt eine Blutuntersuchung, in deren Rahmen Werte wie Lipase, Amylase, Blutzucker, verschiedene Nieren- und Leberwerte oder der Kalziumspiegel geprüft werden. Oft zeigt sich eine Bauchipeicheldrüsenentzündung an diesem Punkt bereits deutlich. Zur weiteren Abklärung ist eine Ultraschalluntersuchung hilfreich. Sie hilft dem Arzt, Ausmaß und eventuelle krankhafte Veränderungen zu erkennen.

Je nach Situation sind weitere Verfahren denkbar: Bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomografie (MRT), Computertomografie (CT) oder ein Röntgenbild, um zum Beispiel Wasseransammlungen im Bauchraum zu erkennen. Wird ein Verschluss der Gallenwege, zum Beispiel durch Gallensteine, vermutet, ist eine endoskopische Untersuchung möglich. 

Behandlung und Prognose

Die Behandlung einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung findet im Krankenhaus statt. Aufgrund der möglichen Komplikationen ist bei schweren Verläufen auch ein Aufenthalt auf der Intensivstation möglich.

Als erste Maßnahme werden dabei in der Regel Infusionen verabreicht. Die zusätzliche Flüssigkeit, in Kombination mit enthaltenen Elektrolyten und Nährstoffen versorgt den Körper und hilft, den Kreislauf zu stabilisieren. Eine Überwachung des Flüssigkeitsbedarfs ist ebenfalls üblich.

Zur Entlastung der Bauchspeicheldrüse sollten Patient:innen einige Zeit fasten. Denn durch die Aufnahme von Nahrung kommt die Produktion von Verdauungssäften in Schwung und die Drüse muss zusätzliche Enzyme produzieren – Ein Vorgang, den man bei einer bestehenden Entzündung möglichst vermeiden sollte!

Eine Nährstoffversorgung via Infusion oder über eine Ernährungssonde können diese Zeit überbrücken. Haben sich Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen reduziert, ist ein stufenweise Kostaufbau möglich. Alkohol und fetthaltige Nahrung sind jedoch für längere Zeit Tabu. Im Falle einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung sollten Patienten unbedingt dauerhaft auf Alkohol- und Nikotinkonsum verzichten. Auch die richtige Ernährung ist für Betroffene wichtig.

Zur Unterstützung der Behandlung kommen verschiedene Medikamente infrage. Schmerzmittel und Krampflöser verschaffen Linderung bei starken Schmerzen; Antibiotika bekämpfen Entzündungen, zum Beispiel in den Gallenwegen.

Operative Eingriffe sind unter Umständen erforderlich, um die Ursache der Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Komplikationen zu beheben. Insbesondere die Entfernung von Gallensteinen, der Gallenblase oder die Behandlung einer nekrotisierenden Pankreatitis werden operativ ausgeführt. Teilweise sind die Operationen auch als endoskopischer Eingriff durchführbar.

Obwohl die akute Bauchspeicheldrüsenentzündung eine potenziell lebensgefährliche Erkrankung darstellt, ist die Prognose in der Regel gut. Rechtzeitig entdeckt und richtig behandelt, heilt sie meist wieder vollständig ab. Etwa zwei bis drei Wochen sind im Regelfall für die Genesung einzuplanen. Die ebenfalls möglichen schweren Verläufe benötigen jedoch deutlich mehr Zeit.

Die Prognose für eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung ist hingegen stark vom Alkoholverzicht abhängig. Patient:innen, die dauerhaft ohne Alkohol bleiben und einen gesunden Lebensstil pflegen, haben gute, langfristige Aussichten. Lässt sich die Entzündung nicht stoppen, drohen unumkehrbare Schäden und Funktionseinschränkungen, die auch die Lebenserwartung deutlich verringern können.

FAQ

Symptome sind vor allem heftige, gürtelförmige Schmerzen im Oberbauch, die bis in den Rücken ausstrahlen können. Übelkeit, Erbrechen, Schwäche und Müdigkeit kommen oft hinzu. Ein gummiartig aufgeblähter, druckempfindlicher Bauch ist ebenfalls möglich.

Verzicht auf Alkohol und Nikotin sowie eine gesunde Ernährung sind unbedingt nötig! Davon abgesehen werden die Auslöser (z.B. Gallensteine) operativ entfernt. Medikamente und Infusionen helfen, die Entzündung zu überwinden.

Starke Schmerzen im Oberbauch sind ein typisches, erstes Anzeichen bei einer akuten Pankreatitis. Die chronische Variante zeichnet sich hingegen durch weniger starke, aber wiederkehrende und langanhaltende Schmerzen aus.

Fettige Speisen, Alkohol und Rauchen belasten das Organ. Besonders die Kombination aus fettem Essen und Alkohol kann die Enzymproduktion überfordern und unsere Pankreas stark belasten.

Eine akute Entzündung ist, bei korrekter Behandlung, oft schon nach wenigen Wochen abgeklungen. Die chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung hingegen bleibt langfristig bestehen und bedarf gesunder Ernährung und Alkoholverzicht.

  • Autor

    Redaktion DocFinder.at

    Unser Team aus erfahrenen Redakteuren und medizinischen Experten hat es sich zur Aufgabe gemacht, hochwertige Informationen zu Gesundheitsthemen zu erstellen. Unsere Artikel basieren auf dem neuesten Stand der medizinischen Forschung. Unser Qualitätsanspruch besteht darin, aktuelle medizinische Inhalte in erstklassiger Qualität auf verständliche Weise zu vermitteln.

  • Co-Autor

    Katharina Miedzinska, MSc

    Medizinjournalistin

    Katharina Miedzinska-Baran ist eine freie Medizinjournalistin, Biologin und Diätologin mit umfangreicher Expertise in der Erstellung medizinischer Inhalte sowie großem Interesse an Gesundheitsthemen.

Herzog V.; Chronische Pankreatitis – Tipps zur Schmerztherapie, CongressSelection Gastroenterologie 01/2019, Rosenfluh Publikationen

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