Arzt untersucht Kind das an Mumps leidet.
shutterstock.com

Mumps – Ursache, Symptome, Behandlung

Mumps ist eine hochinfektiöse Viruserkrankung, die hauptsächlich die Speicheldrüsen befällt. Das Mumpsvirus wird in Speichel, Urin und Muttermilch ausgeschieden und durch Tröpfchen verbreitet. Eintrittspforte ist die Mundschleimhaut. Lesen Sie hier alles über Ursachen, Symptome, Diagnose und Therapie von Mumps.

Zusammenfassung

Factbox – Mumps

Definition: Mumps ist eine hoch ansteckende, durch Viren verursachte Infektionserkrankung. Sie gilt als ‚Kinder-Krankheit‘, kann aber in jedem Lebensalter auftreten.

Ursache: Mumps wird vom Mumpsvirus verursacht. Das Virus ist hoch ansteckend und wird über Tröpfcheninfektion verbreitet.

Symptome: Charakteristisch ist die entzündliche schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüsen. Schmerzen beim Kauen, in den Ohren oder beim Bewegen des Kopfes treten auf. Typisch ist auch das Erscheinungsbild des Gesichts: Die Ohrläppchen stehen ab, und über der teigigen Schwellung der Drüsen ist die Haut geschwollen und gespannt. Die Erkrankung kann mit Fieber um 38 Grad Celsius, aber auch ohne Fieber verlaufen.

Diagnose: Meist stellt der Arzt anhand des typischen Erscheinungsbildes fest, ob tatsächlich Mumps vorliegt. Um die Diagnose abzusichern, steht eine Laboruntersuchung zur Verfügung.

Behandlung: Eine Therapie gegen Mumps gibt es nicht. Die einzige Möglichkeit, um sich zu schützen, ist eine vorbeugende Impfung.

Welcher Arzt behandelt Mumps? Mumps wird von Fachärzten für Kinder- und Jugendheilkunde sowie bei Erwachsenen von Allgemeinmedizinern behandelt.

Mögliche Folgen von Mumps: Komplikationen bei Mumps können in seltenen Fällen zu einer eingeschränkten Fruchtbarkeit oder zum vollständigen Verlust der Fruchtbarkeit führen. Auch eine bleibende Innenohrschwerhörigkeit kann Folge von Mumps sein.

Vorbeugung: Die vorbeugende Schutzimpfung besteht aus zwei Teilimpfungen. Im Rahmen des Mutter-Kind-Passes wird diese als Masern-Mumps-Röteln-Kombinationsimpfung (MMR-Impfung) durchgeführt. Die Schutzrate beträgt 95 Prozent.

Was ist Mumps?

Mumps ist eine hoch ansteckende, durch Viren verursachte Infektionserkrankung. Sie gilt als ‚Kinder-Krankheit‘, kann aber in jedem Lebensalter auftreten. Der Erreger wird über Tröpfchen beim Sprechen, Niesen oder Husten übertragen. Die Übertragung kann auch durch direkten Kontakt mit Speichel zum Beispiel beim Küssen erfolgen. Seltener ist eine indirekte Übertragung durch gemeinsames Benutzen von Besteck, Gläsern etc.. Eine Ansteckung mit Mumps ist ganzjährig möglich.

Zwei Tage vor bis vier Tage nach Beginn der Erkrankung sind Patienten am ansteckendsten. Insgesamt können Infizierte sieben Tage vor und bis zu neun Tage nach dem typischen Anschwellen der Ohrspeicheldrüsen das Mumps-Virus an andere Menschen weitergeben. Um andere vor einer Ansteckung zu schützen, sollten Erkrankte den Kontakt zu Mitmenschen nach Möglichkeit einschränken. Mumps-Patienten sollten auch erst nach Abklingen der Symptome wieder Gemeinschaftseinrichtungen wie Schule, Kindergarten, Universität etc. besuchen, frühestens aber fünf Tage nach Krankheitsausbruch.

Typische Krankheitssymptome von Mumps sind Schwellungen im Bereich der Ohren, Müdigkeit und Fieber. Im ersten Krankheitsstadium kommt es meist zu einseitigen Schmerzen zunächst im Bereich einer Ohrspeicheldrüse. Oft erstrecken sich die Beschwerden nach einigen Tagen auch auf das zweite Ohr. Die Speicheldrüsen schwellen an, der Mumps-Erkrankte ist schläfrig und abgeschlagen. Manchmal können auch Übelkeit und Fieber auftreten. Beim Kauen treten meist heftige Schmerzen auf.
Die Schwellungen der Ohrspeicheldrüsen klingen nach drei bis acht Tagen wieder ab. Nach etwa 14 Tagen ist die Mumps-Infektion normalerweise völlig ausgeheilt. Eine einmal überstandene Krankheit schützt lebenslang vor einer Neuinfektion.

Die Krankheit ist wegen ihrer möglichen Spätfolgen gefürchtet: Vor allem bei Männern kann die Infektion zu einer Entzündung der Hoden und im schlimmsten Fall zu Unfruchtbarkeit führen. Auch Gehirn- oder Gehirnhautentzündung sind mögliche Folgen der Virusinfektion.
Die Zeit von Ansteckung bis Ausbruch von Mumps (Inkubationszeit) beträgt 16 bis 18 Tage. Eine vorbeugende Schutzimpfung (MMR-Impfung) schützt vor der Erkrankung. Sie wird in Österreich Babys im Zuge des Mutter-Kind-Passes verabreicht. Auch Erwachsene können die Impfung in jedem Lebensalter nachholen.

Ursache

Mumps ist ein Infektionskrankheit, die vom Mumpsvirus verursacht wird. Das Mumpsvirus gehört der Familie der Paramyxoviren an (Auch Masern- und Parainfluenzaviren gehören dieser Gruppe an). Es ist fadenförmig aufgebaut und von einer Hülle umgeben. Das Virus ist hoch ansteckend und wird über Tröpfcheninfektion verbreitet. Es gelangt über den Nasenrachenraum in den Körper und vermehrt sich in den Speicheldrüsen und im Atmungstrakt.

Symptome

Charakteristisch bei Mumps ist die entzündliche schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüsen. Nach ein bis zwei Tagen mit untypischen Beschwerden, manchmal auch ohne Vorboten, schwillt zunächst die Ohrspeicheldrüse einer Seite an. Meist entsteht die Schwellung ein bis zwei Tage später auch auf der anderen Seite. Betroffene Kinder klagen oft über Schmerzen beim Kauen, in den Ohren oder beim Bewegen des Kopfes. Typisch ist auch das Erscheinungsbild des Gesichts: Die Ohrläppchen stehen ab, und über der teigigen Schwellung der Drüsen ist die Haut geschwollen und gespannt. Andere Speicheldrüsen können mit betroffen oder auch isoliert befallen sein. Die Schwellungen gehen nach einigen Tagen zurück. Die Erkrankung kann mit Fieber um 38 Grad Celsius, aber auch ohne Fieber verlaufen.
Manchmal treten im Verlauf einer Mumpserkrankung gefährliche Komplikationen auf. Dazu zählen:

  • Gehirnentzündung (Enzephalitis): Bei bis zu zehn Prozent der Betroffenen kann das Virus auch das Zentralnervensystem befallen. Die Folge ist eine Mumps-Enzephalitis, eine durch das Mumps-Virus hervorgerufene Gehirnentzündung.
  • Hodenentzündung und Eierstockentzündung: Etwa 15 bis 30 Prozent der an Mumps erkrankten Männer entwickeln eine Hodenentzündung, ein Prozent der Frauen eine Eierstockentzündung. Diese Entzündungen treten vier bis acht Tage nach den ersten Krankheitssymptomen, nämlich der Ohrspeicheldrüsenentzündung, auf und klingen nach einer Woche wieder ab. Vor allem die Hodenentzündung kann gefährliche Spätfolgen haben, denn wenn beide Hoden entzündet sind, so ist Impotenz eine mögliche Folge.
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung: Davon sind etwa vier Prozent der Erkrankten betroffen.
  • Taubheit: Bei etwa vier Prozent der Infizierten ist Taubheit eine Spätfolge.

Weitere Komplikationen betreffen Schilddrüsenentzündungen und Anämien sowie vor allem bei Kindern zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahr die Gehirnhautentzündung (Meningitis).

Diagnose

Meist stellt der Arzt anhand des typischen Erscheinungsbildes fest, ob ein Kind tatsächlich Mumps hat. Ein charakteristisches Anzeichen einer Mumpserkrankung ist die deutliche Schwellung der Ohrspeicheldrüsen. Achtung: Manche anderen Erkrankungen wie eitrige Entzündungen der Ohrspeicheldrüsen, Lymphknotenentzündungen oder Sekretstauungen durch Speichelsteine verlaufen mit ähnlichen Beschwerden. Wichtig für den Arzt ist es daher, zu wissen, ob der Erkrankte zuvor Kontakt mit anderen Mumps-Betroffenen hatte und/oder geimpft ist.

Um die Diagnose abzusichern, steht eine Laboruntersuchung zur Verfügung. Bei diesem IgM-Antikörpertest erfolgt der Nachweis spezifischer Antikörper im Rahmen einer Blutuntersuchung. Dabei wird das Blutserum mit Mumps-Viren angereichert. Liegt ein Virus vor, bilden sich IgM-Antikörper, die bereits am ersten Krankheitstag auftreten und somit eine Infektion bestätigen. Meist ist es aber nicht notwendig, diese Laboruntersuchung durchzuführen.

Behandlung

Eine Therapie gegen Mumps gibt es nicht. Die einzige Möglichkeit, um sich zu schützen, ist eine vorbeugende Impfung. Daher kommen zur Behandlung nur beschwerdelindernde Maßnahmen wie milde lokale Wärme und Schmerzmittel in Frage. Wichtig sind auch Bettruhe und ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Tee und Wasser). Wegen der Beschwerden beim Kauen sollte auf weiche Speisen geachtet werden. Säurehaltige Speisen und Getränke fördern den Speichelfluss und verstärken die Schmerzen. Daher ist zu raten, beispielsweise Fruchtsäfte zu meiden. Eventuell können leichte Schmerzmittel gegeben werden. Bei Komplikationen wie einer ausgeprägter Gehirn- oder Hodenentzündung ist eine Behandlung mit Kortikosteroiden angezeigt.

Welcher Arzt behandelt Mumps?

Mumps wird bei Kindern von Fachärzten für Kinder- und Jugendheilkunde, bei Erwachsenen meist von Allgemeinmedizinern behandelt.

Welche Folgen kann Mumps haben?

Im Allgemeinen verläuft Mumps im Kindesalter recht harmlos. Allerdings sind Komplikationen bekannt, die mit zunehmendem Alter der Patienten häufiger vorkommen. Manche davon können gravierende Spätfolgen nach sich ziehen. Dazu zählen vor allem:

  • die Hodenentzündung und die Eierstockentzündung: Sie führen bei 13 Prozent der Betroffenen zu einer eingeschränkten Fruchtbarkeit, in seltenen Fällen zum vollständigen Verlust der Fruchtbarkeit.
  • die Innenohrentzündung oder eine Entzündung des Gehörnervs: Sie führt in sehr seltenen Fällen zu einer bleibenden Innenohrschwerhörigkeit.

Wie kann man Mumps vorbeugen?

Die vorbeugende Schutzimpfung besteht aus zwei Teilimpfungen. Im Rahmen des Mutter-Kind-Passes wird diese als Masern-Mumps-Röteln-Kombinationsimpfung (MMR-Impfung) durchgeführt. Die erste Teilimpfung erfolgt im Alter zwischen 14 und 24 Monaten, die zweite Dosis wird zwischen 15 und 23 Monaten verabreicht.
Erwachsene, die nie oder nur einmalig geimpft wurden, können den Impfschutz in jedem Lebensalter nachholen.
Die Schutzrate beträgt 95 Prozent.

  • Autor

    Mag. Gabriele Vasak

    Medizinjournalistin

    Gabriele Vasak ist seit 2019 freie Journalistin in der DocFinder-Redaktion. Ihr besonderes Interesse liegt schon lange im Bereich der medizinischen Contentproduktion. Im Jahr 2006 wurde sie mit dem Medienpreis für Gesundheitsförderung & Prävention des Fonds Gesundes Österreich ausgezeichnet, und im Jahr 2010 erhielt sie den Pressepreis der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie.

https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/kinderkrankheiten/infektion/mumps

https://www.minimed.at/medizinische-themen/gesundes-kind/mumps/

https://www.reisemed.at/krankheiten/mumps

https://www.msdmanuals.com/de/heim/gesundheitsprobleme-von-kindern/virusinfektionen-bei-säuglingen-und-kindern/mumps|B26

Das könnte Sie auch interessieren
Hand mit Tabletten (Sertralin)

Sertralin: Wie es wirkt, Nebenwirkungen und Anwendung

Sertralin ist ein Wirkstoff, der zur den selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) gehört und zu den am häufigsten verschriebenen Antidepressiva zählt. Lesen Sie in diesem Artikel, was Sie bei der Einnahme beachten sollten, wie Sertralin wirkt und welche Nebenwirkungen häufig auftreten.

Frau mit Wochenbettdepression

Wochenbettdepression - Symptome, Ursachen und Behandlung

Die Geburt eines Kindes sollte Anlass für Glück und Freude sein - bleiben die positiven Emotionen jedoch aus und es stellen sich Niedergeschlagenheit, Freudlosigkeit und überbordende Ängste ein, könnte eine Wochenbettdepression vorliegen.

Winterdepression: traurige Frau vor winterlicher Landschaft

Winterdepression - Definition, Symptome, Behandlung

Die Winterdepression ist eine Form von Depression, die in den dunklen Herbst- und Wintermonaten auftritt. Wenn die Tage ab dem Frühjahr wieder länger und heller werden, verschwindet auch die Depression wieder.

Stress

Stress – Symptome, Ursachen und Bewältigung

Stress gehört zu unserem Alltag und lässt sich nie ganz vermeiden. Trotz seines schlechten Rufs ist er aber nicht automatisch negativ. Doch zu viel vom schlechten “Distress” und fehlender Ausgleich können schnell zur gesundheitlichen Gefahr werden!