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Hautgesundheit im Sommer
Foto: Artie Medvedev/shutterstock

Hautgesundheit im Sommer: Die wichtigsten Tipps für Sonne, Hitze und Pflege

Der Mensch braucht Sonne, denn Sonnenlicht hat zahlreiche positive Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Damit die Haut dabei keinen Schaden nimmt, benötigt sie im Sommer besondere Pflege und Schutz. Wir erklären, worauf es in der warmen Jahreszeit ankommt – damit Sie gut geschützt und ohne Hautschäden durch den Sommer kommen.

Zusammenfassung

Hautgesundheit im Sommer

Auswirkungen von UV-Einstrahlung: positiv: Vitamin-D-Bildung, Stimmungsaufhellung, positive Effekte auf bestimmte Hauterkrankungen

Negative Auswirkungen von UV-Einstrahlung: Hautschäden wie Sonnenbrand, Sonnenallergie, vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs, Augenschäden wie Hornhautentzündungen und Bindehautentzündungen sowie Einfluss auf Grauen Star und Makuladegeneration

Empfohlener Lichtschutzfaktor: Hauttyp I: LSF 30 bis 50+, Hauttyp II: LSF 20 bis 50, Hauttyp III: LSF 15 bis 30 empfohlen, Hauttyp IV: LSF 10 bis 20

Weitere Sonnenschutzmaßnahmen: leichte, weite Kleidung mit langen Ärmeln und Beinen, Sonnenhut, Sonnenbrille, Schatten nutzen, Mittagssonne meiden

Chemischer Sonnenschutz: Vorteile: sehr hoher UV-Schutz, leicht eincrembar; Nachteile: braucht 20-30 Minuten Einwirkzeit für volle Schutzwirkung, kann Hautreizungen und allergische Reaktionen auslösen.

Mineralischer Sonnenschutz: Vorteile: wirkt sofort nach dem Auftragen, sehr gut verträglich, keine Zusätze, umweltfreundlich; Nachteile: nicht leicht auftragbar, niedrigere maximale Schutzleistung

Hautpflege im Sommer: viel Feuchtigkeit von außen und innen zuführen

1. Warum ist Sonnenschutz wichtig?

Sonnenlicht wirkt sich nicht nur positiv auf die Psyche aus – es regt im Körper auch wichtige Funktionen an. Dazu zählen unter anderem die Bildung von Vitamin D und positive Effekte auf bestimmte chronische Hauterkrankungen wie Psoriasis (Schuppenflechte) oder Neurodermitis.

Gleichzeitig können die UV-Strahlen der Sonne auch schädlich sein: Schon bevor ein Sonnenbrand sichtbar wird, können Schäden in der Haut entstehen. UV-Strahlung gilt zudem als Risikofaktor für Hautkrebs und kann zu Augenschäden führen. Deshalb ist es besonders wichtig, die Haut vor zu viel Sonneneinstrahlung zu schützen und sie vor allem im Sommer dementsprechend zu pflegen.

Was passiert bei Sonneneinstrahlung?

Sonneneinstrahlung löst eine Reihe von Reaktionen im Körper aus, die sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben können.

Positive Effekte:

  • Vitamin-D-Bildung: Die UV-B-Strahlung der Sonne regt die Produktion von Vitamin D in der Haut an. Dieses Vitamin ist wichtig für die Knochengesundheit, das Immunsystem und viele weitere Körperfunktionen.
  • Stimmungsaufhellung: Sonnenlicht fördert die Ausschüttung von Endorphinen und Serotonin. Das kann die Stimmung heben, Stress reduzieren und den Schlaf-Wach-Rhythmus regulieren.
  • Positive Effekte auf Hauterkrankungen: Bei bestimmten Hauterkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis), Neurodermitis (atopisches Ekzem) und der Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) kann eine gezielte UV-Therapie unter ärztlicher Aufsicht die Symptome lindern.
  • Blutdruck und Cholesterin: Es gibt Hinweise darauf, dass Sonnenstrahlung auch zur Senkung von Blutdruck und Cholesterinspiegel beitragen kann.

Negative Effekte:

  • Hautschäden: UV-A und UV-B-Strahlen, die tief in die Haut eindringen, können zu Sonnenbrand, Sonnenallergie, vorzeitiger Hautalterung und Hautkrebs führen.
  • Augenschäden: Intensive UV-Strahlung kann akute Entzündungen der Hornhaut oder Bindehaut auslösen. Langfristig kann sie die Entstehung von Grauem Star und möglicherweise auch von Makuladegeneration begünstigen.

Welchen Lichtschutzfaktor brauche ich?

Um den richtigen Lichtschutzfaktor (LSF) zu wählen, sind zwei Dinge entscheidend:

  • Wie lange möchte man in der Sonne bleiben? Und:
  • Wie lange kann die eigene Haut ungeschützt Sonne vertragen (Eigenschutzzeit)?

Die Faustregel zur Berechnung lautet: Sonnenzeit (in Minuten) geteilt durch Eigenschutzzeit ergibt den empfohlenen Lichtschutzfaktor.

Ein Beispiel: Wer helle Haut und blondes Haar hat, besitzt oft eine Eigenschutzzeit von etwa zehn Minuten. Bei einem geplanten Sonnenbad von drei Stunden (180 Minuten) ergibt sich:
180 ÷ 10 = LSF 18.

Grundsätzlich gilt: Je heller die Haut und je schneller man Sonnenbrand bekommt, desto höher sollte der Lichtschutzfaktor sein.

Empfehlungen nach Hauttyp:

  • Hauttyp I: Sehr helle Haut, oft mit Sommersprossen, rötliche Haare, bekommt immer einen Sonnenbrand, wird nie braun. Hier wird LSF 30 bis 50+ empfohlen.
  • Hauttyp II: Helle Haut, blonde Haare, blaue oder grüne Augen, bekommt schnell Sonnenbrand, wird wenig braun. Hier wird LSF 20 bis 50 empfohlen.
  • Hauttyp III: Hellbraune Haut, dunkle Haare und Augen, bekommt selten Sonnenbrand, wird gut braun.
    Eigenschutzzeit ca. 20-30 Minuten. Hier wird LSF 15 bis 30 empfohlen.
  • Hauttyp IV: Braune Haut, dunkle Haare und Augen, bekommt kaum Sonnenbrand, wird schnell und tief braun.
    Eigenschutzzeit ca. 30-45 Minuten. Hier reicht oft LSF 10 bis 20.

Wichtig: Die Intensität der UV-Strahlung (UV-Index) beeinflusst den nötigen Schutz erheblich. Sie hängt von Ort, Jahreszeit, Tageszeit und Wetter ab – besonders hoch ist sie:

  • im Sommer,
  • in südlichen Ländern,
  • im Gebirge oder
  • in der Nähe von Wasser.

Daher gilt: Unabhängig vom Hauttyp sollte man bei intensiver Sonneneinstrahlung mindestens LSF 30, besser LSF 50+, verwenden – und die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr möglichst meiden oder den höchstmöglichen Schutz nutzen.

Mineralischer oder chemischer Sonnenschutz?

Bei Sonnencremes unterscheidet man grundsätzlich zwischen chemischem und mineralischem Sonnenschutz. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.

Chemischer Sonnenschutz

Chemische Sonnenschutzmittel enthalten organische UV-Filter, die in die oberste Hautschicht eindringen. Dort absorbieren sie die UV-Strahlen und wandeln sie in Wärme um, die über die Haut abgegeben wird.

Vorteile des chemischen Sonnenschutzes:

  • Bietet sehr hohen UV-Schutz
  • Lässt sich leicht auftragen
  • Hinterlässt meist keinen sichtbaren Film auf der Haut

Nachteile des chemischen Sonnenschutzes:

  • Muss 20 bis 30 Minuten einwirken, bevor der Schutz vollständig wirkt
  • Die Inhaltsstoffe dringen in die Haut ein
  • Kann bei manchen Personen Hautreizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen

Mineralischer Sonnenschutz

Mineralische Sonnencremes enthalten physikalische UV-Filter – meist Titandioxid oder Zinkoxid. Sie bilden einen Schutzfilm auf der Haut und reflektieren bzw. streuen das Sonnenlicht wie kleine Spiegel. Die UV-Strahlen werden also nicht in die Haut aufgenommen.

Vorteile des mineralischen Sonnenschutzes:

  • Wirkt sofort nach dem Auftragen
  • Sehr gut verträglich, auch bei empfindlicher Haut, für Allergiker:innen, Schwangere und Babys
  • Keine kritischen Zusatzstoffe wie Parabene, Silikone, Konservierungsmittel, Duftstoffe, Mikroplastik oder hormonell wirksame Stoffe
  • Umweltfreundlicher, da keine potenziell schädlichen Substanzen ins Wasser gelangen

Nachteile des mineralischen Sonnenschutzes:

  • Lässt sich schwerer verteilen
  • Weißeleffekt: hinterlässt oft einen weißen Film auf der Haut
  • Die maximale Schutzleistung ist meist etwas geringer als bei chemischen UV-Filtern

Was muss man beim Eincremen beachten?

Sonnencreme
SNeG17/shutterstock

Der beste Lichtschutzfaktor hilft nur dann, wenn die Sonnencreme auch richtig angewendet wird. Diese Punkte sind besonders wichtig:

  • Rechtzeitig eincremen: Am besten 20 bis 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne auftragen – vor allem bei chemischen Sonnenschutzmitteln.
  • Ausreichend Sonnencreme verwenden: Erwachsene brauchen etwa drei bis vier Esslöffel, um den ganzen Körper ausreichend zu schützen. Nur mit dieser Menge wird der angegebene Lichtschutzfaktor (LSF) tatsächlich erreicht.
  • Regelmäßig nachcremen: Unabhängig vom LSF sollte man mindestens alle zwei Stunden nachcremen – besonders nach dem Schwitzen, Schwimmen oder Abtrocknen.
  • Auf UV-A-Strahlungsschutz achten: Gute Sonnencremes schützen nicht nur vor UV-B-, sondern auch vor UV-A-Strahlung. Achten Sie auf das entsprechende Symbol oder die Kennzeichnung auf der Verpackung.

Kleidung, Sonnenhut & Co als physischer Schutz

Vor allem für Kinder und Menschen mit sonnenempfindlicher Haut ist der physische Sonnenschutz durch Kleidung besonders wichtig. Er wirkt als konstante Barriere zwischen Haut und UV-Strahlen – unabhängig davon, ob man schwitzt oder badet.

Empfohlen werden:

  • Kleidung mit langen Ärmeln und langen Hosen, idealerweise aus dicht gewebten, leichten Stoffen mit UV-Schutz
  • Ein Sonnenhut mit breiter Krempe, der Gesicht, Ohren und Nacken zuverlässig abdeckt
  • Eine Sonnenbrille mit 100 % UV-Schutz (gegen UVA- und UVB-Strahlen) – ideal sind Modelle mit großen Gläsern oder umlaufendem Rahmen (Wraparound), um auch die empfindliche Haut rund um die Augen zu schützen

2. Wie pflege ich die Haut richtig bei Hitze?

Bei Hitze braucht die Haut besondere Aufmerksamkeit, um gesund, frisch und gut geschützt zu bleiben.

  • Sanfte Reinigung: Waschen Sie das Gesicht und den Körper regelmäßig mit milden Reinigungsprodukten (z. B. Gele oder Schäume) und kühlem Wasser, um Schweiß und überschüssigen Talg zu entfernen.
  • Leichte Feuchtigkeitspflege: Verwenden Sie leichte Gele, Fluide oder Seren, die schnell einziehen und die Poren nicht verstopfen. Fettige oder schwere Cremes sollten bei Hitze eher vermieden werden.
  • Täglicher Sonnenschutz: Tragen Sie täglich Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30, besser 50+) auf alle unbedeckten Hautstellen auf. Regelmäßiges Nachcremen, ein Sonnenhut, eine Sonnenbrille und UV-Schutzkleidung ergänzen den Schutz.
  • Feuchtigkeit von innen: Trinken Sie ausreichend Wasser und essen Sie wasserreiches Obst und Gemüse (z. B. Melonen, Gurken, Beeren), um die Haut auch von innen zu unterstützen.
  • Erfrischung zwischendurch: Thermalsprays oder Gesichtswasser können zwischendurch für einen Frischekick sorgen.

3. Ernährung für gesunde Sommerhaut

Bestimmte Nährstoffe stärken die Haut von innen und unterstützen den Eigenschutz:

  • Antioxidantien (Vitamine A, C, E, Beta-Carotin): Sie schützen die Haut vor Schäden durch UV-Strahlen und freie Radikale: Bunte Gemüse und Obst (Karotten, Tomaten, Paprika, Beeren), Nüsse, Samen und Pflanzenöle sind jetzt angesagt.
  • Omega-3-Fettsäuren: Sie stärken die Hautbarriere, speichern Feuchtigkeit und wirken entzündungshemmend. Gute Quellen sind fettreicher Fisch (z. B. Lachs), Leinsamen, Chiasamen und Walnüsse.
  • Proteine: Sie liefern die Bausteine für straffe, elastische Haut – insbesondere Kollagen und Elastin. Empfehlenswerte Proteinquellen sind mageres Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte und Tofu.
  • Mineralstoffe (Zink, Selen): Diese unterstützen die Zellregeneration und tragen zur Hautgesundheit bei. Enthalten sind sie zum Beispiel in Nüssen, Kürbiskernen und Haferflocken.
  • Viel Flüssigkeit: Trinken Sie zwei bis drei Liter Wasser pro Tag. Zusätzlich helfen wasserreiches Obst und Gemüse die Haut von innen mit Feuchtigkeit zu versorgen.
  • Vermeiden: Stark verarbeitete Lebensmittel und übermäßiger Zuckerkonsum können sich negativ auf das Hautbild auswirken und sollten möglichst reduziert werden.

4. Welche negativen Auswirkungen kann die Sonne auf die Haut haben?

Die Sonne hat viele positive Effekte auf unseren Körper. Doch übermäßige oder ungeschützte Sonneneinstrahlung kann der Haut auch ernsthaft schaden – mit Folgen, die von akuten Reizungen bis zu langfristigen Hauterkrankungen reichen können.

Hier ein Überblick über die häufigsten akuten Hautreaktionen:

Sonnenbrand – Erklärung, Symptome und Behandlung

Ein Sonnenbrand entsteht meist verzögert, oft erst mehrere Stunden nach dem Sonnenbad. Typische Symptome sind gerötete, juckende, schmerzempfindliche und heiße Haut. In stärkeren Fällen kann es zu Schwellungen, Blasenbildung, später auch zu Hautschuppung und -ablösung kommen.

Bei leichten Sonnenbränden helfen meist bereits das Meiden der Sonne, kühlende Maßnahmen und feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte. Bei schweren oder großflächigen Sonnenbränden kann jedoch eine ärztliche Behandlung oder sogar ein Krankenhausaufenthalt notwendig sein.

Hitzeausschlag – Erklärung, Symptome und Behandlung

Ein Hitzeausschlag (medizinisch: Miliaria oder Dermatitis hidrotica) ist eine harmlose Hautirritation, die entsteht, wenn Schweißdrüsen-Ausgänge verstopfen. Der Schweiß kann dann nicht mehr verdunsten, sondern staut sich unter der Haut – es bilden sich die typischen Hitzepickel.

Der Begriff Miliaria leitet sich vom lateinischen Wort Milium („Hirse“) ab und beschreibt das Aussehen der kleinen hirsekorn- bis stecknadelkopfgroßen Bläschen. Sie sind meist hell bis rötlich und können mit Flüssigkeit gefüllt sein.

Typische Symptome:

  • Kleine, juckende oder stechende Bläschen
  • Gerötete, gereizte Haut
  • Hitzestau, besonders an bedeckten Hautstellen

Behandlung und Tipps:

In den meisten Fällen verschwindet ein Hitzeausschlag von selbst, sobald die Haut abkühlt und trocken bleibt.

Diese Maßnahmen helfen:

  • Hitzestau vermeiden: Luftige, atmungsaktive Kleidung tragen
  • Haut kühlen: Kalte Umschläge, lauwarme Duschen
  • Sanft trocknen: Haut nach dem Waschen vorsichtig abtupfen oder lufttrocknen lassen
  • Nicht kratzen: Das verschlimmert die Reizung
  • Zinksalbe oder kühlende Gele können gegen Juckreiz helfen

Wenn sich die Hitzepickel entzünden, der Ausschlag nicht abheilt, stark juckt oder Fieber auftritt, sollte man ärztlichen Rat einholen.

Sonnenallergie – Erklärung, Symptome und Behandlung

Eine Sonnenallergie ist ein allgemeiner Begriff für verschiedene Hauterkrankungen. Sie entstehen in der Regel durch die UV-Strahlung der Sonne und treten ausschließlich auf Hautbereichen auf, die dem Sonnenlicht ausgesetzt waren.

1. Polymorphe Lichtdermatose (PLD)

Die häufigste Form der Sonnenallergie ist die polymorphe Lichtdermatose (PLD). Sie tritt vor allem im Frühsommer auf – meist auf ungeschützter Haut – und äußert sich durch:

  • Juckende, gerötete Ausschläge
  • Knötchen, Bläschen oder Quaddeln
  • Wiederkehrend jedes Jahr bei Sonnenkontakt

Auslöser: UV-A- und/oder UV-B-Strahlen
Vorbeugung:

  • Langsames Gewöhnen an die Sonne
  • Kleidung mit UV-Schutz
  • Sonnenschutzmittel mit hohem UV-A- und UV-B-Schutz

Behandlung:

  • Bei starkem Juckreiz: Antihistaminika
  • Bei Entzündung: Kortisonhaltige Cremes (ggf. ärztlich verschrieben)

2. Sommerakne (Mallorca-Akne)

Diese Form betrifft meist Menschen mit fettiger oder zu Akne neigender Haut. Sie entsteht durch die Kombination von UV-A-Strahlung und fettigen Sonnenschutzmitteln oder Hauttalg.

Typische Symptome:

  • Pickelartige Hautveränderungen nach dem ersten Sonnenbad
  • Häufig an Schultern, Dekolleté und Rücken

Vorbeugung und Behandlung:

  • Fettfreie Sonnenpflege verwenden
  • Sonnenbestrahlung langsam steigern
  • Bei Juckreiz oder Entzündung: In Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin können antihistaminhaltige Medikamente oder entzündungshemmende Cremes kurzfristig Linderung bringen.

In der Regel heilt die Sommerakne von selbst wieder ab, wenn die Haut geschont und nicht zusätzlich gereizt wird.

3. Photoallergische Reaktionen

Hier reagiert das Immunsystem auf bestimmte Stoffe, wenn diese unter Sonneneinstrahlung aktiviert werden – z. B. Inhaltsstoffe in Kosmetika oder Medikamenten.

Symptome:

  • Juckende, gerötete Haut
  • Bläschenbildung auf den betroffenen Stellen

Behandlung:

  • Auslösende Stoffe meiden
  • Kortisonsalben bei starken Reaktionen
  • in schweren Fällen kommt eine Lichttherapie zur Abhärtung zum Einsatz

4. Phototoxische Reaktionen

Diese Reaktionen treten auf, wenn bestimmte chemische Substanzen (z. B. Bestimmte Antibiotika, Johanniskraut, Bärenklau) die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen. Schon wenig Sonne reicht für starke Symptome.

Symptome:

  • Hautrötung und Brennen ähnlich einem Sonnenbrand

Behandlung:

  • Stoffe meiden, die die Reaktion auslösen
  • Kühlende Umschläge, ggf. Kortisonsalbe lindern die Symptome

5. Lichturtikaria

Eine sehr seltene Form der Sonnenallergie. Sie tritt sehr schnell nach Sonneneinstrahlung auf und führt zu:

  • Stark juckenden Quaddeln
  • Hautausschlag, Schwellung
  • In schweren Fällen: Schwindel oder Übelkeit

Behandlung:

  • Sonne meiden, konsequenter Sonnenschutz
  • Antihistaminika, evtl. Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten
  • UV-Lichttherapie zur Abhärtung
  • In chronischen Fällen: Omalizumab (Biologikum, ärztlich verordnet)

5. Die besten Tipps für Hautpflege bei Kindern im Sommer

Hautgesundheit Kinder
Foto: PeopleImages.com – Yuri A/shutterstock

Die Haut von Kindern ist deutlich empfindlicher als die von Erwachsenen – deshalb braucht sie im Sommer besonderen Schutz vor Sonne, Hitze und Austrocknung. Diese Tipps helfen dabei:

Sonnenschutz im Alltag

  • Schatten bevorzugen: Babys unter einem Jahr sollten niemals direkter Sonne ausgesetzt werden.
  • Mittagssonne meiden: Zwischen 11 und 15 Uhr ist die UV-Strahlung am stärksten.
  • Schattenspender nutzen: Sonnenschirme, Sonnensegel oder Bäume bieten zusätzlichen Schutz.

Kleidung & Zubehör

  • Luftige, lange Kleidung: Helle, weite Kleidung schützt Arme und Beine vor Sonnenstrahlung.
  • UV-Schutzkleidung: Spezielle Textilien mit integriertem UV-Schutz (mindestens UPF 30, besser UPF 50+) sind ideal – besonders beim Spielen im Freien oder am Wasser.
  • Sonnenhut mit Nackenschutz: Schützt Gesicht, Ohren und Nacken zuverlässig.
  • Kindersonnenbrille: Achten Sie auf 100 % UV-Schutz (UV-400) und kindgerechte Passform.

Sonnencreme richtig anwenden

  • Verwenden Sie speziell für Kinder entwickelte Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 30, ideal LSF 50+) und UVA-/UVB-Schutz.
  • Cremen Sie rechtzeitig und großzügig alle unbedeckten Hautstellen ein – am besten 20–30 Minuten vor dem Rausgehen.
  • Regelmäßig nachcremen: Alle zwei Stunden sowie nach dem Schwimmen, Schwitzen oder Abtrocknen.

Pflege & Vorsorge

  • Nach der Sonne: Waschen Sie die Sonnencreme abends mit einer milden Waschlotion ab. Danach helfen After-Sun-Lotionen oder kühlende Gele, um die Haut zu beruhigen und mit Feuchtigkeit zu versorgen.
  • Ausreichend trinken: Kinder verlieren bei Hitze schneller Flüssigkeit. Bieten Sie regelmäßig Wasser, ungesüßten Tee oder verdünnte Säfte an.
  • Reiseapotheke ergänzen: Denken Sie an eine kindgerechte Reiseapotheke mit Wund- und Heilsalbe, antiseptischer Creme und ggf. kühlenden Sprays zur Linderung bei Sonnenbrand.

FAQ

Ja. UV-Strahlung wird als der größte Einflussfaktor für vorzeitige Hautalterung angesehen und soll für bis zu 80 bis 90 Prozent der sichtbaren Hautalterung verantwortlich sein. Jeder Sonnenbrand trägt ebenfalls langfristig zu einer beschleunigten Hautalterung bei.

Wenn man einer vorzeitigen Hautalterung vorbeugen will, empfehlen viele Fachärzt:innen für Dermatologie, täglich Sonnenschutz auf die der Sonne ausgesetzten Körperstellen (insbesondere Gesicht, Hals, Hände) aufzutragen. Täglicher Sonnenschutz senkt auch das Risiko für Hautkrebs.

Zu viel Sonneneinstrahlung ist schädlich, weil die UV-Strahlen Hautschäden wie Sonnenbrand und vorzeitige Hautalterung verursachen. Sie können die DNA schädigen, was das Hautkrebsrisiko erhöht. Auch die Augen (Grauer Star, Makuladegeneration) können geschädigt werden, und das Immunsystem kann geschwächt werden. Zudem können bestimmte Stoffe in Kombination mit Sonne zu schweren Hautreaktionen führen.

Das ist abhängig vom Hauttyp und von der Intensität der UV-Einstrahlung. Jeder Hauttyp hat eine bestimmte Eigenschutzzeit, also die Zeitspanne, in der die ungeschützte Haut der Sonne ausgesetzt werden kann, ohne dass sie rot wird. Diese Zeit beträgt bei sehr heller Haut (Hauttyp I) ca. 5 bis 10 Minuten und bei Hauttyp IV (sehr dunkelbraun/schwarz) ca. 60 Minuten.

Babys bekommen Hitzepickel, weil ihr Thermoregulationssystem noch nicht vollständig ausgereift ist und ihre Schweißdrüsen besonders empfindlich sind. Hitzepickel sind in der Regel harmlos, aber ein deutliches Zeichen dafür, dass dem Baby zu warm ist und dass es eine Abkühlung braucht.

Schatten ist eine wichtige Schutzmaßnahme, aber er sollte als Ergänzung zu anderen Schutzmaßnahmen wie Sonnencreme, schützender Kleidung, Hut und Sonnenbrille gesehen werden, nicht als Ersatz. Um optimal geschützt zu sein, empfiehlt es sich, auch im Schatten Sonnencreme aufzutragen, besonders wenn man längere Zeit im Freien verbringt oder an Orten mit stark reflektierenden Oberflächen ist (z.B. Strand, Berge).

  • Autor

    Mag. Gabriele Vasak

    Medizinjournalistin

    Gabriele Vasak ist seit 2019 freie Journalistin in der DocFinder-Redaktion. Ihr besonderes Interesse liegt schon lange im Bereich der medizinischen Contentproduktion. Im Jahr 2006 wurde sie mit dem Medienpreis für Gesundheitsförderung & Prävention des Fonds Gesundes Österreich ausgezeichnet, und 2009 erhielt sie den Prälat Leopold Ungar Journalistinnen Anerkennungspreis.

Reichrath J: Sonne – die Dosis macht´s. Hautkrebs vermeiden, Vitamin-D-Mangel vorbeugen. Springer Medizin 2021.

Klimek L et al (Hg): Weißbuch Allergie in Deutschland. Springer Medizin 2019.

https://www.gesundheit.gv.at/leben/gesundheitsvorsorge/haut/sonnenschutz.html, Abruf Juni 2025

https://www.gesundheit.gv.at/leben/gesundheitsvorsorge/haut/sonnenbrand.html, Abruf Juni 2025

https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/akut/augen.html, Abruf Juni 2025

https://www.oekotest.de/gesundheit-medikamente/Welchen-Lichtschutzfaktor-LSF-braucht-meine-Sonnencreme_12775_1.html, Abruf Juni 2025

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