Frau, die sich in einem großen Halstuch versteckt

Halsschmerzen

Erkältung, Grippe, Mandelentzündung, Röteln, Refluxkrankheit… – Halsschmerzen können ganz verschiedene Ursachen haben. In vielen Fällen sind Halsschmerzen durch einen Virusinfekt bedingt und treten gemeinsam mit Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Kopfschmerzen und anderen Beschwerden auf. Zumeist klingen sie nach einigen Tagen wieder ab und ein Arztbesuch ist nicht nötig, in manchen Fällen ist eine Abklärung jedoch ratsam. Alles Wichtige zu Ursachen, Untersuchungen, Behandlung.

Fact-Box Halsschmerzen

Halsschmerzen: Schmerzen im Hals-/Rachenbereich; können plötzlich auftreten oder über einen längeren Zeitraum bestehen, leicht und kaum spürbar oder stark ausgeprägt und quälend und unterschiedlichen Charakters (z. B. stechend, drückend, ziehend, brennend, kratzend) sein.

Ursachen: Grippaler Infekt, Grippe, Mandelentzündung, Kehlkopfentzündung, Bronchitis, Röteln, Masern, Refluxkrankheit, Pfeiffersches Drüsenfieber, Tumoren, Fremdkörper, Verätzungen und Verbrühungen, Insektenstiche im Rachenbereich, Reizstoffe wie Nikotin, Chemikalien und Staub u. v. m.

Abklärung: Anamnese, körperliche Untersuchung inkl. Untersuchung des Mund- und Rachenraums, Tastuntersuchung von Hals und Lymphknoten, Inspektion der Haut u. a., Abstrichentnahme, Blutuntersuchung, bei Bedarf bildgebende Verfahren u. a.

Behandlung: Je nach Ursache; schmerz- und entzündungshemmende Medikamente, Lutschtabletten, Gurgellösungen, Tee, Halswickel u. a.

Was sind Halsschmerzen?

Unter dem Begriff Halsschmerzen werden verschiedene Schmerzen bzw. Schmerzzustände zusammengefasst, die im Bereich des Halses auftreten. Halsschmerzen sind sehr häufig, kommen bei Menschen jedes Alters vor und können verschiedenste Ursachen haben. Es handelt sich allgemein um ein eher unspezifisches Symptom, das auf verschiedene Erkrankungen im Halsbereich hinweisen kann und nicht selten in Begleitung von anderen Symptomen (z. B. Schluckbeschwerden, Fieber, Heiserkeit) auftritt, was bei der Ursachensuche helfen kann.

Halsschmerzen besser verstehen

Zu den im Bereich des Halses lokalisierten Organen zählen der Rachen, der Kehlkopf, die Speiseröhre, die Luftröhre und die Schilddrüse.

Der Rachen ist der Abschnitt nach der Mundhöhle und oberhalb der Speiseröhre, wo sich der Luftweg von der Nase in den Kehlkopf und der Speiseweg von der Mundhöhle in die Speiseröhre kreuzen. Von oben nach unten werden verschiedene Abschnitte unterschieden, darunter der Nasenrachen, an dessen Dach die Rachenmandel liegt, der Mundrachen, in dessen Bereich sich seitlich zwischen den beiden Gaumenbögen die Gaumenmandeln befinden, und der Kehlkopfrachen. Der Kehlkopf besteht aus einem knorpeligen Kehlkopfskelett bzw. mehreren verbundenen Knorpeln. Eine wichtige Struktur des Kehlkopfes ist der Kehldeckel, welcher beim Atmen nach oben steht und so den Kehlkopfeingang frei gibt und beim Schlucken auf den Kehlkopfeingang gepresst wird, sodass die Atemwege verschlossen werden und der Speisebrei nach hinten in die Speiseröhre gleiten kann. Im unteren Bereich des Kehlkopfs findet sich der sogenannte Ringknorpel, unter welchem wiederum die Luftröhre ihren Anfang nimmt. Weiters befindet sich im Bereich des Halses noch die Schilddrüse, die knapp unterhalb des Kehlkopfes liegt.

Halsschmerzen können prinzipiell von verschiedenen Organen und Strukturen im Bereich des Halses ausgehen. Beispielsweise können sie mit einer Kehldeckel- oder Mandelentzündung in Zusammenhang stehen oder auf eine Refluxkrankheit, bei welcher saurer Mageninhalt zurück in die Speiseröhre gelangt, zurückzuführen sein.

Die Ursachen von Halsschmerzen können aber auch im Bereich der Atemwege zu finden sein, beispielsweise im Fall einer Bronchitis. Zu den oberen Atemwegen zählen Nasenhöhle und Nasennebenhöhlen, Mundhöhle und Rachen, zu den unteren der Kehlkopf, die Luftröhre, die Bronchien und von diesen abgehende Strukturen.

Halsschmerzen – Ursachen

Halsschmerzen können auf eine Vielzahl von Ursachen zurückzuführen sein, darunter:

Grippaler Infekt/Erkältung
Grippale Infekte und Erkältungen sind die häufigsten Erkrankungen überhaupt und häufiger Grund für Halsschmerzen. Grippale Infekte und Erkältungen sind nicht mit der echten Grippe zu verwechseln bzw. gleichzusetzen. Es handelt sich allgemein um medizinisch nicht scharf abgegrenzte Bezeichnungen für in der Regel unkomplizierte Atemwegsinfekte, die in der kühlen Jahreszeit gehäuft auftreten und häufiger Grund für einen Besuch beim Hausarzt sind. Sie werden häufig durch Viren (z. B. Rhinoviren) ausgelöst.

Ein möglicher Grund dafür, dass Erkältungskrankheiten in der kühlen Jahreszeit häufiger auftreten ist, dass die Schleimhaut der Atemwege durch die geringe Luftfeuchtigkeit bei kaltem Wetter sowie in Folge stark beheizter Räume trockener und damit anfälliger für Infektionen ist. Weitere Vermutungen sind u. a., dass der Körper bei Kälte schlechter durchblutet wird, wodurch der Transport von Leukozyten an einen potentiellen Infektionsherd beeinträchtigt wird sowie, dass der Körper im Winter weniger Vitamin D bildet. In den Sommermonaten kann durch die höhere Sonneneinstrahlung mehr Vitamin D gebildet werden, was das Immunsystem stärkt. Ein weiterer möglicher Grund für das gehäufte Auftreten von grippalen Infekten in der kühlen Jahreszeit könnten die besseren Überlebensbedingungen von Viren, welche grippale Infekte auslösen können, sein. Viele Erklärungen für das gehäufte Auftreten von grippalen Infekten in der kühlen Jahreszeit sind Vermutungen bzw. nicht wissenschaftlich erwiesen. Neben Halsschmerzen geht ein grippaler Infekt häufig mit einer laufenden Nase, Husten, Heiserkeit und Kopfschmerzen einher.

Grippe (Influenza)
Influenza, die echte Grippe, ist eine Infektionserkrankung, die vor allem die Atemwege betrifft. Erreger der Influenza sind Influenzaviren aus der Familie der sogenannten Orthomyxoviren. Die Erreger werden in die Typen A, B und C unterteilt, wobei für den Menschen die saisonal auftretenden Influenza A- und B-Viren besonders relevant sind. Influenzaviren sind sehr ansteckend, die Infektion erfolgt meistens als Tröpfcheninfektion, aber auch Schmier- und Kontaktinfektionen sind möglich. Bei einer Tröpfcheninfektion werden die Erreger durch winzige Sekrettröpfchen übertragen, die beim Sprechen, Husten und Niesen ausgestoßen und verteilt und von anderen Menschen bei der Atmung aus der Luft aufgenommen werden.

Die Viren binden an Rezeptoren von Zellen im Atemtrakt, dringen in diese ein, vermehren sich und führen schließlich zu einer Zerstörung der betroffenen Zellen und einer ausgeprägten Entzündungsreaktion. Die Inkubationszeit (Zeitraum zwischen dem Eindringen eines Krankheitserregers in den Körper und dem Auftreten der ersten Symptome/Ausbruch der Krankheit) beträgt durchschnittlich ein bis zwei Tage*.

Mögliche Symptome einer echten Grippe sind plötzlicher Krankheitsbeginn, Fieber, Husten, Halsschmerzen, Muskel- und Kopfschmerzen, allgemeine Schwäche, Schweißausbrüche, Schüttelfrost, Schnupfen u. a. Die Symptome ähneln teils jenen eines grippalen Infekts bzw. einer starken Erkältung (welche im Volksmund oftmals fälschlicherweise als Grippe bezeichnet wird), sind jedoch meistens deutlich stärker ausgeprägt. Das Beschwerdebild, der Krankheitsverlauf und die Dauer einer Grippe können individuell sehr unterschiedlich sein.

Mandelentzündung (Tonsillitis, Angina tonsillaris)
Bei einer Mandelentzündung sind die Gaumenmandeln entzündet. Die Infektionskrankheit kann akut, chronisch oder wiederkehrend verlaufen – die akute Form ist zumeist auf eine Infektion mit Viren wie Adenoviren zurückzuführen, die chronisch wiederkehrende Form ist zumeist bakteriell (z. B. durch Streptokokken) bedingt. Mögliche Symptome einer Mandelentzündung sind u. a. Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, geschwollene gerötete Gaumenmandeln, gerötete Rachenwand, weißlich oder gelblich belegte Mandeln (Eiter auf den Mandeln), Husten, tastbar vergrößerte Lymphknoten, Mundgeruch, Fieber, körperliche Schwäche, Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit. Das genaue Beschwerdebild hängt vom Erreger (Viren, Bakterien) und anderen Faktoren ab. Mehr zum Thema lesen Sie hier.

Kehlkopfentzündung (Laryngitis)
Bei einer Kehlkopfentzündung ist die Schleimhaut des Kehlkopfes entzündet. Eine akute Kehlkopfentzündung kann sich durch absteigende, von den oberen Atemwegen ausgehende, Entzündungen ausbreiten oder in Folge einer übermäßigen Stimmbelastung auftreten. Auch der Aufenthalt in trockenen oder verrauchten Räumen kann eine Kehlkopfentzündung begünstigen. Mögliche Ursachen und Risikofaktoren einer chronischen Kehlkopfentzündung sind u. a. Rauchen, starke Stimmbelastung, Reflux, Arbeiten bei starker Staubentwicklung und eingeschränkte Nasenatmung (chronischer Schnupfen, chronische Nasennebenhöhlenentzündung etc.). Eine Kehlkopfentzündung kann sich u. a. bemerkbar machen durch Heiserkeit bis hin zur Stimmlosigkeit, Trockenheitsgefühl im Hals, Halsschmerzen, Reizhusten und Räusperzwang. Mehr zu den Ursachen und Symptomen einer Kehlkopfentzündung erfahren Sie hier.

Bronchitis
Als Bronchitis wird die Entzündung der Bronchien (in der Lunge verlaufende Atemwege) bezeichnet. Akute Bronchitis ist eine häufige Erkrankung, die meistens in Folge eines viralen Infekts auftritt und zumeist binnen weniger Wochen abklingt. Weitere mögliche Ursachen und Risikofaktoren sind u. a. Bakterien, Reizstoffe/Umweltbelastungen (z. B. hohe Feinstaubbelastung), Rauchen und bestimmte Grunderkrankungen. Typische Beschwerden sind Husten, Hustenreiz und Schmerzen beim Husten, weitere mögliche Symptome sind, je nach Verlauf, u. a. zäher Auswurf, vermehrte Schleimbildung, Halsschmerzen, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und auffällige Atemgeräusche. Bei einer chronischen Bronchitis liegt eine dauerhafte Entzündung der Atemwege/Bronchien vor. Besteht zusätzlich zur Entzündung eine Atemwegsobstruktion (Verengung der Atemwege), ist von einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) die Rede. Die Erkrankung entwickelt sich über mehrere Jahre, wichtigster Risikofaktor für COPD ist Rauchen.

Röteln, Masern
Halsschmerzen können auch auf Röteln und Masern (verursacht durch das mittels Tröpfcheninfektion übertragene Röteln- und Masernvirus) zurückzuführen sein. Die Erkrankungen betreffen vor allem Kinder, erkranken können aber auch Erwachsene. Daneben können noch andere Infektionskrankheiten (z. B. Mumps, Scharlach) die Ursache von Halsschmerzen bei Kindern und Erwachsenen sein.

Refluxkrankheit
Die aufgenommene Nahrung wird durch die Speiseröhre in den Magen bewegt. Ein Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre wird normalerweise durch muskuläre Verschlussmechanismen zwischen Speiseröhre und Magen (unterer Ösophagussphinkter) und andere Schutzmechanismen verhindert. Bei einer Refluxkrankheit kommt es zu einem krankhaft gesteigerten Rückfluss (Reflux) von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre, was häufig auf eine Funktionsstörung jener Schließmuskeln zurückzuführen ist, die dafür sorgen, dass sich die Speiseröhre nach dem Schlucken wieder verschließt. Der muskuläre Verschlussmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen funktioniert zusammengefasst nicht wie er sollte, sodass Mageninhalt und Magensäure immer wieder in die Speiseröhre gelangen können. Dies reizt die Schleimhaut der Speiseröhre und kann mit der Zeit zu Schleimhautschädigungen und Komplikationen führen. Häufig lässt sich keine Ursache für die Fehlfunktion finden.

Gelegentliches Sodbrennen, welches sich als brennende Empfindung im Oberbauch/unangenehmes Gefühl hinter dem Brustbein bemerkbar macht und durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre ausgelöst wird, ist relativ häufig und kommt z. B. nach Aufnahme einer sehr üppigen Mahlzeit vor; tritt es regelmäßig auf, könnte eine Refluxkrankheit dahinterstecken. Faktoren, welche Reflux begünstigen können sind u. a. Alkohol, fettreiche Mahlzeiten, zu süße Speisen, bestimmte Essgewohnheiten (z. B. sehr schnelle/hastige Nahrungsaufnahme), Rauchen, Übergewicht, Schwangerschaft und die Einnahme bestimmter Medikamente. Eine Refluxkrankheit kann sich bemerkbar machen durch Aufstoßen, Druckgefühl hinter dem Brustbein, brennende Schmerzen im Bereich der Speiseröhre, hinter dem Brustbein und im Rachen, Verstärkung der Schmerzen nach dem Essen, beim Liegen oder im Bücken, Fremdkörpergefühl im Hals, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden u.  a.

Weitere mögliche Ursachen
Weitere mögliche Ursachen von Halsschmerzen sind Pfeiffersches Drüsenfieber, Epiglottis (Entzündung des Kehldeckels), Diphtherie (bakterielle Infektionskrankheit), Tumoren, Fremdkörper, Verätzungen und Verbrühungen im Bereich von Rachen oder Speiseröhre, Insektenstiche im Rachenbereich, Reizstoffe wie Nikotin, Chemikalien und Staub und andere.

Symptome

Schmerzen im Bereich des Halses können plötzlich auftreten und nach einiger Zeit von alleine wieder abklingen, seit längerem bestehen und sich mit der Zeit verstärken oder regelmäßig wiederkehren. Sie können leicht und kaum spürbar oder besonders stark ausgeprägt und quälend sein und sich unterschiedlich anfühlen (z. B. stechend, drückend, ziehend, brennend, kratzend). Je nach Ursache können Halsschmerzen alleine auftreten oder gemeinsam mit Heiserkeit, Husten, Schluckstörungen, Trockenheitsgefühl im Hals, Schnupfen, Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und/oder anderen Beschwerden.

Die Auflistung der hier angeführten Begleitsymptome dient dem Überblick und kann unvollständig sein, zudem kann ein Symptom ein Anzeichen für andere Erkrankungen im Halsbereich sein. Im Zweifelsfall sollte stets das ärztliche Gespräch gesucht werden.

Abklärung von Halsschmerzen

Ansprechpartner bei Schmerzen und anderen Beschwerden im Halsbereich sind der Arzt für Allgemeinmedizin (Hausarzt), welcher den Patienten bei Bedarf an einen Facharzt zuweist, der Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten und der Kinderarzt.

Ein Arztbesuch ist bei Halsschmerzen nicht immer erforderlich. Häufig lassen sich die Schmerzen mit einfachen Mitteln lindern und klingen nach einigen Tagen wieder ab. Ein Arztbesuch ist jedoch ratsam bzw. sollte erfolgen, wenn die Schmerzen besonders stark sind, nach einigen Tagen nicht nachlassen oder sich verschlimmern und/oder gemeinsam mit Stimmverlust, auffällig geröteten Mandeln, Lymphknotenschwellung, Fieber, Atembeschwerden und/oder anderen schwerwiegenden Beschwerden auftreten. Ein Arzt sollte umgehend aufgesucht werden, wenn ein Fremdkörper im Halsbereich ursächlich für die Schmerzen ist sowie bei Verbrühungen und Verätzungen und Insektenstichen im Rachenbereich.

In vielen Fällen lässt sich die Ursache für Halsschmerzen bereits durch die Anamnese und körperliche Untersuchung bestimmen. Bei der Anamnese wird sich der Arzt nach der Krankengeschichte, eingenommenen Medikamenten und den genauen Beschwerden erkundigen. Erfragt wird beispielsweise seit wann die Halsschmerzen bestehen, wie stark sie ausgeprägt sind, welchen Charakter sie haben (z. B. stechend, ziehend, brennend), ob sie sich mit bestimmten Mitteln lindern lassen und ob bzw. welche weiteren Beschwerden vorhanden sind.

Bei der körperlichen Untersuchung wird der Arzt einen Blick in den Rachen werfen, den Halsbereich und die Lymphknoten abtasten, die Haut auf Auffälligkeiten untersuchen und weitere Untersuchungen durchführen. Rötungen, Schwellungen, Eiter und/oder andere krankhafte Veränderungen im Rachenbereich lassen auf eine Entzündung schließen und können Anlass für einen Rachenabstrich sein, um die an der Entzündung beteiligten Erreger zu bestimmen. Treten die Halsschmerzen neben bestimmten Hautveränderungen auf, könnte eine Infektionskrankheit wie z. B. Röteln vorliegen. Häufig wird auch eine Blutuntersuchung veranlasst.

Im Rahmen der weiterführenden Abklärung können z. B. eine Ultraschalluntersuchung, Magnetresonanztomographie (MRT), Kehlkopfspiegelung, Magenspiegelung, Biopsie und/oder andere Untersuchungen veranlasst werden. Welche Untersuchungen im Rahmen einer weiterführenden Abklärung erforderlich sind richtet sich nach dem genauen Beschwerdebild, der Verdachtsdiagnose und anderen Faktoren.

Was hilft bei Halsschmerzen?

Die Behandlung von Halsschmerzen hängt von deren Auslöser ab. Ist die Ursache identifiziert, steht die entsprechende Behandlung der jeweiligen Erkrankung im Vordergrund. Bei einer akuten Mandelentzündung und anderen Viruserkrankungen können u. a. schmerz- und entzündungshemmende Medikamente gegen Halsschmerzen und andere Beschwerden wirksam sein, bei bakteriellen Infektionen können Antibiotika eingesetzt werden. Daneben gibt es in der Apotheke verschiedene schmerzstillende und desinfizierende Lutschtabletten, Gurgellösungen, Rachensprays und andere Mittel, die bei Halsschmerzen helfen. Wichtig ist es, sich auch bei rezeptfreien Mitteln im Vorfeld genau beraten zu lassen und Medikamente wie mit dem Arzt besprochen einzunehmen.

Allgemeine Maßnahmen, die bei unkomplizierten Halsschmerzen helfen können sind u. a.:

Tee trinken: Tee hilft einerseits aufgrund der Wärme, welche die Beschwerden lindert, andererseits haben einige Tees entzündungshemmende und andere Eigenschaften und können so die Genesung unterstützen. Geeignete Tees bei Halsschmerzen sind beispielsweise Ingwer, Salbei, Kamille, Königskerze und Thymian.

Honigmilch: Auch Honigmilch kann bei Halsschmerzen Linderung verschaffen und fördert zudem guten Schlaf. Für die Honigmilch etwas Milch oder Milchalternativen erwärmen und darin einen Löffel Honig einrühren.

Knoblauch: Knoblauch enthält viele gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe und ist allgemein ein beliebtes Hausmittel. Auch bei Halsschmerzen kann Knoblauch helfen (z. B. im Essen, als Tee).

Druck und Reibung im Bereich der gereizten Schleimhäute meiden: Weiche und flüssige Speisen wie z. B. Joghurt, Brei, Suppen und Pürees erleichtern das Schlucken und können vor allem bei starken Halsschmerzen/in der Akutphase kurzzeitig zu bevorzugen sein.

Gurgeln: Viele Menschen empfinden Gurgeln mit Gurgellösungen aus der Apotheke, Salzwasser oder abgekühltem Tee als wohltuend bei Halsschmerzen.

Halswickel: Auch Halswickel können bei Halsschmerzen helfen. Bei warmen Halswickeln ist es wichtig, diese vorher etwas abkühlen zu lassen, um keine Verbrennung zu riskieren.

Nicht rauchen und für eine gut befeuchtete Luft in der Wohnung sorgen.

 

 

 

 

 

  • Autor

    Katharina Miedzinska, MSc

    Medizinjournalistin

    Katharina Miedzinska-Baran ist eine freie Medizinjournalistin, Biologin und Diätologin mit umfangreicher Expertise in der Erstellung medizinischer Inhalte sowie großem Interesse an Gesundheitsthemen.

Baumgartner K.; Schluckschmerzen: Halsentzündung und andere Ursachen unter der Lupe, Apotheker Krone 21/2020, MedMedia Verlag und Mediaservice

Auinger D.; Halsschmerzen: Die Rachenschleimhaut gut auskleiden, Apotheker Krone 20/2020, MedMedia Verlag und Mediaservice

Ender K.; Bei Stimme bleiben, Apotheker Krone 01/2020, MedMedia Verlag und Mediaservice

Krüger K., Oltrogge J. H.; Halsschmerzen in der Hausarztpraxis, Allgemeinmedizin up2date 2020; 1(01): 27-45, Thieme Verlag

Knecht M. I.; Kurzfristige Kortikosteroide bei Halsschmerzen – eine gute Option, ARS Medici 24/2017, Rosenfluh Publikationen

Reinke C.; Mandelentzündungen – richtig behandeln – weniger Antibiotika – mehr Zurückhaltung bei operativen Eingriffen, doxmedical 03/2016, Rosenfluh Publikationen

Thurnher D. et al.; In: Thurnher D., Grasl M. C., Erovic M. B., Lercher P., HNO-Heilkunde, 2011. Springer, Wien

Influenza (Teil 1): Erkrankungen durch saisonale Influenzaviren, RKI-Ratgeber, Robert Koch-Institut, URL: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Influenza_saisonal.html, Stand: 19.01.2018

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Influenza; Steckbrief Thieme via medici, URL: https://viamedici.thieme.de/lernmodul/8673208/subject/innere+medizin/atmungssystem+pneumologie/atemwege+und+lungenparenchym/influenza

Datz M.; Alltagsleiden grippaler Infekt – Der Feind in meinem Hals, Thieme via medici, URL: https://www.thieme.de/viamedici/klinik-faecher-allgemeinmedizin-1528/a/alltagsleiden-grippaler-infekt-der-feind-in-meinem-hals-24915.htm, 22.01.2016

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