Vitamin D Überversorgung
Foto: Fototocam/shutterstock

Vitamin-D-Überdosierung

Von einer Vitamin D Überversorgung spricht man, wenn zu viel Vitamin D im Körper ist. Zu den möglichen Ursachen zählt z.B. die übermäßige Zufuhr von Vitamin D Produkten. Diese kann zu negativen gesundheitlichen Beschwerden bis hin zu einer Vergiftung führen. Wie es zur Vitamin D Überversorgung kommt, was die Folgen sind und wie man dem entgegenwirkt, lesen Sie hier.

Vitamin D Überversorgung, Vitamin D Überschuss, Hypervitaminose

Definition: Überversorgung durch den Konsum von zu hohen Mengen an Vitamin D

Ursachen: zu hohe Dosen an Vitamin D Präparaten, bestimmte Krankheiten, Behandlung bestimmter Krankheiten

Symptome: Übelkeit, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfe, Erbrechen, Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Nierenschädigungen, Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit, Tod durch Nierenversagen

Diagnose: Blutuntersuchung

Behandlung: Absetzen von Vitamin D Präparaten, Flüssigkeitszufuhr, Medikamente

Was ist eine Vitamin-D-Überversorgung?

Vitamin D ist ein lebenswichtiges Vitamin, das der Körper durch Sonneneinstrahlung selbst bildet und das auch in geringeren Mengen über die Nahrung (fetter Fisch, Margarine, Leber, Eigelb) zugeführt werden kann. Es ist vor allem für die Knochengesundheit von entscheidender Bedeutung. Bei zu geringer Vitamin D Konzentration im Blut kommt es zu einem Vitamin-D-Mangel mit negativen gesundheitlichen Folgen. Genauso kann es aber auch zu einem Überschuss an Vitamin D kommen. Diese Vitamin D Überversorgung hat ebenfalls negative Auswirkungen auf die Gesundheit und kann sogar Vergiftungserscheinungen (Hypervitaminose) nach sich ziehen.

Wie kommt es zur Vitamin-D-Überversorgung?

Eine Vitamin-D-Überversorgung kann nicht durch zu viel Sonneneinstrahlung ausgelöst werden. Auch bei normaler, ausgewogener Ernährung kann es nicht zu einer Überversorgung kommen.

Zur Überversorgung kommt es lediglich durch z.B. den Konsum von zu hohen Mengen an Vitamin D Präparaten – zum Beispiel durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Zudem gibt es bestimmte Erkrankungen wie etwa Tuberkulose, bei denen es zu erhöhten Vitamin D Spiegeln kommt. Und: Die Therapie mancher Erkrankungen führt ebenfalls in manchen Fällen zu einer Vitamin D Überversorgung.

Ab wann hat man einen Vitamin-D-Überschuss?

Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit beträgt die tolerierbare Menge an Vitamin D aus allen Nahrungsquellen für Erwachsene und Kinder ab 11 Jahren 100 Mikrogramm täglich, für Kinder bis zehn Jahre 50 Mikrogramm. Wenn diese Werte überschritten werden, kann es zu negativen gesundheitlichen Folgen kommen und es liegt eine Überdosierung vor.

Achtung: Manchmal kann es aus medizinischen Gründen notwendig sein, hohe Vitamin D Dosen zu erhalten – zum Beispiel bei einem schweren Mangel. Die Menge der Vitamin D Zufuhr muss dann aber von einem Arzt festgelegt werden.

Welche Folgen hat eine Vitamin-D-Überdosierung?

Wenn man regelmäßig mehr als 100 Mikrogramm Vitamin D konsumiert, kann das unerwünschte gesundheitliche Folgen haben, da dann ein erhöhter Kalziumspiegel im Körper entsteht. Deshalb kann eine Überdosierung an Vitamin D akut eine Vergiftung mit folgenden Symptome nach sich ziehen:

  • Übelkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Bauchkrämpfe
  • Erbrechen
  • Bluthochdruck
  • Kopfschmerzen

Laut dem Robert Koch Institut kann eine Vitamin-D-Überversorgung in schweren Fällen auch zu Nierenschädigung (Nierensteine, Nierenverkalkung), Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit oder sogar zum Tod führen.

Diagnose von Vitamin-D-Überschuss

Eine Vitamin-D-Überversorgung (auch Hypervitaminose) kann über eine Blutuntersuchung festgestellt werden. Dabei wird der Biomarker 25-Hydroxy Vitamin D bestimmt. Bei Werten von ≥125 nmol/l bzw. ≥50 ng/ml liegt eine mögliche Überversorgung vor, die zu negativen gesundheitlichen Folgen führen kann.

Für diese Untersuchung wendet man sich am besten an den Hausarzt. Inzwischen gibt es aber auch schon Test-Kits für den Hausgebrauch, für die man sich nur in die Fingerkuppe stechen und den Teststreifen in das angegebene Labor senden muss.

So behandelt man eine Vitamin-D-Überschuss

Wenn eine Vitamin D Vergiftung vorliegt, kann der Körper die hohen Mengen nicht mehr ausscheiden. Er speichert den Überschuss im Fett- und Muskelgewebe, was zu den beschriebenen Symptomen führen kann.

Um den Überschuss abzubauen gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen, die sich danach richten, wie fortgeschritten und schwerwiegend die Vergiftung ist:

  • Absetzen der Vitamin D Präparate: Das soll den Vitamin D und Kalziumgehalt so rasch wie möglich wieder senken.
  • (Intravenöse) Flüssigkeitszufuhr: Das reduziert den Kalziumspiegel. Zum Einsatz kommen entweder eine Kochsalzlösung oder Medikamente (Bisphosphonate), die die Aufnahme von Kalzium im Knochen verhindern. Gabe von Medikamenten: Kortikosteroide etwa unterdrücken die Ausschüttung von Kalzium aus den Knochen. Das ist bei der Behandlung von Langzeitschäden angezeigt.

FAQ

Nein. Vitamin D Überdosierungen und ihre unerwünschten Nebenwirkungen sind nur durch eine regelmäßig zu hohe orale Zufuhr von Vitamin D Präparaten möglich. In Ausnahmefällen können bestimmte Erkrankungen oder deren Behandlung zu vorübergehend erhöhten Vitamin D Spiegeln führen.

Laut der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit ist alles, was eine Gesamtzufuhrmenge von 100 Mikrogramm pro Tag überschreitet, zu viel.

Die einmalige Einnahme von erhöhten Dosen führt nicht sofort zu einer Überdosierung. Das passiert nur, wenn man regelmäßig die Gesamtzufuhrmenge pro Tag überschreitet.

  • Autor

    Mag. Gabriele Vasak

    Medizinjournalistin

    Gabriele Vasak ist seit 2019 freie Journalistin in der DocFinder-Redaktion. Ihr besonderes Interesse liegt schon lange im Bereich der medizinischen Contentproduktion. Im Jahr 2006 wurde sie mit dem Medienpreis für Gesundheitsförderung & Prävention des Fonds Gesundes Österreich ausgezeichnet, und im Jahr 2010 erhielt sie den Pressepreis der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie.

Das könnte Sie auch interessieren
Die wichtigsten Allergene

Die 14 wichtigsten Allergene bei Nahrungsmittelallergie

Nahrungsmittelallergien sind weit verbreitet und können das Leben der Betroffenen erheblich beeinflussen.

Baby erhält die Meningokokken-Impfung von einer Ärztin

Meningokokken-Impfung

Die Meningokokken-Impfung schützt vor einer Infektion durch bestimmte Untergruppen der Meningokokken-Bakterien, die schwere Krankheiten wie Gehirnhautentzündung und Blutvergiftung auslösen können. Diese Erkrankungen können mit ernsthaften Komplikationen verbunden sein.

Baby bekommt eine Rotavirus Schluckimpfung

Rotavirus-Impfung

Die Rotavirus-Impfung ist eine Schluckimpfung, die gegen eine Infektion mit Rotaviren schützt. Rotaviren sind die häufigste Ursache für virale Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern.