Vitamin D Mangel
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Vitamin-D-Mangel

Ein Vitamin-D-Mangel liegt vor, wenn das Vitamin im Körper über längere Zeit fehlt und Symptome wie etwa eine erhöhte Infektanfälligkeit oder Muskelschmerzen auftreten. Lesen Sie hier, wie es zu einem Vitamin D Mangel kommt, welche Beschwerden auftreten können und wie man den Mangel beheben kann.

Zusammenfassung

Vitamin-D-Mangel

Definition: Ein Mangel liegt vor, wenn Vitamin D längere Zeit im Körper fehlt und das zu klinischen Symptomen führt

Ursachen: zu wenig Sonneneinstrahlung auf die Haut, bestimmte Erkrankungen und Medikamente

Symptome: Rachitis, Osteomalzie, Haarausfall, erhöhte Infektanfälligkeit, Muskelschmerzen etc.

Risikogruppen: Menschen, die nur selten im Freien sind, Menschen, die nur mit gänzlich bedecktem Körper im Freien sind, Dunkelhäutige, ältere Menschen

Diagnose: Bluttest

Therapie: Sonnenlichtzufuhr, Ernährung, Supplementation

Was ist ein Vitamin-D-Mangel? 

Ein Vitamin-D-Mangel ist ein weit verbreitetes Problem. Es liegt vor, wenn der Körper längere Zeit zu wenig Vitamin D zur Verfügung hat und dieser Zustand zu klinischen Symptomen führt. Zu einem Mangel kommt es meist dann, wenn die Haut nicht genügend Sonnenlicht bekommt. Das ist vor allem in den Wintermonaten der Fall, wo wir oft zu selten im Freien sind und somit nicht genug Sonne tanken können. Über Lebensmittel kann man kaum ausreichend Vitamin D zuführen.

Besteht ein Vitamin D Mangel, so kann der Körper weniger Kalzium und Phosphat aufnehmen. Das wiederum wirkt sich vor allem auf die Gesundheit der Knochen negativ aus: Kinder können Rachitis, Erwachsene Osteomalzie entwickeln. Dabei handelt es sich um Knochenkrankheiten, bei denen der Knochenstoffwechsel gestört ist. In der Folge erweichen die Knochen oder werden brüchig. Bei Patienten, die bereits unter Osteoporose leiden, kann sich die Krankheit verstärken. 

Wichtig zu wissen ist auch, dass sich ein Vitamin-D-Mangel bei schwangeren Frauen auf das ungeborene Kind überträgt: Das Kind hat dann ein hohes Risiko, an Rachitis zu erkranken. 

Der Vitamin D Serumspiegel eines Menschen ist aber nicht immer gleich, sondern auch stark von saisonalen Schwankungen abhängig. Das heißt auch, dass einmalige Messungen des Vitamin D Status mit einem niedrigen Wert noch nicht gefährlich sein müssen. Nicht immer liegt ein langfristiger Mangel mit der Folge von klinischen Symptomen vor. 

Ab wann hat man einen Vitamin-D-Mangel? 

Um den Vitamin D Status zu bestimmen, wird 25-Hydroxyvitamin-D (kurz 25(OH)D) im Blutserum gemessen. Das ist eine Vorstufe des aktiven Vitamin D. Angegeben werden diesbezügliche Werte in den Einheiten nmol/l oder ng/ml. 


25(OH)D in nmol/l

25(OH)D in ng/ml

Vitamin D Status

<30

<12

Die Vitamin D Versorgung ist mangelhaft. Es gibt ein erhöhtes Risiko für Rachitis, Osteomalzie und Osteoporose. 

30 – <50

12 – <20 
Die Vitamin D Versorgung ist suboptimal. Es kann zu Folgen für die Knochengesundheit kommen. 

Welche Ursachen hat ein Vitamin-D-Mangel? 

Was die Ursachen für einen Vitamin-D-Mangel betrifft, so liegen sie hierzulande vor allem in einer geringen körpereigenen Vitamin D-Bildung. Zu dieser braucht man UV-B-Strahlung in einer bestimmten Wellenlänge und die ist in Österreich wie auch in vielen anderen Ländern in den Wintermonaten nicht gegeben. Der Körper muss also auf Reserven zurückgreifen und nicht immer ist so ein Speicher leicht aufzufüllen, denn es gibt folgende Faktoren, die diesen Prozess beeinflussen: 

  • äußere Faktoren: z.B. klimatische Bedingungen, Höhenlage, Sonnenscheindauer, Ozongehalt der Luft, Luftverschmutzung
  • individuelle Faktoren: Lebensalter, Hautfarbe, Körpergewicht, Lebensgestaltung, Sonnenschutzverhalten, Kleidungsgewohnheiten
  • Schwierigkeit, ausreichend Vitamin D über die Nahrung zu bekommen (nur zehn bis 20 Prozent des Bedarfs können über das Essen gedeckt werden.) 
  • bestimmte Krankheiten wie Magen-Darm-, Leber- oder Nierenerkrankungen, die zu einem Vitamin D Mangel führen können
  • bestimmte Medikamente wie Antiepileptika und Zytostatika, die den Vitamin D-Stoffwechsel beeinträchtigen können.

Welche Symptome treten bei einem Vitamin-D-Mangel auf? 

Vitamin D ist an vielen Vorgängen im Körper beteiligt. Ein Mangel kann vielfältige Symptome hervorrufen und sich vor allem auf die Knochengesundheit auswirken. Davon abgesehen kann es unter anderem zu einer erhöhten Infektanfälligkeit, Haarausfall, Muskelschmerzen oder Müdigkeit kommen. 

Welche Folgen hat ein Vitamin-D-Mangel?

Ein Vitamin-D-Mangel kann bei allen Betroffenen zu Symptomen wie Muskel- und Knochenschmerzen führen und Schwäche verursachen. Es kann auch zu Knochenbrüchen kommen. 

Immer wieder heißt es zudem, dass ein Mangel an Vitamin-D-Erkrankungen wie Alzheimer, Depressionen, Diabetes Typ 2, Herzerkrankungen und Krebs begünstigt. Diese Annahmen stützen sich aber nur auf Beobachtungsstudien und sind nicht wissenschaftlich belegt. 

Als gesichert gilt aber, dass es bei einem längerfristigen Vitamin-D-Mangel zu Rachitis bei Kindern und zu Osteomalzie bei Erwachsenen kommen kann. 

Vitamin-D-Mangel in der Schwangerschaft

Ein Vitamin-D-Mangel in der Schwangerschaft kann laut verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen das Risiko für folgende Schwangerschaftskomplikationen erhöhen: 

Allerdings sind die Zusammenhänge zwischen Schwangerschaftskomplikationen und dem Mangel an Vitamin D nicht ganz geklärt und es gibt daher keine generelle Empfehlung für die Gabe von Vitamin D in der Schwangerschaft. 

Vitamin-D-Mangel bei Kindern 

Bei Kindern kann ein Vitamin-D-Mangel zu Rachitis führen. Erste Anzeichen dafür sind oft Muskelkrämpfe, die durch einen niedrigen Kalziumspiegel im Blut bedingt sind und die im Gesicht, an den Händen und Füßen auftreten und bei starker Ausprägung zu Anfällen führen können. 

Bei sehr jungen betroffenen Säuglingen kann der Schädelknochen sehr weich sein und ältere Säuglinge haben oft das Problem, dass sie sehr lange brauchen, bis sie sitzen und krabbeln können. Auch die Fontanellen (Fugen zwischen den Schädelknochen) schließen sich bei ihnen nur langsam. 

Später kann es zu Verwachsungen der Knochen kommen. Die möglichen Folgen sind Skoliose (Verkrümmung der Wirbelsäule) und die Ausbildung von O- oder X-Beinen, die das Gehenlernen erschweren.  

Noch später haben die betroffenen Kinder oft Schmerzen beim Gehen. Bei Mädchen kann es zu einer Verengung des Geburtskanals kommen, wenn die Beckenknochen abflachen. 

Die Experten empfehlen daher für Säuglinge eine Vitamin-D-Supplementierung. 

Vitamin-D-Mangel bei älteren Menschen 

Senioren sind häufig von einem Vitamin-D-Mangel betroffen. Das gilt vor allem dann, wenn sie nicht mehr mobil sind und sich selten im Freien aufhalten. Der Mangel kann relativ rasch zu Knochenbrüchen führen. 

Die Experten empfehlen die Gabe von Vitamin D Präparaten für ältere Menschen mit einem hohen Risiko für einen Mangel an dem Vitamin. Allerdings sollte die Dosierung nicht zu hoch sein, denn es hat sich auch herausgestellt, dass zu hohe Vitamin D Gaben sogar zu einer höheren Sturzrate führen können. 

Gibt es Risikogruppen? 

Oft an Vitamin-D-Mangel leiden: 

  • Menschen, die nur selten im Freien sind
  • Menschen, die nur mit gänzlich bedecktem Körper ins Freie gehen
  • Dunkelhäutige (bei ihnen schützt der höhere Melaningehalt die Haut stärker vor UV-B-Strahlung)
  • ältere Menschen (bei ihnen kann der Körper Vitamin D nicht mehr so gut selbst bilden)

Diagnose und Test 

Um den Vitamin D Status zu erheben, wendet man sich am besten an den Hausarzt und lässt eine Blutuntersuchung auf den Biomarker 25-Hydroxy Vitamin D machen. Wenn dieser Wert unter 30 ng/ml liegt, so hat man einen „leichten Mangel“, bei unter 20 ng/ml einen „Mangel“ und bei Werten unter 20 ng/ml einen „schweren Mangel“. 

Mittlerweile gibt es auch schon Test-Kits für den Hausgebrauch. Dafür genügt oft schon ein kleiner Pieks in die Fingerkuppe. Den Teststreifen sendet man dann in das angegebene Labor und erhält das Ergebnis rasch online. 

Therapie 

Um einen Vitamin D Mangel langfristig auszugleichen wird grundsätzlich empfohlen, zwischen März und Oktober zwei bis drei Mal pro Woche Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz der Sonne auszusetzen. Dafür reicht schon die Hälfte der Zeit, in der sonst ungeschützt ein Sonnenbrand entstehen würde. 

Wenn das nicht möglich ist bzw. wenn auch über die Ernährung keine Verbesserung des Vitamin Status erreicht werden kann, gibt es die Möglichkeit der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in Tabletten- oder Tropfenform. Wie viel man davon zuführen soll, ist vom persönlichen Vitamin D Status abhängig und sollte am besten mit dem Arzt besprochen werden. Wichtig ist das auch deshalb, weil eine zu hohe Vitamin D Zufuhr über diese Supplemente zu einer Vitamin D Überversorgung führen kann.

 

FAQ

Ein Mangel entsteht vor allem durch zu wenig Sonneneinstrahlung auf die Haut. Außerdem steigt der Bedarf mit zunehmendem Alter. Zudem gibt es bestimmte Krankheiten und Medikamente, die verhindern, dass der Körper Vitamin D in eine aktive Form umwandelt.

Ein Vitamin-D-Mangel kann sich vor allem auf die Knochengesundheit negativ auswirken. Die bedeutendsten Folgen sind die Entkalkung und Erweichung der Knochen. 


Das kann oft relativ schnell gehen. Zuerst wird häufig eine Woche lang hochdosiert Vitamin D substituiert, um den Spiegel zu heben. Danach wird mit einer geringeren Erhaltungsdosis gearbeitet. Nach vier Wochen sollte eine Überprüfung des Vitamin D Status erfolgen.

  • Autor

    Mag. Gabriele Vasak

    Medizinjournalistin

    Gabriele Vasak ist seit 2019 freie Journalistin in der DocFinder-Redaktion. Ihr besonderes Interesse liegt schon lange im Bereich der medizinischen Contentproduktion. Im Jahr 2006 wurde sie mit dem Medienpreis für Gesundheitsförderung & Prävention des Fonds Gesundes Österreich ausgezeichnet, und im Jahr 2010 erhielt sie den Pressepreis der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie.

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