Kind mit Ausschlag an den Füßen: Hand-Mund-Fuß-Krankheit
Foto: Tatiana Diuvbanova/shutterstock

Hand-Mund-Fuß-Krankheit

Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ist eine äußerst ansteckende Viruserkrankung, die mit grippeähnlichen Symptomen und schmerzhaften Bläschen und Hautausschlägen einhergeht. Sie betrifft vor allem Kinder, kann jedoch auch Erwachsene betreffen. Der Verlauf der Krankheit ist in der Regel harmlos und erfordert lediglich eine symptomatische Behandlung. Lesen Sie hier die wichtigsten Fakten zur Hand-Mund-Fuß-Krankheit.

Zusammenfassung

Hand-Mund-Fuß-Krankheit, HFMK

Definition: Hochansteckende Viruserkrankung, die von Enteroviren der Gruppe A ausgelöst wird

Ansteckung: Tröpfchen- und Schmierinfektion, Achtung: Händehygiene!

Inkubationszeit: drei bis maximal 14 Tage

Symptome: Fieber, Halsschmerzen, Appetitlosigkeit, schmerzhafte Bläschen im Mund, Hautausschlag an Händen und Füßen, evtl. auch am Gesäß, im Genitalbereich, an Knien und Ellenbogen

Behandlung: schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente, Hausmittel

Was ist die Hand-Mund-Fuß-Krankheit?

Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die durch Enteroviren der Gruppe A verursacht wird. Dazu zählen Coxsackie A-Viren, das Enterovirus A 71 und neuere Serotypen. Die Erkrankung tritt ganzjährig auf, wobei ein erhöhtes Auftreten im Spätsommer und Herbst beobachtet wird.

Obwohl vor allem Kinder unter zehn Jahren betroffen sind, kann die Erkrankung auch Erwachsene treffen. Der Verlauf ist in der Regel mild, nur in seltenen Fällen können Komplikationen wie Meningitis auftreten. Es gibt keine spezifische Behandlung gegen die Hand-Mund-Fuß-Krankheit, jedoch können die Symptome gelindert werden.

Wie lange dauert die Inkubationszeit?

Die Zeit von der Infektion mit dem Erreger und dem Ausbruch der Krankheit dauert bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit meist zwischen drei und sieben Tage, in Einzelfällen bis zu 14 Tage.

Wie erfolgt die Ansteckung?

Das Virus, das die Hand-Fuß-Mund-Krankheit auslöst, ist sehr ansteckend und kann auf unterschiedliche Weise übertragen werden:

  • Beim Einatmen von infektiösen Tröpfchen, die beim Sprechen, Niesen oder Husten freigesetzt werden.
  • Durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten des Erkrankten. Hierbei sind insbesondere die hochinfektiöse Flüssigkeit aus den Bläschen und der Stuhl betroffener Personen (beim Windelwechsel)
  • sowie der Kontakt mit Körperflüssigkeiten verunreinigten Gegenständen oder Oberflächen, wie Türgriffe oder Besteck.

Die Übertragung über die Hände spielt eine entscheidende Rolle im Infektionsweg. Daher ist eine gründliche Hygiene im Umgang mit erkrankten Personen sehr wichtig.

Können auch Erwachsene die Hand-Mund-Fuß-Krankheit bekommen?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist zwar eine typische Kinderkrankheit, aber auch Erwachsene können sich mit dem Virus infizieren. Bei Erwachsenen sind die Symptome allerdings nicht immer eindeutig und häufig haben sie schwache und symptomlose Verläufe.

Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Symptome und Verlauf

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit beginnt in der Regel zunächst mit grippeähnlichen Symptomen wie:

  • Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Halsschmerzen

Anschließend bilden sich schmerzhafte Bläschen in der Mundschleimhaut. Zudem tritt ein Hautausschlag auf, der oft nicht juckt. Er zeigt sich meist an Hand- und Fußflächen, kann aber auch am Gesäß, im Genitalbereich, an Knien oder Ellbogen auftreten. Im Fall eines atypischen Verlaufs kann er auch stark juckend sein. Bei einigen Betroffenen kommt es etwa vier bis acht Wochen nach dem Rückgang der Krankheit zum Ablösen der Finger- und Fußnägel.

In den meisten Fällen verläuft die Hand-Fuß-Mund-Krankheit mild und heilt innerhalb von sieben bis zehn Tagen ab. Es ist jedoch möglich, dass eine Infektion asymptomatisch verläuft, das heißt, dass keine erkennbaren Symptome vorhanden sind, die dennoch eine Weitergabe der Krankheit ermöglichen.

Ein schwerer Verlauf tritt äußerst selten auf und ist in der Regel mit dem Humanen Enterovirus 71 assoziiert. Bei Kindern unter fünf Jahren kann dies zu Meningitis, Hirnstamm-Enzephalitis oder Lähmungen führen, wobei insbesondere die Hirnstamm-Enzephalitis schwerwiegende Folgen haben kann.

Ein schwerer Verlauf bei Erwachsenen ist äußerst selten und betrifft in der Regel nur Personen mit geschwächtem Immunsystem. Auch bei ihnen können Komplikationen wie Meningitis oder Schäden an Herz und Leber auftreten.

Typischer Ausschlag an den Händen bei der Hand-Mund-Fuß-Krankheit

Hand-Fuß-Mund-Krankheit in der Schwangerschaft

Eine Infektion mit dem Erreger der Hand-Fuß-Mund-Krankheit während der Schwangerschaft verläuft in der Regel mild oder sogar asymptomatisch. Dennoch besteht ein gewisses Risiko für das Baby, wenn die Mutter um den Geburtstermin herum Symptome einer Infektion aufweist. In diesem Fall kann das Virus auf das Baby übertragen werden. In den ersten 14 Tagen nach der Geburt ist das Risiko für einen schweren Verlauf, der auch Herz oder Leber angreift, am höchsten, aber in der Regel haben Neugeborene einen milden Krankheitsverlauf.

Wie wird die Hand-Mund-Fuß-Krankheit behandelt?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit kann nicht ursächlich behandelt werden. Daher konzentriert sich die Therapie auf die Linderung der Symptome. Dazu empfehlen die Experten schmerzlindernde und entzündungshemmende Mittel, die man gegen die schmerzenden Bläschen im Mund auftupfen kann. Gegen die grippeähnlichen Symptome können schmerzstillende Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol helfen. Auch Hausmittel können die Symptome mildern. Bei Fieber beispielsweise können Wadenwickel helfen, oder die schmerzhaften Bläschen können vorsichtig mit einem in Honig getränktes Wattestäbchen betupft werden.

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls wichtig, am besten durch den Konsum leicht gekühlter, säurefreier Getränke. Beim Essen sollten kühle oder lauwarme Speisen wie Joghurt, Brei, Pudding oder Suppe bevorzugt werden, da sie leicht zu schlucken sind.

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit verläuft in der Regel mild und kann zu Hause innerhalb weniger Tage gut auskuriert werden. Nur wenn Komplikationen auftreten, kann eine stationäre Behandlung im Krankenhaus erforderlich sein. Achtsam sollte man etwa sein, wenn das Fieber nach drei Tagen nicht sinkt, wenn die Beschwerden sehr ausgeprägt sind, oder wenn Symptome wie starke Kopfschmerzen, Benommenheit oder Krampfanfälle hinzukommen.

Welcher Arzt behandelt die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Da vor allem Kinder von dieser Krankheit betroffen sind, ist der Kinderarzt der erste und beste Ansprechpartner. Erwachsene mit stärkeren Symptomen wenden sich am besten an den Hausarzt oder die Hausärztin.

FAQ

Während einer Schwangerschaft verläuft die Erkrankung meist sehr mild und asymptomatisch, und es gibt nur sehr selten Komplikationen. Bei Ansteckung kurz vor der Geburt kann das Virus auf das Baby übertragen werden. Auch für Neugeborene verläuft die Krankheit in der Regel mild. Nur sehr selten kommt es zu Komplikationen, bei denen Herz oder Leber mitbetroffen sind. In jedem Fall ist es wichtig, sich an den Arzt zu wenden.

Die Ansteckungsgefahr bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist in der ersten Woche der Erkrankung besonders hoch. Auch nachdem die Symptomatik abgeklungen ist, können die Viren noch mehrere Wochen weiterverbreitet werden.

Entscheidend ist eine gute Hygiene, da diese Infektion von Mensch zu Mensch und vor allem durch den Kontakt mit infiziertem Stuhl weitergegeben wird. Deshalb ist es wichtig, nach jedem Stuhlgang oder Windelwechsel die Hände gründlich mit Wasser und Seife zu waschen.

Bevor der charakteristische Ausschlag an Händen, Mund und Füßen beginnt, äußern sich zunächst oft unspezifische grippeartigen Symptome wie Fieber, Halsschmerzen sowie Appetitlosigkeit.

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist zwar eine typische Kinderkrankheit, aber auch Erwachsene können sich mit dem Virus infizieren. Bei Erwachsenen sind die Symptome allerdings nicht immer eindeutig und häufig haben sie milde und symptomlose Verläufe. Die Krankheit klingt meistens nach 5 – 10 Tagen ohne Komplikationen ab. Sehr selten, wie bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, kann es aber zu Komplikationen kommen. Dazu zählen Schäden an Herz, Leber oder einer Hirnhautentzündung.

  • Autor

    Mag. Gabriele Vasak

    Medizinjournalistin

    Gabriele Vasak ist seit 2019 freie Journalistin in der DocFinder-Redaktion. Ihr besonderes Interesse liegt schon lange im Bereich der medizinischen Contentproduktion. Im Jahr 2006 wurde sie mit dem Medienpreis für Gesundheitsförderung & Prävention des Fonds Gesundes Österreich ausgezeichnet, und im Jahr 2010 erhielt sie den Pressepreis der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie.

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