Skip to main content
Antidepressiva: Tabletten in Blisterpackung mit Gesichtern darauf
Foto:TanyaJoy/shutterstock.com

Biomarker für Antidepressiva-Wirksamkeit

Auf eine Behandlung mit Antidepressiva bei Vorliegen einer Depression spricht nicht jeder Patient an. Meist dauert es Wochen bis Monate bis Betroffene das für sie wirksamste Medikament in der richtigen Dosierung erhalten. Bis dahin werden üblicherweise verschiedene Therapeutika eingesetzt und Patienten sind darauf angewiesen zu warten, ob eine medikamentöse Therapie auch Wirkung zeigt.

Forschende sind jetzt jedoch der Entwicklung eines Bluttests einen Schritt näher gekommen, mit dem sich eine Depression nicht nur nachweisen lässt, sondern mit der auch die Wirksamkeit einer medikamentösen Therapie bei einzelnen Patienten aufgezeigt werden kann. In der Proof-of-Concept-Studie haben Forscher der University of Illinois, Chicago; einen Biomarker in menschlichen Blutplättchen (Thrombozyten) identifiziert, mit dem sich das Ausmaß der Depression verfolgen lässt.

Grundlage dazu bieten frühere Studien, die zeigen konnten, dass eine Depression mit einer Verminderung eines Enzyms (Adenylylcyclase) einhergeht, deren Aktivität von einem Protein namens Gs alpha kontrolliert wird. Dieses Protein (der neue Biomarker) lässt sich durch einen Bluttest identifizieren. Zeigen Patienten keine Besserung ihrer Symptome auf eine bestimmte medikamentöse Therapie, zeigt sich das auch an den Lipidmembranen von Blutplättchen, aus denen Gs alpha nicht freigesetzt wird. Wirkt die Therapie hingegen, kommt es zur Freisetzung des Biomarkers.

Da sich Blutplättchen (Thrombozyten) innerhalb einer Woche erneuern, zeigen sich Veränderungen sehr rasch. Die Wissenschaftler meinen sogar, dass ein Screening der Patienten bereits  sieben Tage nach Medikamenteneinnahme möglich ist, um nachzuweisen, ob diese auf ein bestimmtes Medikament ansprechen.

Referenz:
University of Illinois, Chicago
A novel peripheral biomarker for depression and antidepressant response, Molecular Psychiatry 2022;  https://www.nature.com/articles/s41380-021-01399-1

#psychiatrie #depression #antidepressiva #psychologie #biomarker #bluttest #thrombozyten #medizin #medimpressions

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Zum Artikel: juckendes Ekzem: Hände mit roten Ekzemen.

Ekzem – Ursachen, Symptome und Behandlung

Ekzeme zählen zu den häufigsten Hauterkrankungen. Sie sind nicht ansteckend, jucken oft und verlaufen bei vielen Menschen chronisch. Häufig wirken Veranlagung und äußere Auslöser wie Reizstoffe oder Allergene zusammen.

Zum Artikel: Psoriasis-Arthritis: Hände mit geschwollenen geröteten Fingern.

Leben mit Psoriasis-Arthritis: Alltag, Tipps und Unterstützung

Psoriasis-Arthritis (PsA) ist eine chronisch-entzündliche Gelenkerkrankung, die oft in Verbindung mit der Hauterkrankung Psoriasis auftritt und den Alltag der Betroffenen stark beeinträchtigen kann.

Zum Artikel: gesunde vegane Gemüse:Bowl

Schuppenflechte und Ernährung: Was wirklich hilft

Trockene Haut, Juckreiz, immer wiederkehrende Schübe – Schuppenflechte kann den Alltag stark belasten. Viele Betroffene fragen sich deshalb: Kann die Ernährung einen Unterschied machen?

Zum Artikel: Hausmittel Schuppenflechte

Bewährte Hausmittel bei Schuppenflechte (Psoriasis)

Schuppenflechte kann das Leben stark belasten. Die Haut juckt, spannt und schuppt, oft über Wochen oder Monate. Heilbar ist die Erkrankung bis heute nicht, doch es gibt viele Möglichkeiten, die Beschwerden spürbar zu lindern.