Mann mit Zahnschmerzen
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Zahnschmerzen – Zahnaufbau und Ursachen, Hausmittel

Zahnschmerzen gehören für viele Menschen zu den unangenehmsten Schmerzen überhaupt. Die möglichen Ursachen von Zahnschmerzen sind sehr vielfältig. Zumeist sind die Beschwerden auf Zahnerkrankungen zurückzuführen, es können aber auch Erkrankungen in anderen Körperbereichen dahinterstecken. Wichtig ist es, möglichst rasch einen Zahnarzt aufzusuchen, zwischenzeitlich können bestimmte Hausmittel helfen.

Factbox – Zahnschmerzen

Zahnschmerzen: Schmerzgefühl/Unbehagen im Bereich der Zähne; häufig wahrgenommen als starke unangenehme und kontinuierliche Empfindung; kann über einen pochenden, dumpfen, bohrenden, drückenden, ziehenden und/oder anderen Charakter verfügen

Ursachen: Karies, Parodontitis, schmerzempfindliche Zähne, Pulpitis, Abszess, Zahnfraktur, Zahndurchbruch, herausgefallene Füllungen und Kronen, zahnärztliche Behandlungen, Bruxismus, Zahnfehlstellungen, drückende Zahnspangen und -prothesen, Kopfschmerzen, Nasennebenhöhlenentzündung, Kieferzysten u. a.

Behandlung: Abhängig von der Schmerzursache; Entfernung von Karies und Verschluss des Zahnes mit einer Füllung, Wurzelbehandlung, Wiederherstellung der parodontalen Gesundheit, Weisheitszahnentfernung, kieferorthopädische Behandlung, Aufbissschiene, Anpassung der Zahnspange oder Prothese u. v. m.

Vorbeugende Maßnahmen: Gewissenhafte häusliche Mundhygiene, gesunde Ernährung, Reduktion von zucker- und säurehaltigen Lebensmitteln, regelmäßige zahnärztliche Kontrollen und professionelle Mundhygiene u. a.

Hausmittel: Kühlen, Mundspülung aus Kamillen-, Melissen- oder Salbeitee, Knoblauch, Gewürznelken, Ölziehen u. a.

Was sind Zahnschmerzen?

Bei Zahnschmerzen handelt es sich um ein zumeist starkes und kontinuierliches Schmerzgefühl. Die Empfindung wird häufig als pochend, pulsierend, dumpf, bohrend und/oder ziehend wahrgenommen und zählt für viele Menschen zu den unangenehmsten Schmerzen überhaupt. Die möglichen Ursachen für die Beschwerden sind vielfältig und häufig rasch beseitigt, in anderen Fällen kann eine umfangreichere Behandlung notwendig sein. Wichtig ist es, möglichst rasch einen Zahnarzt aufzusuchen, um zu verhindern, dass sich das dem Schmerz zugrundeliegende Problem verschlimmert.

Zahnaufbau

Unsere Zähne sind keinesfalls leblose Kauwerkzeuge. Jeder gesunde Zahn setzt sich aus verschiedenen Schichten und Substanzen zusammen und verfügt über Blutgefäße und Nervenfasern, die unter Umständen bereits auf leichte Reize sehr empfindlich reagieren können.

Die Zahnkrone ist der sichtbare Teil vom Zahn, die Zahnwurzel der nicht sichtbare Teil, der den Zahn fest in seiner Umgebung verankert. Der Übergang zwischen Zahnkrone und Zahnwurzel wird als Zahnhals bezeichnet. Bei einem gesunden Gebiss ist der Zahnhals unter dem Zahnfleisch verborgen. Die Zahnkrone ist schichtweise aus verschiedenen Substanzen aufgebaut. Außen findet sich der Zahnschmelz. Es handelt sich um die härteste Substanz des menschlichen Körpers, die das Innere vom Zahn schützt und diesen vor Abnutzung bewahrt. Unterhalb vom Zahnschmelz findet sich das Zahnbein (Dentin). Es ist härter als Knochen, jedoch weicher als Zahnschmelz, erstreckt sich bis zur Wurzelspitze und verfügt über feine Kanälchen (Dentinkanälchen) mit Nervenfasern. In einem Hohlraum im Inneren vom Zahn (Pulpahöhle) liegt das Zahnmark (Pulpa), welches im Wesentlichen aus Bindegewebe, Blutgefäßen, sensiblen Nervenfasern und Zellen zur Bildung von Dentin besteht und u. a. das Zahnbein mit Nährstoffen versorgt.

Für die feste Verankerung des Zahnes in seiner Umgebung sorgt der Zahnhalteapparat (Parodontium), der aus verschiedenen Strukturen besteht. Zu diesen zählen das Zahnfleisch, der Alveolarknochen, die Wurzelhaut und das Wurzelzement. Der Alveolarknochen besteht aus einer dünnen Knochenwand, in welcher sich die Zahnfächer (Alveolen) befinden, in welchen die Zähne stecken. Das Wurzelzement ist eine dünne Schicht, welche die Zahnwurzel vom Hals bis zur Spitze umgibt. Die Wurzelhaut, ein Bindegewebe, liegt zwischen dem Wurzelzement und dem Alveolarknochen. Ihre Haltefasern ermöglichen einen elastischen und stabilen Halt des Zahnes im Kieferknochen.

Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, dass Teile vom Zahn und/oder Zahnhalteapparat geschädigt werden, was zu starken Zahnschmerzen führen kann.

Ursachen

Zahnschmerzen können viele verschiedene Ursachen haben, darunter dentale und nicht dentale Ursachen. Bei dentalen Ursachen sind Zahnprobleme die Ursache für den Zahnschmerz, bei nicht dentalen Ursachen stecken Veränderungen, Erkrankungen und Schmerzen in anderen Körperregionen (z. B. Kopfschmerzen) hinter den Zahnschmerzen. Mögliche Auslöser von Zahnschmerzen sind u. a.:

Karies (Zahnfäule)

Karies ist ein weit verbreitetes Problem und eine häufige Ursache von Zahnschmerzen. Es handelt sich um eine Erkrankung des Zahnes, die unbehandelt dessen Struktur und Funktion zunehmend zerstört.

Ausgelöst wird Karies durch bestimmte Bakterien: Auf allen Zahnoberflächen und in den Zahnzwischenräumen bilden sich laufend bakterielle Beläge (Plaque); die darin enthaltenen Bakterien ernähren sich von Zucker und scheiden als Stoffwechselprodukte Säuren aus, die den Zahnschmelz angreifen können. Werden die Beläge nicht regelmäßig gründlich entfernt, wird der Zahnschmelz langsam zerstört. Mit der Zeit entsteht das gefürchtete “Loch“ im Zahn, welches Bakterien als Eintrittspforte in den Zahn dienen und sich unbehandelt vergrößern kann. Bei Karies reagiert der betroffene Zahn zumeist besonders beim Essen von Süßem und Saurem empfindlich, außerdem tritt der Schmerz häufig nach Reizung durch Hitze und Kälte (z. B. kaltes Getränk) oder beim Bürsten auf.

Karies ist häufig auf unzureichende Mundhygiene und ungesunde Ernährungsgewohnheiten zurückzuführen, daneben gibt es noch andere Faktoren, welche die Entstehung von Karies begünstigen können. Eine optimale häusliche Mundhygiene ist von großer Bedeutung, um Karies effektiv vorbeugen zu können.

Gingivitis und Parodontitis (Zahnfleischentzündung, Entzündung des Zahnhalteapparats)

Die Gingivitis ist eine Entzündung des Zahnfleisches in Folge von Plaqueablagerungen am Zahnfleischrand. Ursache einer solchen Entzündung ist zumeist mangelnde Mundhygiene, die dazu führt, dass sich zunehmend mehr Plaque ablagert. Die Bakterien des Belags produzieren Giftstoffe, die in das Zahnfleischgewebe eindringen und zu einer Entzündung führen. Das Zahnfleisch kann gerötet, geschwollen und empfindlich sein und beim Zähneputzen bluten und schmerzen.

Bleibt eine Gingivitis unbehandelt, schreitet die Entzündung in die Tiefe voran, was zu einer dauerhaften Schädigung des Zahnhalteapparats führen kann. Diese Form der Erkrankung heißt Parodontitis. Es entstehen immer tiefere Zahnfleischtaschen und das Zahnfleisch bildet sich zurück, wodurch die schmerzempfindlichen Zahnhälse freigelegt werden. Häufig leiden Betroffene unter pochenden dumpfen Schmerzen. Unbehandelt kommt es zum Abbau der Verankerungsfasern und des Kieferknochens, die Zähne werden locker, können ihre Stellung verändern und ausfallen.

Freiliegende Zahnhälse, schmerzempfindliche Zähne

Neben Parodontitis können auch eine falsche Putztechnik und das Verwenden von zu harten Zahnbürsten das Zahnfleisch schädigen und freiliegende Zahnhälse begünstigen. Dadurch kann es zu Empfindlichkeiten (heiß/kalt, süß/sauer) und Schmerzen kommen.
Weitere mögliche Gründe für überempfindliche Zähne sind u. a. abgenutzte Kauflächen (z. B. durch Fehlbelastungen wie bei nächtlichem Zähneknirschen), übermäßige Säureeinwirkung (z. B. bei Refluxkrankheit, Bulimie), Bleaching (zahnaufhellende Behandlungen) und Zahnbeschliff (z. B. zur Vorbereitung auf eine Zahnkrone).

Pulpitis

Bei einer Pulpitis handelt es sich um eine Entzündung der Pulpa, also jenes Bereichs, welcher den inneren Hohlraum des Zahnes ausfüllt. Eine Pulpitis ist häufig auf fortgeschrittene Karies zurückzuführen, sie kann aber auch durch Traumata oder zahnärztliche Behandlungen bedingt sein. Eine Pulpitis kann reversibel (umkehrbar) oder irreversibel (unumkehrbar) sein und sich, je nach genauer Situation, u. a. durch starke ziehende Schmerzen, pulsierende Schmerzen, Berührungs- und Aufbissempfindlichkeit bemerkbar machen. Kälte und Wärme können den Schmerz je nach Situation lindern oder verstärken. Im Fall einer schweren Entzündung kann die Pulpa absterben. Der Schmerz lässt dann zumeist nach bzw. verschwindet, kann jedoch nach einiger Zeit wiederkehren, wenn die Entzündung auf umliegende Strukturen und Gewebe übergreift.

Abszess

Geht eine Zahnwurzelentzündung auf das umliegende Gewebe über, kann es dort zur Ansammlung von Eiter (Abszess) kommen. Mögliche Anzeichen dafür, dass sich um die Wurzel des Zahnes eine Entzündung und ein Abszess gebildet haben sind u. a. Schwellung, anhaltende Zahnschmerzen, Kau- und Berührungsempfindlichkeit.

Zahndurchbruch

Bei Babys und Kindern können durchbrechende Milchzähne und Zähne zu Schmerzen führen. Bei Erwachsenen können Weisheitszähne die Ursache für teils ausgeprägte Zahnschmerzen sein.

Weitere mögliche Ursachen für Zahnschmerzen sind u. a.:

  • Zahnfraktur, Absplitterung eines Zahnes (z. B. nach Beißen von etwas Hartem, Unfällen)
  • Zahnärztliche Behandlungen (z. B. Versorgung mit einer Füllung, Wurzelkanalbehandlung, Weisheitszahnentfernung und andere oralchirurgische Eingriffe)
  • Herausgefallene Füllungen und Kronen, wodurch der darunterliegende beschliffene Zahn freigelegt wird und auf Reize wie Luft, Druck beim Zähneputzen, Speisepartikel und Flüssigkeit empfindlich bzw. schmerzhaft reagieren kann.
  • Bruxismus (unbewusstes und meistens nächtlich auftretendes Zähneknirschen und Aufeinanderpressen der Zähne)
  • Cranio-Mandibuläre Dysfunktion (Fehlregulation des Kauapparats, Funktionsstörung des Kausystems)
  • Zahnfehlstellungen
  • Drückende Zahnspangen und Zahnprothesen

Andere Ursachen

Das jahrhundertealte Zitat “An jedem Zahn hängt ein ganzer Mensch“ vom Schweizer Arzt und Naturphilosophen Theophrastus Bombast von Hohenheim (1493–1541), genannt Paracelsus, unterstreicht, dass die Zähne bzw. der Kauapparat nicht vom restlichen Körper getrennt sind, sondern, dass der Körper ein ganzheitliches System ist und Zähne und Körper eng zusammenhängen. Kranke Zähne und krankes Zahnfleisch können verschiedene Folgen für den ganzen Körper haben, ebenso können bestimmte Erkrankungen in anderen Körperbereichen die Ursache von Zahnproblemen sein. Hierzu zählen u. a.:

Formen – wie äußern sich Zahnschmerzen?

Zahnschmerz ist nicht gleich Zahnschmerz. Je nach zugrundeliegender Ursache und anderen Faktoren können sich Zahnschmerzen auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen. So können Zahnschmerzen nur leicht oder besonders stark ausgeprägt sein und einen pochenden, ziehenden, dumpfen und/oder bohrenden Charakter haben. Sie können akut oder nur bei bestimmten Reizen (z. B. schmerzhafte Reaktion auf etwas Heißes oder Kaltes, Süßes oder Saures) auftreten oder permanent bestehen (chronische Zahnschmerzen). Die Stärke der Schmerzen kann konstant sein oder sich bei Bewegung, im Stehen und Liegen und/oder bei Bewegungen des Kopfes nach vorne oder hinten verändern. Darüber hinaus können Zahnschmerzen mit bestimmten anderen Schmerzen und Beschwerden einhergehen, z. B. mit Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Ohrenschmerzen, Tinnitus, Konzentrationsstörungen, Fieber, Schluckstörungen, Sehstörungen, Übelkeit u. a.

Eine möglichst genaue Beschreibung der Zahnschmerzen kann bei der ersten Einschätzung der möglichen Ursache sehr hilfreich sein. Wichtig ist es, Zahnschmerzen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und diese stets als Anlass für einen Besuch beim Zahnarzt zu sehen.

Bei besonders starken Zahnschmerzen, die womöglich auch eher den gesamten Kiefer als einen einzelnen Zahn betreffen, Atemnot, einer Enge im Brustkorb, ausstrahlenden Schmerzen und/oder anderen untypischen Beschwerden sollte ein Notarzt verständigt werden.

Behandlung

Die Behandlung von Zahnschmerzen richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Der Zahnarzt wird den Patienten zunächst zu den Schmerzen befragen und eine genaue Untersuchung durchführen. Sobald die Ursache ermittelt ist, wird eine entsprechende Behandlung begonnen, durch welche sich die Schmerzen in vielen Fällen rasch bessern.

Bei Karies werden die befallenen Stellen saniert (“gebohrt“) und das Loch wird durch eine dichte Füllung verschlossen. Im Fall von Parodontitis wird eine systematische Reinigung aller Zahnoberflächen, insbesondere auch der Wurzeloberflächen innerhalb der Zahnfleischtaschen, durchgeführt, um sämtliche Beläge zu entfernen. In manchen Fällen werden nach einer Probenentnahme und Bestimmung der an der Entzündung beteiligten Bakterien zusätzlich Medikamente verschrieben, welche die bakterielle Infektion bekämpfen; unter Umständen kann auch ein oralchirurgischer Eingriff erforderlich sein. Hängen die Zahnschmerzen mit Problemen im Bereich der Zahnwurzel zusammen, kann eine Wurzelbehandlung notwendig sein, steckt ein Weisheitszahn hinter den Beschwerden, kann es erforderlich sein, diesen im Rahmen eines Eingriffs zu entfernen. Sind Zahnfehlstellungen die Ursache, kann eine kieferorthopädische Behandlung notwendig werden, bei drückenden Zahnspangen oder Prothesen kann eine Anpassung dieser helfen.

Sind die Ursachen der Zahnschmerzen nicht (ausschließlich) im Mund zu finden, kann im Rahmen der Abklärung und Behandlung der Einbezug von anderen Fachärzten erforderlich sein (z. B. Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Facharzt für Orthopädie, Facharzt für Innere Medizin).

Erste Hilfe und Hausmittel

Wenn es am Wochenende oder an Feiertagen zu Zahnschmerzen kommt, der Zahnarzt gerade nicht im Dienst ist oder es bis zum Termin noch ein bisschen dauert, können folgende Erst Hilfe-Maßnahmen und Hausmittel womöglich helfen die Schmerzen zu lindern:

  • Schmerzmittel: Rezeptfreie Schmerzmittel können kurzfristige Erleichterung schaffen und helfen den Zahnschmerz und die Wartezeit bis zum Zahnarzttermin zwischenzeitlich zu überbrücken. Geeignet sind u. a. Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Paracetamol und Ibuprofen. Auf den Wirkstoff Acetylsalicylsäure sollte bei Möglichkeit verzichtet werden, da dieser die Blutgerinnung hemmt. Schmerzmittel sind keine dauerhafte Lösung, sie sollten nur kurzfristig angewendet werden. Es ist ratsam, sich vor der Einnahme von Schmerzmitteln ärztlich bzw. in der Apotheke beraten zu lassen.
  • Stress vermeiden
  • Kühlen: Ein in ein Tuch gewickelter Eisbeutel oder eine kühlende Kompresse auf der betroffenen Stelle können die Schmerzen lindern.
  • Kamille, Melisse und Salbei: Kamillen-, Melissen- oder Salbeitee als Mundspülung verwenden.
  • Lauwarme Salzwasserspülungen
  • Knoblauch: Knoblauch wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Bei Zahnschmerzen kann es helfen, wenn man eine halbe Knoblauchzehe auf die betroffene Stelle legt und diese ein paar Minuten einwirken lässt.
  • Gewürznelken: Gewürznelken gelten seit langer Zeit als wirksames Hausmittel bei Zahnschmerzen. Betroffene können versuchen eine Gewürznelke auf den schmerzenden Zahn oder auf das umgebende Zahnfleisch zu legen.
  • Ölziehen: Einen Löffel Öl (z. B. Olivenöl) in den Mund nehmen, ein paar Mal durch die Zahnzwischenräume ziehen und wieder ausspucken.
  • Zimt: Auch Zimt kann womöglich bei Zahnschmerzen helfen, z. B. indem man direkt etwas Zimt auf der betroffenen Stelle aufträgt oder ein bisschen Zimt mit Wasser vermischt und dieses dann als Spülung nutzt.
  • Zwiebeln: Unter Umständen kann es helfen, wenn man in kleine Stücke gehackte Zwiebeln in ein Tuch legt und dieses sanft für ein paar Minuten auf den schmerzenden Bereich drückt.

Daneben gibt es noch andere Hausmittel, die bei Zahnschmerzen zur Anwendung kommen. Die Wirksamkeit von Hausmitteln ist von Person zu Person verschieden; während ein Hausmittel bei manchen Menschen die Schmerzen kurzzeitig lindern bzw. erträglicher machen kann, kann es bei anderen keinerlei Wirkung haben. Wichtig ist es, auch wirksame Hausmittel nur als kurzzeitige Lösung zu sehen und bei Zahnschmerzen schnellstmöglich einen Zahnarzt aufzusuchen.

Zahnschmerzen vorbeugen

Parodontitis, Karies und andere schmerzhafte Zahnerkrankungen sind häufig auf unzureichende Mundhygiene zurückzuführen. Durch eine regelmäßige gründliche Mundpflege ist es möglich, das Risiko für Zahn- und Zahnfleischerkrankungen zu reduzieren und unangenehmen Zahnschmerzen und Mundgeruch gezielt vorzubeugen.

Gewissenhafte Mundhygiene

Zu einer gründlichen Mundhygiene zählen u. a. mindestens zwei Mal täglich Zähneputzen, um Beläge und Speisereste von den Zahnoberflächen und aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen, die richtige Zahnputztechnik, das Verwenden von Zahnseide oder Interdentalbürstchen, um die Zahnzwischenräume gründlich zu reinigen, Mundspülungen und die richtige Reinigung von Prothesen, abnehmbaren Zahnspangen und Schienen (z. B. transparente Schienen zur Zahnregulierung, Aufbissschienen).

Nicht alle Hilfsmittel sind für alle Menschen gleichermaßen gut geeignet. Ob die Zähne öfter als zweimal täglich geputzt werden sollten, welche Putztechnik am besten geeignet ist und welche Zahnbürste, Zahncreme und Hilfsmittel (Zahnseide, Interdentalbürstchen, Mundspülung, Zahnpflegekaugummis etc.) zur Anwendung kommen sollten, sollte mit dem Zahnarzt besprochen werden.

Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt

Darüber hinaus ist es wichtig, mindestens zwei Mal jährlich eine zahnärztliche Kontrolle durchzuführen, und zwar auch dann, wenn man keine Zahnschmerzen oder anderen Beschwerden hat. Der Zahnarzt kann eine beginnende Karies, Entzündungen und andere Probleme frühzeitig erkennen und behandeln, sodass es gar nicht erst zu Zahnschmerzen kommt. Durch eine regelmäßige professionelle Mundhygiene wird das Risiko für Karies, Parodontitis und andere Erkrankungen im Mundraum zusätzlich reduziert.

Gesunde Ernährung

Weitere Maßnahmen, die helfen die Mundgesundheit zu fördern sind eine ausgewogene Ernährung und die Reduktion von zucker- und säurehaltigen Lebensmitteln und Getränken (Zucker dient Plaquebakterien als Nahrungsgrundlage), ausreichend Wasser trinken und die Reduktion des Rauchens/Rauchstopp.

  • Autor

    Katharina Miedzinska, MSc

    Medizinjournalistin

    Katharina Miedzinska-Baran ist eine freie Medizinjournalistin, Biologin und Diätologin mit umfangreicher Expertise in der Erstellung medizinischer Inhalte sowie großem Interesse an Gesundheitsthemen.

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