Kind bläst in verblühte Löwenzahnblume
SerenkoNatalia/shutterstock.com

Wie erfolgreich sind Kinderwunsch-Behandlungen?

Der Weg zum Wunschkind ist für jedes sechste Paar nicht auf natürlichem Weg möglich, sondern mit medizinischer Hilfe verbunden. Doch wie hoch sind die Chancen durch eine künstliche Befruchtung ein Kind zu bekommen? Detaillierte Zahlen für Deutschland bietet das Deutsche IVF-Register (D·I·R)® in seinem aktuellen Jahrbuch.

Für das Jahr 2020 wurden 116 306 Behandlungszyklen, die damit verbundenen Methoden und deren Erfolgsaussichten dokumentiert. Das Register verzeichnet 340.053 Kinder, die nach In-vitro-Fertilisationszyklen in Deutschland geboren wurden.
Wegweisend ist eine Untersuchung zur kumulativen Schwangerschaftsrate nach mehreren Embryotransfers, die aus frisch gewonnenen Eizellen nach Hormontherapie und/oder den daraus folgenden Embryotransfers nach Einfrieren ausgewertet wurde. Demnach kommt es nach einem ersten Embryotransfer in 34,5 Prozent der Behandlungen mit einem Transfer zu einer Schwangerschaft. Nach zwei Transfers erhöht sich diese bereits auf 52,4 Prozent und liegt bei 61,5 Prozent nach drei Behandlungen.

Eine wichtige Rolle nimmt dabei das Einfrieren, die Kryokonservierung ein. Hier zeigen die Daten, dass die Schwangerschaftsrate nach dem ersten Transfer mit einem Auftauzyklus (33,2 Prozent) dem Frischzyklus (34,8 Prozent) vergleichbar ist.

Seit 2017 steigt das Alter der Kinderwunschpatientinnen kontinuierlich an und liegt aktuell bei 35,6 Jahren. Das mittlere Alter der Partner liegt stabil bei 38,5 Jahren. Auch der Anteil der Patientinnen, die älter als 40 Jahre sind, nimmt stetig zu. Während die 35-jährigen eine Schwangerschaftsrate von 38,8 Prozent und eine Geburtenrate von 30 Prozent haben, sinkt sie bei Frauen ab 40 Jahren deutlich ab und liegt bei 18,9 Prozent, die der Geburten bei 10,6 Prozent. Bei Patientinnen mit und über 45 Jahren kam es lediglich noch zu fünf Geburten in ganz Deutschland.

Referenz:
Deutsches IVF-Register e.V., Jahrbuch 2020 DIR;
https://www.deutsches-ivf-register.de/perch/resources/dirjb2020-2de.pdf

#kinderwunsch #ivf #schwangerschaft #frauenheilkunde #gynäkologie #kryokonservierung #fertilitaet #medizin #medimpressions

 

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Das könnte Sie auch interessieren
Einer jungen Frau wird ein Neurofeedback-Set angelegt

Wie funktioniert Neurofeedback?

Neurofeedback ist eine Form der Verhaltenstherapie, die gerne bei ADHS, Angst, Autismus , Burn-Out und Depression eingesetzt wird.

Allergischer Schock: Frau spritzt sich Notfallsmedikament in den Oberschenkel

Was ist ein allergischer Schock (anaphylaktischer Schock)?

Ein allergischer Schock (anaphylaktischer Schock) ist eine schwere allergische Reaktion, bei der der Körper plötzlich und sehr heftig auf ein Allergen reagiert, wodurch der gesamte Organismus betroffen sein kann. Die häufigsten Auslöser für einen anaphylaktischen Schock sind bestimmte Lebensmittel, Insektengifte und Medikamente.

Knie wird von Ärztin untersucht

Bakerzyste - Ursache, Symptome, Behandlung

Eine Bakerzyste ist eine mit Gelenkflüssigkeit gefüllte Ausstülpung der Gelenkkapsel des Kniegelenks.

Medikamente bei Allergie-Behandlung

Behandlungen bei Allergien

Allergien zählen zu den verbreitetsten chronischen Gesundheitsproblemen und ihre Häufigkeit nimmt kontinuierlich zu. Bei der Behandlung spielt die Allergenvermeidung eine zentrale Rolle, aber es gibt auch Medikamente gegen die Symptome sowie die Möglichkeiten der Hyposensibilisierung und komplementärmedizinische Ansätze.