Skip to main content
Erschöpfte Krankenschwester vor dem Spital
Foto:Supamotion/Shutterstock

Weniger Long Covid-Fälle durch Omikron?

Unter dem Begriff Long Covid (auch Post Covid genannt) werden neue oder anhaltende Krankheitssymptome zusammengefasst, die vier Wochen oder länger nach einer Covid-19-Erkrankung auftreten. Häufig handelt es sich dabei um Beschwerden wie Müdigkeit, Atemnot, Konzentrationsverlust, Gelenkschmerzen und anderes mehr. In einigen Fällen können die Symptome so ausgeprägt sein, dass sie das Leben der Betroffen wesentlich einschränken und für eine deutliche Verminderung der Lebensqualität sorgen.

Da die Krankheitsschwere einer Covid-19-Erkrankung je nach dem verursachenden Corona-Stamm unterschiedlich ausgeprägt ist, stellten sich Forscher die Frage, ob sich das auch in Bezug auf Long Covid auswirkt. Miteinander verglichen wurden daher die Langzeitsymptome der Delta Subvariante mit der darauffolgenden Omikron-Welle. Delta sorgte bekanntlich für weit schwerere Krankheitsverläufe als alle Omikron-Varianten. Die Wissenschaftler konnten tatsächlich nachweisen, dass die Wahrscheinlichkeit, Long Covid zu entwickeln, während der Omikron-Periode im Vergleich zur Delta-Periode zwischen 20 und 50 Prozent geringer war, je nach dem Lebensalter und der Zeitspanne, seitdem die letzte Impfung durchgeführt wurde.

Die Studie verglich 56003 Fälle an Erwachsenen, die zwischen Dezember 2021 und März 2022, als Omikron der dominierende Stamm war, erstmals positiv getestet wurden mit 41361 Fällen, die zwischen Juni 2021 und November 2021 erstmals erkrankten, als die Delta-Variante dominant war. Die Analyse ergab, dass 4,4 Prozent der Omikron-Patienten Long Covid entwickelten, verglichen mit 10,8 Prozent der Delta-Fälle. Die absolute Zahl der Menschen mit Long Covid war jedoch in der Omikron-Zeit höher, da sich eine größere Zahl an Menschen infizierte.

Hauptautorin Claire Steves vom King’s College London dazu „Obwohl die Omikron-Variante offensichtlich weniger Long Covid-Fälle verursacht als frühere Varianten, liegt die Wahrscheinlichkeit, sich länger als vier Wochen nach einem Covid-Ausbruch immer noch krank zu fühlen, bei 1 zu 23“. Zahlen, die man weiterhin nicht unterschätzen sollte.

Referenz:
King’s College London
Risk of long COVID associated with delta versus omicron variants of SARS-CoV-2, Lancet 2022; https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(22)00941-2/fulltext

#longcovid #covid #pandemie #corona #postcovid #omikron #medizin #gesund #neurologie #allgemeinmedizin #infektion #gesundheit

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Zum Artikel: IVF Künstliche Befruchtung

Künstliche Befruchtung: Alles, was Sie wissen müssen.

Unter künstlicher Befruchtung versteht man medizinische Maßnahmen, durch die eine Schwangerschaft herbeigeführt wird. Alles über Ursachen der Unfruchtbarkeit, Methoden, Risiken und rechtliche Rahmenbedingungen lesen Sie hier.

Zum Artikel: Wilde Yamswurzel

Wilde Yamswurzel – Wirkung, Anwendung und Bedeutung für die Frauengesundheit

Immer mehr Menschen suchen nach natürlichen Wegen, um ihren Körper ins hormonelle Gleichgewicht zu bringen – sei es bei Menstruationsbeschwerden, Kinderwunsch oder in den Wechseljahren.

Zum Artikel: Frau hält eine Abbildung eines Uterus

Östrogen im Überblick: Wirkung, Defizit und Überschuss auf einen Blick

Östrogen ist eines der wichtigsten Sexualhormone im Körper, das viele Aufgaben erfüllt – von der Regulierung des weiblichen Zyklus über den Einfluss auf Knochen und Herzgesundheit bis hin zur Wirkung auf die Psyche.

Zum Artikel: Frau mit Ovulationstest

Ovulationstest: Anwendung, richtiger Zeitpunkt und Auswertung

Ovulationstests können Paaren mit Kinderwunsch helfen, weil sie die fruchtbarsten Tage im Zyklus anzeigen. Sie funktionieren ähnlich wie Schwangerschaftstests, indem sie Hormone im Urin nachweisen, die kurz vor dem Eisprung ansteigen.