Gehirn in Rosa
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LongCovid: neurologische Probleme bei jüngeren Patienten

Covid-19-Patienten leiden laut einer auf dem 7. Kongress der European Academy of Neurology (EAN) im Austria Center Vienna vorgestellten italienischen Studie zwei Monate nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus an neurologischen Problemen.

Für die Studie wurden zwei Monate nach der Erkrankung mehrere neurokognitive Fähigkeiten getestet und MRT-Scans des Gehirns der Patienten durchgeführt. Über 50 Prozent der Patienten berichteten von kognitiven Störungen. 16 Prozent hatten Probleme mit ausführenden Funktionen, wie etwa dem flexiblen Denken und der Informationsverarbeitung, sechs Prozent visuell-räumliche Probleme, also Schwierigkeiten bei der Beurteilung von Tiefe und Kontrast, weitere sechs wiesen Gedächtnisstörungen auf und bei jedem vierten Betroffenen zeigte sich eine Kombination all dieser Symptome.

Die kognitiven und psychopathologischen Probleme waren bei jüngeren Menschen deutlich stärker ausgeprägt, die Mehrheit der Patienten unter 50 Jahre hatte Probleme mit den ausführenden Funktionen. Jedoch wurde bei der Kohorte zehn Monate nach der Covid-19-Erkrankung ein Rückgang dieser kognitiven Störungen von 53 auf 36 Prozent festgestellt. Bei den posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) und depressiven Symptomen, die 20, respektive 16 Prozent der Patienten betrafen, ergab sich keine Änderung.

Die Autoren der Studie fordern nun größere Studien und längerfristige Folgeuntersuchungen sowie eine angemessene Nachbetreuung und Behandlung von Betroffenen, um sicherzustellen, dass Patienten, die im Krankenhaus behandelt wurden, auch angemessen unterstützt werden.

Referenz:
Università Vita-Salute San Raffaele, Milano
Science APA, Neurologische Probleme bei Corona-Krankenhauspatienten, Pressemeldung vom 21.6.2021

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