Mädchen wird gerade geimpft
Foto: Tatevosian Erik/shutterstock

Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR-Impfung)

Die Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR-Impfung) schützt vor einer Infektion mit diesen drei hochansteckenden Viruserkrankungen, die schwere Komplikationen verursachen können. In diesem Artikel erfahren Sie, aus welchen Bestandteilen die Impfung besteht, welche möglichen Nebenwirkungen auftreten können und wie das empfohlene Impfschema aussieht.

MMR-Impfung

Definition: aktive Dreifach-Kombinationsimpfung mit abgetöteten bzw. abgeschwächten Krankheitserregern, die selbst keine ernsthafte Erkrankung verursachen können, aber das Immunsystem dazu anregen, Antikörper gegen Masern, Mumps und Röteln zu bilden.

Dosierung: zwei Impfungen

Empfohlen für: alle Kinder und nicht geimpfte Erwachsene

Kontraindikationen: Schwangere, Personen mit geschwächter Immunabwehr, Personen mit mehr als 38 Grad Fieber

Kosten: keine

Was sind Masern, Mumps und Röteln?

Masern, Mumps und Röteln sind hochansteckende Viruserkrankungen, die weltweit verbreitet sind. Sie werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, also vor allem beim Sprechen, Husten und Niesen. Alle drei Erkrankungen können schwere Komplikationen bzw. Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Eine Impfung schützt zuverlässig vor diesen Krankheiten.

Masern – Übertragung, Symptome und Komplikationen

Das hochansteckende Masern-Virus wird durch direkten Kontakt oder Tröpfcheninfektion übertragen. Nach einer Inkubationszeit von etwa 8 bis 10 Tagen können bei Masern folgende Symptome auftreten:

  • hohes Fieber
  • Atemwegserkrankungen
  • Augenbindehautentzündung
  • Schnupfen
  • Rachenentzündung
  • trockener Husten
  • Abgeschlagenheit
  • typisch dunkelroter, fleckiger Ausschlag.

In den meisten Fällen heilen Masern problemlos aus. Die Erkrankung kann allerdings Komplikationen verursachen und ernste Folgen haben.

Zu den möglichen Komplikationen zählen:

  • Atemwegserkrankungen wie Bronchitis
  • Durchfallerkrankungen
  • Mittelohrentzündung
  • Enzephalitis (Gehirnentzündung)
  • Subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE), eine sehr seltene, aber tödliche Spätkomplikation, die Jahre nach der Erkrankung auftreten kann.

Eine Infektion während der Schwangerschaft birgt zudem ein erhöhtes Risiko für Früh- oder Fehlgeburten sowie für schwere Komplikationen wie Lungen- oder Gehirnentzündung.

Mumps – Übertragung, Symptome und Komplikationen

Mumps ist eine durch das Mumps-Virus verursachte Krankheit, die sich durch Tröpfcheninfektion verbreitet. Dieses Virus ist besonders ansteckend, mit einer Inkubationszeit von 12 bis 14 Tagen.

Symptome, die bei Mumps auftreten können:

  • Druckempfindliche Schwellungen vor und unter dem Ohr, gelegentlich auch an den Speicheldrüsen, entweder einseitig oder beidseitig
  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Allgemeine Müdigkeit
  • Appetitverlust
  • Kaubeschwerden
  • Ohrenschmerzen

Mögliche Komplikationen durch Mumps sind:

Röteln – Übertragung, Symptome und Komplikationen

Röteln sind eine durch das Röteln-Virus verursachte, hochansteckende Viruserkrankung, die sich durch Tröpfcheninfektion verbreitet. Die Inkubationszeit für Röteln liegt zwischen 14 und 21 Tagen.

Zu den Symptomen von Röteln zählen:

  • Ein kleinfleckiger roter Hautausschlag, der typischerweise im Gesicht und hinter den Ohren beginnt.
  • Schwellungen der Lymphknoten am Hals
  • Gelenkschmerzen
  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit

Mögliche Komplikationen bei Röteln sind:

  • Entzündungen der Gelenke, die zu Schmerzen führen können.
  • Bronchitis
  • Mittelohrentzündung
  • Gehirnentzündung
  • Entzündliche Erkrankungen des Herzmuskels und Herzbeutelentzündung, die das Herz beeinträchtigen können.
  • Bei Schwangeren, insbesondere bis zur 17. Schwangerschaftswoche, können Röteln zu Fehlgeburt, Frühgeburt oder schweren Fehlbildungen des Embryos führen, darunter Taubheit, Herzfehler und grauer Star.

Was ist die MMR-Impfung und wie funktioniert sie?

Die MMR-Impfung ist eine aktive Impfung. Das heißt, dass dazu abgetötete bzw. abgeschwächte Krankheitserreger, die selbst keine ernsthafte Erkrankung verursachen können, geimpft werden, wodurch das Immunsystem des Körpers dazu angeregt wird, Antikörper gegen die Erreger von Masern, Mumps und Röteln zu bilden.

Der Lebendimpfstoff enthält also abgeschwächte Masern-, Mumps- und Rötelnviren sowie Konservierungsstoffe und ein Adjuvans, das die Wirksamkeit des Impfstoffs verbessern kann. Die Impfung erfolgt in zwei Dosen, um einen vollständigen Schutz zu gewährleisten.

Was ist bei der MMR-Impfung für Babys zu beachten?

Experten empfehlen 2 Impfungen um einen vollständigen Schutz zu entwickeln. Die erste Dosis sollte ab dem 9. Lebensmonat erfolgen und die zweite Dosis drei Monate später verabreicht werden. Wird die erste Impfung nach Vollendung des ersten Lebensjahres gegeben, sollte die zweite Impfung so früh wie möglich folgen, jedoch mit einem Mindestabstand von vier Wochen zur ersten Dosis.

Was ist bei der MMR-Impfung für Erwachsene zu beachten?

Erwachsene sollten zwei MMR-Impfungen erhalten, die mindestens vier Wochen auseinander liegen. Es ist besonders wichtig für Frauen im gebärfähigen Alter, da Masern während der Schwangerschaft zu schweren Komplikationen für Mutter und Kind führen können. Ebenso können Röteln Fehlbildungen beim Ungeborenen verursachen. In der Schwangerschaft selbst sollte aber nicht geimpft werden, da es sich bei der MMR-Impfung um einen Lebendimpfstoff handelt.

Wann darf nicht geimpft werden?

Die MMR-Impfung darf schwangeren Frauen, Menschen mit einem geschwächten Immunsystem und Personen, die über 38 Grad fiebern, nicht gegeben werden. Personen, die zu allergischen Reaktionen nach Impfungen neigen, sollten vor der Impfung eine ärztliche Beratung in Anspruch nehmen.

Was sind mögliche Nebenwirkungen der Impfung?

Die MMR-Impfung kann übliche Impfreaktionen hervorrufen, dazu gehören leichte und vorübergehende Rötungen sowie Schwellungen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen und Fieber, das ein bis zwei Tage anhalten kann. Es kann auch zu Hautausschlag und in sehr seltenen Fällen zu Gelenkschmerzen kommen. Diese Reaktionen sind Anzeichen dafür, dass der Körper auf den Impfstoff reagiert. Schwerwiegende Nebenwirkungen, wie Fieberkrämpfe, treten sehr selten auf.

Was kostet die Impfung?

Die MMR-Impfung ist in Österreich im kostenlosen Impfprogramm enthalten und auch für Erwachsene kostenfrei erhältlich.

Wo kann geimpft werden?

Die MMR-Impfung ist kostenlos bei niedergelassenen Ärzten, die am Impfprogramm teilnehmen, und in allen öffentlichen Impfstellen erhältlich. Mehr Informationen unter: www.gesundheit.gv.at/service/beratungsstellen/impfen

Wo kann man weitere Informationen zur MMR Impfung bekommen?

Weitere detaillierte Informationen zur MMR Impfung finden Sie zum Beispiel im Österreichischen Impfplan: https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Impfen/Impfplan-Österreich.html

  • Autor

    Mag. Gabriele Vasak

    Medizinjournalistin

    Gabriele Vasak ist seit 2019 freie Journalistin in der DocFinder-Redaktion. Ihr besonderes Interesse liegt schon lange im Bereich der medizinischen Contentproduktion. Im Jahr 2006 wurde sie mit dem Medienpreis für Gesundheitsförderung & Prävention des Fonds Gesundes Österreich ausgezeichnet, und im Jahr 2010 erhielt sie den Pressepreis der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie.

Gesenhues S und A: Praxisleitfaden Allgemeinmedizin. 9. Auflage, Urban & Fischer 2020.

Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Impfplan Österreich 2023 (Version 1.1 vom 23. Dezember 2022)

https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Impfen/Impfplan-Österreich.html, Abruf Jänner 2024

https://www.gesundheit.gv.at/leben/gesundheitsvorsorge/impfungen/ueberblick/mmr-impfung.html, Abruf Jänner 2024

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/MMR/FAQ_Uebersicht_MSG.html, Abruf Jänner 2024

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