Zusammenfassung
Frauenmantel
Was ist Frauenmantel? Frauenmantel ist eine traditionelle Heilpflanze aus der Familie der Rosengewächse, die bereits seit Jahrhunderten in der Frauenheilkunde eingesetzt wird.
Wirkung von Frauenmantel: Die Heilpflanze enthält Gerbstoffe und Flavonoide und wirkt entzündungshemmend, krampflösend und zusammenziehend (adstringierend).
Wann wird Frauenmantel eingesetzt? Frauenmantel wird vor allem bei Menstruationsbeschwerden, Zyklusstörungen, PMS, Kinderwunsch und in den Wechseljahren angewendet. Außerdem hilft die Pflanze bei leichten Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Durchfall), unterstützt die Wundheilung und kann bei Hautproblemen sowie Schleimhautentzündungen innerlich und äußerlich eingesetzt werden.
Wie wird Frauenmantel angewendet? Frauenmantel wird meist als Tee eingenommen, kann aber auch äußerlich als Sitzbad oder Kompresse angewendet werden. Erhältlich sind auch Fertigpräparate wie Kapseln, Tropfen oder Tinkturen.
Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen: Frauenmantel gilt als sehr gut verträglich. In seltenen Fällen kann es bei empfindlichen Personen, vor allem durch die enthaltenen Gerbstoffe, zu Magenbeschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Durchfall kommen – meist bei Überdosierung. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind bisher nicht bekannt.
Was ist Frauenmantel?
Frauenmantel ist eine bekannte Heilpflanze aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Ihr botanischer Name lautet Alchemilla vulgaris. Die Pflanze ist mehrjährig und erreicht eine Höhe von 30 bis 60 Zentimetern. Frauenmantel wächst in Europa, Asien und Teilen Afrikas und kommt besonders auf feuchten Wiesen, an Bachläufen und in lichten Gebüschen vor.
Typisch für die Heilpflanze sind die rundlichen, oft nierenförmigen und gezackten Blätter. Die kleinen, gelbgrünen Blüten stehen in dichten Blütenständen und blühen von Mai bis August. Der Name Frauenmantel bezieht sich auf die Form der Blätter, die an den Umhang der Jungfrau Maria auf traditionellen Marienbildern erinnern.
Frauenmantel wird traditionell vor allem in der Frauenheilkunde verwendet. Schon seit dem Mittelalter spielt die Pflanze eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Frauenleiden, aber auch bei leichten Magen-Darm-Beschwerden und zur Wundheilung.

Welche Inhaltsstoffe sind im Frauenmantel enthalten?
Frauenmantel enthält zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe. Zu den wichtigsten zählen Gerbstoffe, insbesondere Ellagitannine und Gallotannine. Diese Stoffe wirken zusammenziehend und unterstützen die Heilung von Schleimhäuten und Wunden.
Auch Flavonoide sind reichlich enthalten. Sie gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und schützen die Zellen vor schädlichen Einflüssen. Zu den Flavonoiden im Frauenmantel zählen zum Beispiel Kaempferol, Rutin und Quercetin.
Darüber hinaus enthält Frauenmantel Bitterstoffe, die die Verdauung anregen können. Weitere Inhaltsstoffe sind Phenolsäuren wie Ellagsäure und Gallussäure, Carotinoide, Chlorophyll, etwas Salicylsäure sowie Kieselsäure. In geringeren Mengen kommen auch Phytosterine, ätherische Öle und Vitamin C vor.
Diese Kombination aus Gerbstoffen, Flavonoiden und weiteren sekundären Pflanzenstoffen macht Frauenmantel zu einer vielseitigen Heilpflanze. Besonders geschätzt werden ihre entzündungshemmenden, wundheilenden und krampflösenden Eigenschaften.
Bei welchen Beschwerden hilft Frauenmantel?
Frauenmantel wird traditionell bei vielen Beschwerden eingesetzt, vor allem im Bereich der Frauenheilkunde. Besonders häufig kommt die Pflanze bei Menstruationsbeschwerden zum Einsatz. Sie kann Krämpfe lindern, zu starke oder zu schwache Blutungen regulieren und Schmerzen während der Periode verringern.
Auch bei Zyklusunregelmäßigkeiten, PMS (prämenstruelles Syndrom) und zur Unterstützung bei Kinderwunsch wird Frauenmantel verwendet, da er eine regulierende Wirkung auf die Hormone haben soll.
In den Wechseljahren nutzen viele Frauen Frauenmantel, um typische Beschwerden wie Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen zu lindern.
Nach der Geburt kann Frauenmantel unterstützend wirken, etwa zur Stärkung des Bindegewebes, zur Kräftigung der Gebärmutter oder zur Förderung des Wochenflusses. Als Rückbildungstee hat sich eine Kräutermischung aus Frauenmantel, Hirtentäschel und Melisse bewährt.
Frauenmantel wird aber nicht nur bei Frauenleiden eingesetzt. Die enthaltenen Gerbstoffe wirken zusammenziehend (adstringierend) und entzündungshemmend. Dadurch kann Frauenmantel bei leichten Magen-Darm-Beschwerden, wie Durchfall, helfen.
Auch zur Unterstützung der Wundheilung, bei Hautproblemen, Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum oder bei Halsschmerzen wird die Pflanze innerlich und äußerlich angewendet.
Zusammengefasst hilft Frauenmantel bei:
- Menstruationsbeschwerden und Zyklusunregelmäßigkeiten
- PMS und Kinderwunsch
- Beschwerden in den Wechseljahren
- Unterstützung während der Schwangerschaft und nach der Geburt (nur in Absprache mit Fachpersonal)
- Leichten Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall
- Entzündungen und Wundheilung (auch äußerlich)
- Hautproblemen und Schleimhautentzündungen
Frauenmantel und der weibliche Zyklus
Frauenmantel spielt eine besondere Rolle im weiblichen Zyklus und wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze zur Unterstützung der hormonellen Balance eingesetzt. Die Pflanze enthält Botenstoffe (Phytohormone), die dem weiblichen Hormon Progesteron ähneln. Progesteron ist eines der wichtigsten Hormone für den Zyklus: Es sorgt nach dem Eisprung dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut aufbaut und auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Ein ausgeglichener Progesteronspiegel kann zudem typische Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, PMS und Menstruationsschmerzen lindern.
Frauenmantel kann in beiden Zyklushälften unterstützend wirken. In der ersten Zyklushälfte, also vor dem Eisprung, kann die Heilpflanze helfen, den Östrogenspiegel zu regulieren und das Wachstum eines gesunden Follikels zu fördern. In der zweiten Zyklushälfte unterstützt Frauenmantel durch seine hormonähnlichen Inhaltsstoffe den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und kann so prämenstruelle Beschwerden mildern.
Ein weiterer Vorteil: Frauenmantel wirkt krampflösend und beruhigend auf die Gebärmuttermuskulatur. Das kann bei Regelschmerzen und Krämpfen während der Periode helfen. Die Anwendung erfolgt meist als Tee oder Tinktur und kann während des gesamten Zyklus erfolgen.
Wichtig zu wissen: Die Wirkung von Frauenmantel beruht vor allem auf Erfahrungswerten und ist wissenschaftlich noch nicht umfassend belegt. Dennoch gilt die Pflanze als sanfte, natürliche Unterstützung für den weiblichen Zyklus, die viele Frauen als hilfreich empfinden.
Hilft Frauenmanteltee bei Kinderwunsch?
Frauenmanteltee wird insbesondere bei Kinderwunsch empfohlen, da er auf natürliche Weise den Zyklus regulieren und so die Chancen auf eine Schwangerschaft verbessern kann. Ein regelmäßiger Zyklus erleichtert die Bestimmung des Eisprungs und der fruchtbaren Tage.
In der Naturheilkunde geht man davon aus, dass Frauenmantel den Eisprung anregt, den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut unterstützt und die Gebärmutter kräftigt. Auch bei einer Gelbkörperschwäche, bei der zu wenig Progesteron gebildet wird, kann Frauenmanteltee hilfreich sein, da die enthaltenen Phytohormone eine ähnliche Wirkung wie das körpereigene Progesteron entfalten.
Viele Frauen trinken Frauenmanteltee täglich bei Kinderwunsch, oft in Kombination mit Himbeerblättertee: Himbeerblättertee wird in der ersten Zyklushälfte, Frauenmanteltee nach dem Eisprung empfohlen. Diese Praxis soll den Zyklus harmonisieren und die Einnistung der Eizelle begünstigen.
Hinweis: Die positive Wirkung von Frauenmanteltee bei Kinderwunsch ist bislang wissenschaftlich nicht eindeutig belegt.
Hilft Frauenmantel in den Wechseljahren?
Frauenmantel kann in den Wechseljahren eine natürliche Unterstützung bieten. Die Wirkstoffe im Frauenmantel, vor allem Gerbstoffe und sogenannte Phytohormone, können helfen, hormonelle Schwankungen auszugleichen und das emotionale Wohlbefinden zu fördern.
Vor allem bei Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen kann Frauenmanteltee während der Wechseljahre hilfreich sein. Frauenmantel kann den sinkenden Progesteronspiegel auf natürliche Weise erhöhen und so die Beschwerden mildern.
Wie wird Frauenmantel angewendet?
Frauenmantel kann vielseitig angewendet werden – sowohl innerlich als auch äußerlich. Die häufigste Form ist der Frauenmanteltee, der bei Zyklusbeschwerden oder hormonellen Ungleichgewichten getrunken wird.
Für die äußerliche Anwendung, etwa zur Wundheilung oder bei Hautreizungen, eignen sich Sitzbäder, Umschläge oder Kompressen. Darüber hinaus sind auch Fertigpräparate wie Kapseln, Tropfen oder Tinkturen erhältlich, die eine einfache und standardisierte Einnahme ermöglichen.
So bereiten Sie Frauenmanteltee zu:
Für den Tee können Sie frische oder getrocknete Blätter verwenden. Für eine Tasse Tee übergießt man ein bis zwei Teelöffel getrocknetes Frauenmantelkraut mit etwa 250 Milliliter heißem Wasser. Lassen Sie den Tee etwa zehn Minuten ziehen und seihen Sie anschließend das Kraut ab.
Es wird empfohlen, täglich zwei bis vier Tassen in kleinen Schlucken über den Tag verteilt zu trinken. Mehr als fünf Tassen sollten nicht getrunken werden.
Hinweis: Frauenmanteltee sollte nicht länger als drei bis vier Monate am Stück angewendet werden, da die enthaltenen Gerbstoffe bei zu langer Einnahme die Leber belasten können.
Frauenmanteltee kann auch äußerlich angewendet werden, zum Beispiel für Sitzbäder, Kompressen oder Umschläge. Besonders bei Hautproblemen, Wunden oder im Intimbereich sind Sitzbäder beliebt. Hierfür wird eine größere Menge Tee zubereitet und dem Badewasser zugegeben.

So bereiten Sie einen Frauenmantelaufguss für ein Sitzbad zu
- Für ein Sitzbad mit Frauenmanteltee übergießen Sie etwa 150 Gramm des Krautes mit einem Liter kochendem Wasser.
- Lassen Sie den Aufguss anschließend etwa 20 bis 30 Minuten zugedeckt ziehen.
- Gießen Sie den Sud anschließend in eine Sitzbadewanne. Wenn die Temperatur angenehm ist, baden Sie darin 10 bis 20 Minuten.
Frauenmanteltee zur Wundbehandlung
Kompressen oder Umschläge werden mit warmem Frauenmanteltee getränkt und auf die betroffene Stelle gelegt. Diese Methode eignet sich bei Hautproblemen oder kleinen Verletzungen.
Welche Nebenwirkungen oder Risiken sind bei der Anwendung von Frauenmantel zu beachten?
Frauenmantel gilt als gut verträglich und in der Regel sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Dennoch können bei empfindlichen Personen Nebenwirkungen auftreten, vor allem aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe.
Zu den möglichen Beschwerden zählen Magenprobleme wie:
- Übelkeit
- Bauchschmerzen
- Durchfall
Diese treten meist bei einer Überdosierung auf.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht bekannt. Die gleichzeitige Einnahme von Frauenmantel und anderen Arzneimitteln sollte jedoch mit zeitlichem Abstand erfolgen.
FAQ
Ja, Frauenmantel kann bei leichten Darmbeschwerden wie Durchfall und Verdauungsproblemen unterstützend wirken, dank seiner Gerbstoffe und entzündungshemmenden Eigenschaften.
Frauenmantel wird besonders in der Frauenheilkunde verwendet, etwa bei Menstruationsbeschwerden, Zyklusstörungen, Wechseljahresbeschwerden und zur Unterstützung eines ausgeglichenen Hormonhaushalts. Seine Inhaltsstoffe wirken krampflösend, entzündungshemmend und ausgleichend auf den weiblichen Zyklus.
Frauenmantel enthält Phytohormone, die dem weiblichen Hormon Progesteron ähneln und dadurch ausgleichend auf den Zyklus und hormonelle Beschwerden wirken können. Jedoch ist die Wirkung bis jetzt nicht ausreichend erforscht.
Frauenmantel kann über den gesamten Zyklus hinweg eingenommen werden. Bei Unsicherheiten, hochdosierter Anwendung oder bei der Einnahme über Monate empfiehlt sich eine Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin.
Alchemilla: Eine ganzheitliche Kräuterheilkunde für Frauen: Margret Madjesky, Goldmann Verlag, 7. Ausgabe, Juni 2000
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