Skip to main content
Lachende Kinder vor weißem Hintergrund
shutterstock

ADHS wächst sich nicht aus

Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine der häufigsten psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter. Oft wird angenommen, dass sich die Störung mit dem Älterwerden bessert.

Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine der häufigsten psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter. Oft wird angenommen, dass sich die Störung mit dem Älterwerden bessert. Doch das ist nicht der Fall, meinen amerikanische Forschende, sie manifestiert sich im Erwachsenenalter nur anders, verschwindet manchmal und kommt dann wieder.

In der Untersuchung folgten die Wissenschaftler einer Gruppe von 558 Kindern mit ADHS im Alter von 8 bis 25 Jahren über 16 Jahre hinweg. Zur Beurteilung der Symptome wurden alle zwei Jahre Untersuchungen durchgeführt. Die Forscher befragten auch Familienmitglieder und Lehrer.

Die Auswertung ergab, dass nur etwa 10 Prozent aller Kinder im Erwachsenenalter keine Symptome der Erkrankung mehr aufweisen. 90 Prozent aller Kinder zeigten auch im Erwachsenenalter Symptome der Erkrankung. Diese wandeln sich jedoch im Laufe des Älterwerdens. Bei Kindern stehen Eigenschaften wie Desorganisation, Vergesslichkeit, Konzentrationsschwierigkeiten sowie hyperaktive, impulsive Symptome im Vordergrund. Die Kinder scheinen viel Energie zu haben, springen, laufen und klettern gerne. Bei Erwachsenen manifestiert sich ADHS eher als verbale Impulsivität, Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung und in vorschnellen Handlungen. 
Die gute Botschaft der Forschenden lautet aber auch, dass die Störung die berufliche Laufbahn der Betroffenen nicht stört, sofern sie mit ADHS in Einklang gebracht werden kann. So haben viele der Untersuchten Erfolg in kreativen Berufen, während detailorientierte Berufe eine wirkliche Herausforderung darstellen. Ebenso wie das Aufrechterhalten von langen Freundschaften oder die Organisation von Haushalt und Finanzen.

Referenz:
University of Washington, Seattle
Variable Patterns of Remission From ADHD in the Multimodal Treatment Study of ADHD, Am J Psychiatry 2021; 10.1176/appi.ajp.2021.21010032

#ADHS #hyperaktivitaet #aufmekrsamkeitsstörung #verlauf #beruf #medizin #medimpressions

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Zum Artikel: Kind mit Neurodermitis-Ausschlag am Arm

Neurodermitis (atopisches Ekzem): Ursachen, Symptome und Behandlung

Neurodermitis ist eine häufige Hauterkrankung, die Kinder und Erwachsene betrifft und deren Ausprägung je nach Lebensalter sehr unterschiedlich sein kann.

Zum Artikel: Frau isst eine gesunde Bowl mit Gemüse

Neurodermitis und Ernährung: Das sollten Sie wissen

Trockene, juckende Haut und wiederkehrende Ekzeme gehören zu den typischen Symptomen der Neurodermitis und können die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen. Viele Betroffene stellen sich die Frage, ob die Ernährung einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf hat.

Zum Artikel: juckende Kopfhaut

Was hilft bei juckender Kopfhaut – Ursachen, Pflege und effektive Hilfe

Juckende Kopfhaut kann sehr belastend sein. Was zunächst harmlos erscheint, entwickelt sich häufig zu einem ständigen Drang zu kratzen – begleitet von Schuppen, Rötungen oder Spannungsgefühlen.

Zum Artikel: unerfüllter Kinderwunsch

Unerfüllter Kinderwunsch: Ursachen, Behandlung und Tipps

In Österreich sind etwa 10 bis 15 Prozent der Paare ungewollt kinderlos, weltweit erlebt jede sechste Person im Laufe ihres Lebens Unfruchtbarkeit. Die Gründe für unerfüllten Kinderwunsch sind vielfältig und können sowohl bei der Frau als auch beim Mann liegen.