Ältere Frauen, die fehlende weiße Puzzleteile in der Form eines menschlichen Kopfgehirns halten. Kreative Idee für Gedächtnisverlust, Demenz, Alzheimer-Krankheit und Konzept für geistige Gesundheit.
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Alzheimer: Was ist das? Wodurch wird es begünstigt?

Menschen mit Alzheimer leiden an fortschreitenden Gedächtnis- und Denkstörungen, Verwirrtheit, Desorientierung, Verlusten von praktischen und anderen Fähigkeiten. Es ist bislang nicht möglich, die Krankheit zu heilen, allerdings stehen verschiedene Behandlungsmaßnahmen zur Verfügung, um Beschwerden zu mildern, den Verlust geistiger Fähigkeiten hinauszuzögern und die Selbstständigkeit und Lebensqualität zu fördern.

Factbox – Alzheimer

Alzheimer: Neurodegenerative Erkrankung, häufigste Form von Demenz

Ursachen: Krankhafte Veränderungen im Gehirn

Risikofaktoren: Höheres Alter, weibliches Geschlecht, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, erhöhte Cholesterinwerte, Kopfverletzungen, geringe körperliche und geistige Aktivität u. a.

Symptome: Je nach Stadium; schwindendes Kurzzeitgedächtnis, zunehmender Gedächtnisverlust, Verwirrtheit, Zerstreutheit, Orientierungslosigkeit, Sprachstörungen, Verlust von praktischen Fähigkeiten, veränderte Persönlichkeit, geschwächtes Immunsystem u. a.

Diagnose: Eigen- und Außenanamnese, körperliche Untersuchung, Erhebung des internistischen, neurologischen und psychiatrischen Status, Laboruntersuchungen, bildgebende Untersuchungen (MRT, CT), neuropsychologische Untersuchungen u. a.

Behandlung: Medikamentöse Therapie (Cholinesterasehemmer, Memantin, Medikamente zur Behandlung von psychischen Beschwerden u. a.), kognitives Training, verhaltenstherapeutische Maßnahmen, autobiographische Arbeit, Ergotherapie u. a.; gesunder Lebensstil (gesunde Ernährung, Bewegung, Meiden von Risikofaktoren etc.)

Was ist Alzheimer?

Die Alzheimer-Krankheit (Morbus Alzheimer), häufig kurz einfach als Alzheimer bezeichnet, ist eine neurodegenerative Erkrankung. Nicht selten werden die Begriffe Alzheimer und Demenz synonym verwendet. Alzheimer und Demenz sind jedoch nicht dasselbe, weswegen es wichtig ist, die Begriffe klar voneinander abzugrenzen. Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen des Gehirns, die durch den zunehmenden Verlust von kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten gekennzeichnet sind. Unterschieden werden primäre Demenzen wie z. B. die Alzheimer-Krankheit, bei welchen die Demenz eine eigenständige Erkrankung ist, und sekundäre Demenzen, bei welchen die Demenz infolge einer anderen Erkrankung (z. B. Parkinson) auftritt. Alzheimer ist also eine Form der Demenz, nach derzeitigem Wissensstand die häufigste.

Das Risiko an Demenz zu erkranken nimmt mit dem Alter zu. Da die Lebenserwartung steigt, steigt auch die Zahl an Menschen, die von dementiellen Erkrankungen betroffen sind. Demenz vom Alzheimertyp ist dabei die häufigste. Weltweit sind über 35 Millionen Menschen von Alzheimer-Demenz betroffen, Frauen häufiger als Männer.

Alzheimer ist eine folgenschwere Erkrankung. Im Verlauf der Alzheimer-Krankheit kommt es bei Betroffenen zu einem Abbau des Gedächtnisses und von kognitiven (das Denken betreffend), emotionalen und sozialen Fähigkeiten. Der geistige Abbau wird durch krankhafte Veränderungen im Gehirn verursacht. Zu Beginn zeigen sich häufig Verwirrung und eine zunehmende Störung der Merkfähigkeit und Orientierung, im weiteren Verlauf kommt es zum Verlust von praktischen Fähigkeiten, Sprachstörungen, zunehmenden Verhaltensauffälligkeiten und anderen Beschwerden und Störungen. Benannt ist die Erkrankung nach dem deutschen Neurologen Alois Alzheimer, der sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts erstmals beschrieben hat.

Ursachen und Risikofaktoren

Bei Alzheimer kommt es zu krankhaften Veränderungen im Gehirn. Es handelt sich um eine Krankheit mit einer diffusen Atrophie (Gewebsschwund) der Hirnrinde und anderer Strukturen, betroffen sind u. a. der Temporal- und Parietallappen (Teile des Großhirns) und der Hippocampus, eine Struktur, die an der Gedächtnisbildung beteiligt ist. Im Gehirn sterben Nervenzellen und deren Verbindungen untereinander ab; angenommen wird u. a., dass krankhafte Eiweißablagerungen, darunter sogenannte senile Plaques (Beta-Amyloid-Plaques) und Tau-Fibrillen (Neurofibrillen, Tangles), Nervenzellen und die Nervenleitungen zwischen den Gehirnzellen zerstören und chemische Prozesse für die Übertragung von Informationen im Gehirn beeinträchtigen. Durch die Veränderungen und Abbauvorgänge bildet sich das Hirngewebe zurück. Die Hirnschrumpfung kann bis zu 20 Prozent betragen. Das Absterben von Nervenzellen beginnt in einer bestimmten Hirnregion und breitet sich nach und nach auf andere Gehirnregionen aus. Jene Regionen, die für das Gedächtnis, die Denkfähigkeit, die räumliche Orientierung, die Planung von komplexen Handlungen und die Sprache verantwortlich sind, sind von den Störungen häufig als erstes betroffen. Die genauen Ursachen der Krankheit sind bislang nicht vollständig geklärt.

Wichtigster Risikofaktor für Alzheimer-Demenz ist das Alter. Alzheimer-Demenz vor dem 65. Lebensjahr ist sehr selten, die Häufigkeit der Erkrankung steigt mit dem Alter. Eine vor dem 65. Lebensjahr beginnende Alzheimer-Demenz wird als Frühform der Alzheimer-Demenz/EOAD (”early-onset Alzheimer disease”) bezeichnet. Solche Frühformen sind häufig familiär bedingt. Eine Alzheimer-Demenz, die sich nach dem 65. Lebensjahr manifestiert wird als Spätform/LOAD (”late-onset Alzheimer disease”) bezeichnet und macht den größten Anteil aller Fälle von Alzheimer-Demenz aus.

Das Alter alleine verursacht jedoch kein Alzheimer. Es wird davon ausgegangen, dass noch weitere Risikofaktoren vorliegen, welche die Entwicklung der Krankheit fördern. Mögliche weitere Risikofaktoren sind weibliches Geschlecht, Bluthochdruck, Insulinresistenz/schlecht eingestellter Blutzucker bei Diabetes mellitus, hohe Cholesterinwerte im mittleren Alter, Kopfverletzungen, niedriges allgemeines Bildungsniveau, geringe körperliche und geistige Aktivität. Genetische Komponenten spielen eine eher untergeordnete Rolle. Nur ein sehr geringer prozentueller Anteil aller Patienten mit Alzheimer weist eine familiär bedingte Form der Erkrankung auf. In so einem Fall wird die Krankheit durch verschiedene Gendefekte ausgelöst und Betroffene erkranken in der Regel vor dem 65. Lebensjahr. In den meisten Fällen handelt es sich um eine sporadische Form der Erkrankung, die nach dem 65. Lebensjahr ausbricht. Je älter ein Mensch zum Zeitpunkt des Krankheitsausbruches ist, desto geringer ist in der Regel die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine familiär bedingte Form von Alzheimer handelt.

Symptome und Verlauf

Menschen mit Alzheimer leiden an langsam fortschreitenden Gedächtnis- und Denkstörgen, in deren Folge es zu verschiedenen Beeinträchtigungen kommt. Im Verlauf der Krankheit verstärken sich Symptome und es treten neue Beschwerden auf. Prinzipiell wird der Krankheitsverlauf in Frühstadium, mittleres Stadium und Spätstadium unterteilt. Die Dauer der Phasen, die Symptome und der allgemeine Krankheitsverlauf können individuell verschieden sein.

Allgemeine Anzeichen von Alzheimer sind u. a. ein chronisch fortscheitender Verlauf, Amnesie/zunehmende Gedächtnisschwäche und Vergesslichkeit, Aphasie (Sprachbeeinträchtigung), Apraxie (Störung der zielgerichteten bzw. zweckmäßigen Handlungsfähigkeit, ohne, dass elementare motorische oder sensorische Defizite erkennbar sind; Verlust von praktischen Fähigkeiten) und/oder Agnosie (“Erkenntnisschwäche der Sinne“, Verlust der Interpretationsfähigkeit von wahrgenommenen Informationen von verschiedenen Sinnesmodalitäten; mangelnde Interpretationsfähigkeit von wahrgenommenen Informationen und Überforderung beim Treffen von Entscheidungen) und Einbußen von Kompetenzen und Funktionen in familiären, beruflichen, sozialen und anderen Bereichen im Vergleich zu früher.

Frühstadium

Es gibt verschiedene Warnzeichen, die auf eine möglicherweise beginnende Alzheimer-Krankheit deuten können. Dazu zählen z. B., dass Betroffene die gleiche Frage oder Geschichte wiederholen, nicht mehr genau wissen, wie bestimmte alltägliche bzw. für sie einst normale Verrichtungen funktionieren (z. B. Handhabung der Fernbedienung oder eines Küchengeräts), bestimmte Gegenstände nicht mehr finden oder diese an ungewöhnlichen Plätzen ablegen oder allmählich den sicheren Umgang mit Geld und Rechnungen verlieren.

Vor allem Störungen der Merkfähigkeit und des Gedächtnisses und Orientierungsstörungen können erste Alzheimer-Symptome sein. Betroffene haben das Kurzzeitgedächtnis betreffende Gedächtnislücken, vergessen Namen, bestimmte Ereignisse oder Termine, verlieren mitten im Gespräch “den Faden“ und verirren sich in eigentlich vertrauter Umgebung. Die Fähigkeit sich an weiter entfernt zurückliegende Ereignisse zu erinnern ist anfangs oft unbeeinträchtigt. Weitere mögliche frühe Anzeichen können z. B. Wortfindungsstörungen, verlangsamtes Denken und Sprechen und Antriebsschwäche sein. Der Sprachinhalt verarmt häufig schon im Frühstadium, die Sätze werden kürzer, die Grammatik wird fehlerhaft und es zeigen sich Störungen des Sprachsinnverstädnisses und der Wortwahl. In Folge der zunehmenden Vergesslichkeit und Zerstreutheit, welche von Betroffenen häufig als beängstigend empfunden werden, kann es zu Abwehr, Rückzug, Wut und anderen Reaktionen kommen.

Mittleres und spätes Stadium

Im mittleren Krankheitsstadium verstärken sich die Gedächtnisstörungen, sodass z. B. vertraute Namen und Gesichter immer schlechter erkannt werden. Außerdem kommt es zu zunehmend mehr Schwierigkeiten bei der Kommunikation mit anderen Menschen. Betroffene können sich zeitlich und räumlich weniger gut orientieren und benötigen zunehmend mehr Hilfe bei alltäglichen Tätigkeiten (z. B. Kochen, Körperpflege), wodurch ein selbstständiges Leben kaum noch möglich ist. Weitere mögliche Symptome sind u. a. innere Unruhe und wahnhafte Befürchtungen.

Alzheimer-Patienten im Spätstadium können nicht mehr eigenständig leben und sind pflegebedürftig. Familienangehörige und enge Freunde und Alltagsgegenstände werden nicht mehr erkannt und das Sprachvermögen ist deutlich herabgesetzt. Es kann u. a. zu Harninkontinenz, Stuhlinkontinenz, zunehmenden Problemen beim Kauen, Schlucken und Atmen, Appetitverlust und Apathie (Teilnahmslosigkeit) kommen. Viele Patienten sind bettlägerig oder benötigen einen Rollstuhl. Da das Immunsystem geschwächt ist, kann es vermehrt zu Infektionen (z. B. Lungenentzündung) kommen. Im Durchschnitt leben Betroffene ab Diagnosestellung sieben bis acht Jahre*, einige Patienten leben allerdings auch deutlich länger. Obwohl Betroffene unter einer zunehmenden Gedächtnisschwäche leiden, können bestimmte Zugänge zu im Laufe des Lebens erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen erhalten bleiben, ebenso wie die Fähigkeit die Außenwelt wahrzunehmen und positive und negative Gefühle zu empfinden.

Die Auflistung der hier angeführten Symptome und Folgeerkrankungen dient dem Überblick und kann unvollständig sein, auch müssen nicht alle hier angeführten Symptome und Folgeerkrankungen im Einzelfall auftreten. Im Zweifelsfall oder bei Verdacht auf eine Erkrankung sollte stets das ärztliche Gespräch gesucht werden.

Diagnose

Stellt man bei sich selbst oder einem Angehörigen eine zunehmende Vergesslichkeit bzw. Verwirrtheit fest, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Eine möglichst frühe diagnostische Abklärung ist wichtig, da ein frühzeitiger Therapiebeginn die Prognose Betroffener verbessern kann. Ein erster Ansprechpartner kann der Arzt für Allgemeinmedizin (Hausarzt) sein, welcher gegebenenfalls/bei Verdacht auf eine dementielle Erkrankung an einen Facharzt für Neurologie, Facharzt für Psychiatrie oder an eine Spezialambulanz verweist.

Die Diagnose von Alzheimer-Demenz basiert auf klinischen Befunden und dem Ergebnis von Zusatzuntersuchungen. Zu Beginn des Abklärungsprozesses steht die Erhebung der Krankengeschichte (Eigenanamnese, Fremd-/Außenanamnese). Der Arzt erkundigt sich u. a nach möglichen Vor- und Grunderkrankungen, Erkrankungen in der Familie, aktuellen Beschwerden und eingenommenen Medikamenten und holt sich weitere Informationen ein, die für die Diagnosestellung wichtig sein können. Außerdem wird auf die Allgemeinverfassung geachtet, darauf, wie gut sich der Patient konzentrieren kann, auf mögliche Sprachbeeinträchtigungen und andere Aspekte. Bei Verdacht auf eine dementielle Erkrankung wie Alzheimer wäre es wichtig, dass eine nahestehende Person dem Arztgespräch beiwohnt, um eine Fremdanamnese durchführen zu können. Hierbei handelt es sich um eine Form der Anamnese, bei welcher nicht der Patient selbst, sondern Angehörige oder sonstige Dritte Angaben zur Krankengeschichte machen. Dies kann dem Arzt helfen die Situation des Patienten besser einzuschätzen. Besonders bei der Abklärung der Alzheimer-Demenz kann die Befragung einer nahestehenden Person sehr hilfreich sein, da Betroffenen selbst bestimmte Veränderungen womöglich nicht auffallen bzw. diese bestimmte Veränderungen verharmlosen oder Schwierigkeiten bestehen diese einzugestehen und beim Arzt darüber zu sprechen.

Im Anschluss erfolgen die körperliche Untersuchung und das Erheben des internistischen, neurologischen und psychiatrischen Status, Laboruntersuchungen (Blutbild, Blutzucker, Vitamin B12/Folsäure, Elektrolyte, Nieren-, Leber- Schilddrüsenfunktions- und andere Parameter) und bildgebende Untersuchungen (Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT)), mittels welcher es möglich ist, mögliche andere Erkrankungen, die für die Symptome verantwortlich sein können festzustellen/auszuschließen und festzustellen, ob die Hirnsubstanz abgenommen hat. Außerdem werden spezielle Tests/Übungen (Mini Mental Status Test (MMST) – Test/Fragebogen, um Gedächtnisleistung, Orientierung und andere kognitive Fähigkeiten einzuschätzen, Uhrentest u. a.) und neuropsychologische Untersuchungen durchgeführt. Wie sich die Abklärung genau gestaltet richtet sich nach der individuellen Situation des Patienten.

Behandlung

Alzheimer ist bislang nicht heilbar. Mit Hilfe einer individuell abgestimmten Therapie ist es jedoch möglich, bestimmte Beschwerden zu mildern, den Verlust geistiger Fähigkeiten hinauszuzögern, dazu beizutragen, dass Patienten ihren Alltag möglichst lange selbstständig bewältigen können und die Lebensqualität zu fördern.

Im Rahmen der medikamentösen Therapie können verschiedene Wirkstoffgruppen und Medikamente zum Einsatz kommen. Hierzu zählen u. a. sogenannte Cholinesterasehemmer, welche als Mittel der ersten Wahl bei leichter und mittelschwerer Alzheimer-Demenz gelten, Memantin (bei mittelschwerer Alzheimer-Demenz), Extrakte aus Gingoblättern (bei leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz) und Medikamente zur Behandlung von psychischen Beschwerden (z. B. Antidepressiva).

Nicht-medikamentöse Therapiemaßnahmen sind kognitives Training, um das Denkvermögen und die Lernfähigkeit zu trainieren, Maßnahmen, um die zeitliche und räumliche Orientierung zu fördern, verhaltenstherapeutische Maßnahmen, welche u. a. dabei helfen können mit der Krankheit und möglichen psychischen Beschwerden (z. B. Ängste, Aggression, Depression) umzugehen, autobiographische Arbeit, Ergotherapie, Physiotherapie, Kunst- und Musiktherapie u. a. Ferner ist ein gesunder Lebensstil besonders wichtig. Dies beinhaltet u. a. gesunde nährstoffreiche Ernährung, Bewegung, das Pflegen sozialer Kontakte und das Meiden von Risikofaktoren (z. B. Rauchen).

Alzheimer ist eine Erkrankung, welche zumeist auch Angehörige stark belastet, nicht zuletzt, da es für Betroffene im Krankheitsverlauf zunehmend schwieriger wird, normale und alltägliche Aktivitäten auszuführen und ein selbstständiges Leben zu führen. Betroffene sind zunehmend auf Hilfe angewiesen, wobei die Bewältigung der Situation für alle Beteiligten eine große Herausforderung darstellen kann. Wichtig sind eine verständnisvolle Herangehensweise und die notwendige Unterstützung, jedoch ohne eine noch vorhandene Selbstständigkeit und das Selbstwertgefühl Betroffener zu schwächen. Die Selbstständigkeit und vorhandene Fähigkeiten sollten gefördert und bewusst genutzt werden, um das Selbstwertgefühl Betroffener zu stärken und die Lebensqualität zu verbessern.

Alzheimer vorbeugen

Es gibt keine alzheimerpräventiven Medikamente noch eine konkrete Maßnahme, die hilft Alzheimer-Demenz vorzubeugen. Allgemein wichtig ist ein gesunder Lebensstil, mittels welchem die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Alzheimer und anderen Krankheiten verringert werden kann. Hierzu zählen u. a. das Meiden/Behandeln von gesundheitlichen Risikofaktoren (erhöhte Cholesterinwerte, Übergewicht, Bluthochdruck, Rauchen u. a.) und eine gesunde ausgewogene Kost; angenommen wird u. a., dass mediterrane Ernährung mit viel Konsum von u. a. Gemüse, Obst, Vollkorngetreide, Fisch und Olivenöl das Risiko für Demenzerkrankungen reduzieren kann. Zudem wirken sich regelmäßige körperliche Aktivität bis ins hohe Alter, regelmäßige geistige Herausforderungen (kulturelle Aktivitäten, kreative Hobbies, Rätsel, Weiterbildungen, Musizieren, Lesen und andere Aktivitäten, die das Gehirn stimulieren) und ein reges Sozialleben positiv auf die kognitive und geistige Fitness aus.

*Angaben können in der Literatur variieren.

  • Autor

    Katharina Miedzinska, MSc

    Medizinjournalistin

    Katharina Miedzinska-Baran ist eine freie Medizinjournalistin, Biologin und Diätologin mit umfangreicher Expertise in der Erstellung medizinischer Inhalte sowie großem Interesse an Gesundheitsthemen.

Lenzen-Schulte M.; Morbus Alzheimer: Über seine Demenz im Bilde sein, Deutsches Ärzteblatt 37/2019, Deutscher Ärzteverlag GmbH

Höflechner R.; Was hilft bei Alzheimer-Demenz wirklich?, Medical Tribune 43/2018, Medizin Medien Austria GmbH

Richter-Kuhlmann E.; Alzheimer-Krankheit: Vorhersage eng begrenzt, Deutsches Ärzteblatt 10/2018, Deutscher Ärzteverlag GmbH

Dal-Bianco P.; Prävention der Alzheimer-Demenz, Neurologisch 01/2018, MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH

Dal-Bianco P.; Demenz und Ernährung – Gesunder Lebensstil im Alter fördert Denkkraft, Universum Innere Medizin 03/2016, MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH

Benke T.; Die neuen Diagnosekriterien der Alzheimer-Erkrankung, Neurologisch 03/2015, MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH

Schmidt H.; Genetik der Alzheimer-Krankheit, Neurologisch 01/2014, MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH

Moser U., Fischer P.; Alzheimer-Demenz: Update aus der pharmakologischen Forschung, Spectrum Psychiatrie 03/2012, MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH

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