Skip to main content
Kleiner Junge schaut zu größerem Mädchen auf
Foto:ESBProfessional/Shutterstock

Proteine machen Mädchen groß

Proteine lassen Muskeln wachsen und tragen zur Körpergröße bei. Bedingt eine höhere Proteinzufuhr deshalb auch ein verbessertes Längenwachstum? Ja und nein, ergibt eine neue Untersuchung. Während junge Männer dezidiert nicht profitieren, lässt sich durch eine Steigerung der Proteinzufuhr bei Mädchen ein Effekt auf die Körperlänge nachweisen.

In der Studie wurden detaillierte Ernährungsprotokolle, Größenmessungen und 24-Stunden-Urinsammlungen (zur zusätzlichen Erfassung der Proteinzufuhr) an 189 gesunden Mädchen und Jungen über einen Zeitraum vom 3. bis zum 17. Lebensjahr erfasst und ausgewertet. Während sich bei den Buben kein Zusammenhang zur Körpergröße feststellen ließ, zeigte sich bei den Mädchen ein deutlicher Zusammenhang. Nach den Berechnungen führt ein durchschnittliches Plus von etwa sieben Gramm Eiweiß täglich oberhalb der Zufuhrempfehlungen im Durchschnitt zu einem Größenzuwachs um einen Zentimeter. „Wenn keine Zunahme der Körpergröße erwünscht ist, können Mädchen während des Wachstums durch Verzicht auf eine erhöhte Eiweißaufnahme, sogar eine Minderung ihrer späteren Erwachsenengröße um einige Zentimeter erreichen“, so Studienautor Thomas Remer, Universität Bonn.

„Dieser Größeneffekt scheint bei Jungen mit einer Eiweißversorgung oberhalb des Bedarfs keine entscheidende Rolle zu spielen“, erklärt Mitautor Yifan Hua. „Offenbar lassen bei ihnen deutlich stärkere Wirkungen der Geschlechtshormone – unter anderem Testosteron – auf die Wachstumshormon-Achse weniger Spielraum für einen zusätzlichen anabolen Ernährungseffekt durch Protein zu.“ Von einer generellen Unterversorgung kann jedenfalls nicht ausgegangen werden: Die Forschenden gaben an, dass die täglich zugeführte Proteinmenge bei vielen Kindern über den Ernährungsempfehlungen liegt.

Referenz:
Universität Bonn
Adult stature and protein intake during childhood and adolescence from 3 years onward, JCEM 2022, https://www.eurekalert.org/news-releases/949059?language=german

#koerpergroesse #wachstum #maedchen #proteinzufuhr #ernährung #proteine #laengenwachstum #medizin #medimpressions

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Zum Artikel: Baby mit Neurodermitis-Ausschlag auf der Wange

Neurodermitis bei Babys und Kindern

Die schubweise auftretende, entzündliche Hauterkrankung Neurodermitis betrifft immer mehr Säuglinge und Kinder und kann für die gesamte Familie eine große Belastung sein. Doch was genau ist Neurodermitis, und warum sind gerade die Kleinsten so oft betroffen?

Zum Artikel: Darstellung des weiblichen Reproduktionssystems in Form von Blumen

Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) - Ursachen, Symptome und Behandlung

Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist eine chronische, hormonelle Erkrankung. Sie ist die häufigste Hormonstörung bei Frauen im gebärfähigen Alter.

Zum Artikel: Mallorca-Akne: Frau mit Akne am Rücken

Mallorca-Akne: Wenn die Haut nach dem Sonnenbad streikt

Rötungen, Pickel und Juckreiz nach dem ersten Sonnenbad – das klingt zunächst nach einer Sonnenallergie. Häufig steckt jedoch etwas anderes dahinter: die sogenannte Mallorca-Akne. Obwohl der Name nach einem Urlaubsphänomen klingt, hat die Hautreaktion nichts mit der Insel selbst zu tun.

Zum Artikel: Mädchen mit Sonnencreme im Gesicht

Sonnencreme bei Babys und Kindern: Auf was Eltern achten sollten

Sobald die Sonne scheint, zieht es Kinder nach draußen – zum Spielen, Planschen und Entdecken. Doch während Kinder oft unbeschwert in der Sonne toben, ist die Haut der Kleinen besonders empfindlich und braucht besonderen Schutz.