Skip to main content
Paracetamol erhöht die Risikobereitschaft
Foto: fizkes/shutterstock

Paracetamol erhöht die Risikobereitschaft

Der Wirkstoff Paracetamol hilft gegen Kopfschmerzen, macht aber möglicherweise auch eher bereit, Risiken einzugehen, so eine neue Studie. Es zeigte sich, dass Personen, die die Substanz eingenommen hatten, Aktivitäten wie „Bungee-Jumping“ oder „ihre Meinung über ein unangenehmes Thema am Arbeitsplatz auszusprechen“ als weniger riskant einstuften als Probanden, die nur ein Placebo erhielten.

Paracetamol (in der üblichen Dosierung von 1000 mg) führte auch dazu, dass die Menschen bei einem Experiment mit rund 500 Teilnehmern, bei dem sie durch das Aufblasen eines virtuellen Ballons am Computer Gutpunkte verdienen konnten, höhere Risiken eingingen. Sie verhielten sich risikofreudiger und brachten die Ballons eher zum Platzen als Probanden, die ein Placebo bekommen hatten und in diesem Experiment weit vorsichtiger agierten.

„Sie fühlen sich einfach weniger ängstlich“, fasst Baldwin Way von der Ohio State University die Ergebnisse zusammen. “Da fast 25 Prozent der Bevölkerung in den USA jede Woche Paracetamol einnehmen und die Substanz zu den gebräuchlichsten Schmerzmitteln weltweit gehört, könnten eine verringerte Risikowahrnehmung und eine erhöhte Risikobereitschaft wichtige Auswirkungen auf die Gesellschaft haben. „Möglicherweise hält es jemand mit milden COVID-19-Symptomen für weniger riskant, sein Haus zu verlassen, wenn er Paracetamol einnimmt,“ so Way weiter. Gefordert werden daher weitere Untersuchungen über die Auswirkungen der Substanz und weiterer rezeptfreier Medikamente.

Referenzen:

The Ohio State University https://www.sciencedaily.com/releases/2020/09/200908091517.htm; Effects of acetaminophen on risk taking, Social Cognitive and Affective Neuroscience, 2020; https://doi.org/10.1093/scan/nsaa108

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Zum Artikel: Hautgesundheit im Sommer

Hautgesundheit im Sommer: Die wichtigsten Tipps für Sonne, Hitze und Pflege

Der Mensch braucht Sonne, denn Sonnenlicht hat zahlreiche positive Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Damit die Haut dabei keinen Schaden nimmt, benötigt sie im Sommer besondere Pflege und Schutz.

Zum Artikel: IVF Künstliche Befruchtung

Künstliche Befruchtung: Alles, was Sie wissen müssen.

Unter künstlicher Befruchtung versteht man medizinische Maßnahmen, durch die eine Schwangerschaft herbeigeführt wird. Alles über Ursachen der Unfruchtbarkeit, Methoden, Risiken und rechtliche Rahmenbedingungen lesen Sie hier.

Zum Artikel: Wilde Yamswurzel

Wilde Yamswurzel – Wirkung, Anwendung und Bedeutung für die Frauengesundheit

Immer mehr Menschen suchen nach natürlichen Wegen, um ihren Körper ins hormonelle Gleichgewicht zu bringen – sei es bei Menstruationsbeschwerden, Kinderwunsch oder in den Wechseljahren.

Zum Artikel: Frau hält eine Abbildung eines Uterus

Östrogen im Überblick: Wirkung, Defizit und Überschuss auf einen Blick

Östrogen ist eines der wichtigsten Sexualhormone im Körper, das viele Aufgaben erfüllt – von der Regulierung des weiblichen Zyklus über den Einfluss auf Knochen und Herzgesundheit bis hin zur Wirkung auf die Psyche.