Skip to main content
Schmerzmittel
Foto:Kohuku/shutterstock.com

Kinder wünschen sich eine bessere Schmerzbehandlung

In einer großen Studie hat die Universität Bern in zwölf Zentren und vier europäischen Ländern Untersuchungen zur Schmerzbehandlung während einer Operation bei Kindern durchgeführt. Die Untersuchung (PAIN OUT infant) ging dabei in Bezug auf die Ermittlung von Schmerzen neue Wege. Es wurde nach dem objektiv feststellbaren Schmerz und nach dem vom Patienten erlebten Schmerz gefragt (patient-reported outcome). Dazu gehörte u. a. auch, ob sich das Kind, oder wo nötig die Eltern bzw. Betreuungspersonen, in den zurückliegenden ersten 24 Stunden nach der Operation „mehr Mittel gegen Schmerzen“ gewünscht hätte.

Das Ergebnis der Studie, die insgesamt 938 Kinder involvierte, zeigte ein großes Bedürfnis nach einer besseren Schmerzbehandlung. Die Analyse der Daten ergab bei fast jedem vierten Kind einen Optimierungsbedarf nach einer Blinddarm- oder Mandeloperation aufgrund von schmerzbedingten Schlafstörungen und Bewegungseinschränkungen. Kinder, die sich „mehr Mittel gegen Schmerzen“ wünschten, berichteten häufiger über Einschränkungen und erhielten postoperativ höhere Opioiddosen.

Die Auswertung der Daten zeigte jedoch auch ein überraschendes Resultat: das Forschungsteam entdeckte eine Möglichkeit den Einsatz opioidhaltiger Schmerzmittel nach der Operation zu vermindern. Es zeigte sich nämlich, dass Kinder, bei denen vorsorglich eine Gabe von mindestens zwei verschiedenen Klassen von Nicht-Opioid-Analgetika (NSAR, Metamizol oder Paracetamol) erfolgte, bei der Befragung 24 Stunden nach dem Eingriff deutlich seltener den Wunsch nach mehr Schmerzbehandlung äußerten. Im nächsten Schritt geht es jetzt darum, den Zusammenhang der vorsorglichen Schmerzbehandlung mit einem geringeren postoperativen Bedarf genauer zu untersuchen und gegebenenfalls zu optimieren.

Referenz:
Universität Bern
Desire for more analgesic treatment: pain and patient-reported outcome after paediatric tonsillectomy and appendectomy; Brit J Anaesthesia 2021; https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0007091221000830

#kinder #operation #schmerzmittel #nsar #schmerzbehandlung #blinddarm #mandeloperation #medizin #medimpressions

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Zum Artikel: Mann mit Psoriasis auf der Kopfhaut

Psoriasis (Schuppenflechte) - Definition, Ursachen und Behandlung

Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine weit verbreitete Hauterkrankung. Die häufigste Form ist Psoriasis vulgaris. Typische Symptome sind gerötete, schuppige Hautstellen, besonders an den Ellenbogen, Knien oder anderen Körperbereichen.

Zum Artikel: Was sind die häufigsten Auslöser für Neurodermitis?

Was sind die häufigsten Auslöser für Neurodermitis?

Wenn Neurodermitis aufflammt, steckt meist ein Auslöser dahinter: Pollen, Hausstaubmilben, Kälte, Hitze, Seife – oft auch Stress oder Hormone. Welche Faktoren einen Schub auslösen, ist individuell sehr unterschiedlich.

Zum Artikel: Neurodermitis an den Händen: rote, schuppige Haut

Neurodermitis an den Händen - Pflege und Vorbeugung

Neurodermitis an den Händen ist für viele Betroffene eine dauerhafte Belastung im Alltag. Die Erkrankung kann hier besonders schmerzhaft sein und beeinträchtigt nicht nur alltägliche Handgriffe, sondern führt oft auch zu sozialem Stigma.

Zum Artikel: Neurodermitis im Gesicht: Junge mit schuppender geröteter Haut im Mundbereich

Was hilft bei Neurodermitis im Gesicht?

Das Gesicht ist unsere erste Visitenkarte, und sichtbare Hautprobleme, wie sie die Neurodermitis verursacht, können das Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Doch es gibt Möglichkeiten, damit gut umzugehen.