Viele Handybenutzer an einem Tisch
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Wieviel Smartphone ist verträglich?

Mehr als drei Stunden täglich verbringen wir durchschnittlich am Smartphone, weil wir mit googlen, Mails checken, Nachrichten lesen etc. gar nicht mehr nachkommen. Den Preis, den wir dafür zahlen, ist laut Studien hoch: Intensive Smartphone-Nutzer sind etwa körperlich weniger aktiv, leiden an Übergewicht, Nackenschmerz, eingeschränkter Leistungsfähigkeit und weisen ein suchtähnliches Verhalten auf. Forschende haben nun untersucht, wie viel Smartphone uns guttut.

Dazu verglichen sie an 619 Probanden, wie sich eine komplette Smartphone-Abstinenz gegenüber einer Reduktion der täglichen Zeit am Handy und einer unbeeinflussten Weiternutzung auswirkt. Im Ergebnis profitierten sowohl Personen, die eine Woche komplett auf das Handy verzichteten als auch diejenigen, die ihren Smartphone-Konsum täglich für eine Woche um eine Stunde reduzierten. Ein Komplettverzicht ist jedenfalls nicht nötig, so Studienleiterin Julia Brailovskaia: „In der Gruppe derer, die die Nutzung reduziert haben, hielten sich die positiven gesundheitlichen Effekte sogar länger und waren somit stabiler als in der Abstinenzgruppe.“

Die einwöchige Intervention änderte die Nutzungsgewohnheiten nachhaltig: Noch vier Monate nach Studienende nutzten die Mitglieder der Abstinenzgruppe ihr Smartphone durchschnittlich 38 Minuten pro Tag weniger als zuvor. Die Gruppe der Probanden, die im Experiment täglich eine Stunde weniger mit dem Smartphone verbracht hatten, nutzten es nach vier Monaten sogar 45 Minuten weniger pro Tag als zuvor. Zugleich stiegen die Lebenszufriedenheit sowie sportliche Aktivitäten. Depressions- und Angstsymptome sowie ein allfälliger Nikotinkonsum gingen zurück. Möglicherweise gibt es also tatsächlich eine optimale tägliche Nutzungsdauer, spekulieren die Forscher.

Referenz:
Ruhr Universität Bochum
Reduction or abstinence to increase well-being and healthy lifestyle?! An experimental intervention study, J Exp Psychol Appl 2022, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35389685/

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  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

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