Spaziergänger mit Hund
Foto:alexei_tm/Shutterstock

Sport bei Herzerkrankungen ein Muss

Zu dieser Empfehlung haben sich europäische Kardiologen durchgerungen und in einer Arbeitsgruppe der „European Society of Cardiology“ (ESC) erstmalig Leitlinien für sportliche Aktivitäten bei herzkranken Menschen zusammengetragen. Sportliche Aktivitäten sind nicht nur gesund, sondern in fast allen Fällen ein Muss, betonen die Ärzte: „regelmäßiges Training verhindert nicht nur das Auftreten von Krankheiten, sondern reduziert das Risiko eines zu frühen Tods bei Menschen mit vorangeschrittenen Herzerkrankungen“.

Herzkranke Menschen sollen den Empfehlungen zufolge mindestens 150 Minuten in der Woche „moderat“ trainieren. Krafttraining mit leichten Gewichten ist etwa für Menschen mit Übergewicht, Bluthochdruck und/oder Diabetes ein passendes Trainingskonzept. Daneben sollte auch Ausdauer trainiert werden – durch Radfahren, Laufen und Schwimmen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass eine sportliche Übung einen Herzstillstand oder einen Herzinfarkt auslöst, ist extrem niedrig“, meint auch Sanjay Sharma, Sportkardiologe an der St. George’s Universität, London; laut einer Mitteilung.

Vorsicht geboten ist bei Patienten mit Herzschrittmachern – aber auch hier zeigt regelmäßiges Training viel mehr Vor- als Nachteile. Sollte ein Patient über 15 Minuten einen Schmerz in der Brust fühlen, muss jedoch sofort ein Krankenwagen gerufen werden. Menschen, die blutverdünnende Medikamente zu sich nehmen, sollten Kontaktsport vermeiden, um das Risiko einer Blutung zu verringern. Das ESC empfehlt sehr unsportlichen Menschen mit einer fortgeschrittenen Herzkrankheit vor Trainingsbeginn einen Arzt aufzusuchen, um gemeinsam einen Trainingsplan aufzustellen.

Referenzen:
European Society of Cardiology 2020 ESC Guidelines on sports cardiology and exercise in patients with cardiovascular disease, ESC Clinical Practice Guidelines; https://www.escardio.org/Guidelines/Clinical-Practice-Guidelines/sports-cardiology-and-exercise-in-patients-with-cardiovascular-disease

#herzerkrankungen #khk #esc #guidelines #sport #kardiologie #trainingskonzept #bluthochdruck #diabetes #herzschrittmacher #medizin #medimpressions 

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Das könnte Sie auch interessieren
Die wichtigsten Allergene

Die 14 wichtigsten Allergene bei Nahrungsmittelallergie

Nahrungsmittelallergien sind weit verbreitet und können das Leben der Betroffenen erheblich beeinflussen.

Baby erhält die Meningokokken-Impfung von einer Ärztin

Meningokokken-Impfung

Die Meningokokken-Impfung schützt vor einer Infektion durch bestimmte Untergruppen der Meningokokken-Bakterien, die schwere Krankheiten wie Gehirnhautentzündung und Blutvergiftung auslösen können. Diese Erkrankungen können mit ernsthaften Komplikationen verbunden sein.

Baby bekommt eine Rotavirus Schluckimpfung

Rotavirus-Impfung

Die Rotavirus-Impfung ist eine Schluckimpfung, die gegen eine Infektion mit Rotaviren schützt. Rotaviren sind die häufigste Ursache für virale Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern.