Skip to main content
Magnesium in Lebensmitteln
Foto:Cegli/shutterstock.com

Magnesium essentiell für das Immunsystem

Aus früheren Studien ist bekannt, dass sich Krebs schneller im Körper von Mäusen ausbreitet, wenn die Tiere eine magnesiumarme Ernährung erhalten. Auch deren Abwehrkräfte gegen Grippeviren sind dadurch beeinträchtigt. Wie dieser Mineralstoff das Immunsystem beeinflusst, war bisher jedoch wenig erforscht. Schweizer Forschende haben dies nun nachgeholt.

Sie zeigten, dass bestimmte Immunzellen (T-Zellen) entartete oder infizierte Zellen nur in magnesiumreicher Umgebung wirksam eliminieren können. Konkret spielt Magnesium eine wichtige Rolle bei der Funktion eines Oberflächen-Proteins (LFA-1) von T-Zellen. Dieses funktioniert als Andockstelle, welche für die Aktivierung von T-Zellen wichtig ist. „Im Ruhezustand ist die Andockstelle quasi zugeklappt und kann daher infizierte oder entartete Zellen nicht effizient binden“, erklärt Studienautor Christoph Hess: „Ist jedoch Magnesium in der Umgebung der T-Zellen in ausreichender Menge vorhanden, bindet es an LFA-1 und sorgt dafür, dass das Protein in offener Position verbleibt und somit aktiv sein kann.“

Die Erkenntnis hat potenziell große Relevanz für moderne Immuntherapien gegen Krebs: Anhand von Daten aus bereits abgeschlossenen Studien mit Krebskranken konnten die Forschenden nachweisen, dass Immuntherapien bei PatientInnen mit zu tiefen Magnesiumspiegeln im Blut schlechter wirkten.
„Ob eine regelmäßige Magnesiumeinnahme ganz allgemein einen Einfluss auf das Krebsrisiko hat, lässt sich aufgrund der bisherigen Daten aber nicht beantworten, so Mitautor Jonas Lötscher. Geplant sind nun prospektive Studien, um den klinischen Effekt von Magnesium als Katalysator des Immunsystems zu prüfen.

Referenz:
Universität Basel, Cambridge University
Magnesium sensing via LFA-1 regulates CD8+Tcell effector function; Cell 2022; https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0092867421015610

#magnesium #mineralhaushalt #immunologie #onkologie #krebs #immunabwehr #tumor #medizin #medimpressions

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Zum Artikel: gesunde vegane Gemüse:Bowl

Schuppenflechte und Ernährung: Was wirklich hilft

Trockene Haut, Juckreiz, immer wiederkehrende Schübe – Schuppenflechte kann den Alltag stark belasten. Viele Betroffene fragen sich deshalb: Kann die Ernährung einen Unterschied machen?

Zum Artikel: Hausmittel Schuppenflechte

Bewährte Hausmittel bei Schuppenflechte (Psoriasis)

Schuppenflechte kann das Leben stark belasten. Die Haut juckt, spannt und schuppt, oft über Wochen oder Monate. Heilbar ist die Erkrankung bis heute nicht, doch es gibt viele Möglichkeiten, die Beschwerden spürbar zu lindern.

Zum Artikel: Mann mit Psoriasis auf der Kopfhaut

Psoriasis (Schuppenflechte) - Definition, Ursachen und Behandlung

Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine weit verbreitete Hauterkrankung. Die häufigste Form ist Psoriasis vulgaris. Typische Symptome sind gerötete, schuppige Hautstellen, besonders an den Ellenbogen, Knien oder anderen Körperbereichen.

Zum Artikel: Was sind die häufigsten Auslöser für Neurodermitis?

Was sind die häufigsten Auslöser für Neurodermitis?

Wenn Neurodermitis aufflammt, steckt meist ein Auslöser dahinter: Pollen, Hausstaubmilben, Kälte, Hitze, Seife – oft auch Stress oder Hormone. Welche Faktoren einen Schub auslösen, ist individuell sehr unterschiedlich.