Artoon: Schwimmroboter
Foto:VisualGeneration/Shutterstock

Wasserroboter könnte Ertrinkende retten

Noch immer ertrinken zu viele Menschen beim Schwimmen. Die meisten davon in Binnengewässern, aber auch in Schwimmbädern kam es zu Unfällen mit tödlichem Ausgang kommen. Ein weltweit einzigartiger Wasserroboter, der zukünftig das stromlinienförmige Design eines Rochens aufweisen soll, könnte nun jedoch Bademeistern und Rettungsschwimmern zur Seite stehen und Schwimmende in Not retten.

„Es gibt typische Körperpositionen, an denen man erkennt, dass sich jemand in Gefahr befindet,“ erklärt Forschungsleiter Helge Renkewitz vom Fraunhofer Institut IOSB. An der Hallendecke angebrachte Überwachungskameras können die Bewegungsmuster und Position des Ertrinkenden im Becken registrieren und die Koordinaten an den Roboter schicken. Hat das Fahrzeug sein Ziel erreicht, ortet es mithilfe von Kameras die gefährdete Person und befördert diese an die Wasseroberfläche. Eine Fixier- und Fangvorrichtung verhindert, dass leblose Körper beim Auftauchen herunterrutschen.

An Badeseen übernehmen Flugdrohnen und Zeppelinsysteme die Aufgabe der Überwachungskameras. Diese lassen sich problemlos mit Kameras ausstatten. Für die Rettung im Badesee, wo das Wasser trüb ist, muss das Unterwasserfahrzeug anstelle von optischen mit akustischen Sensoren ausgestattet sein. Mithilfe des Echos der Schallwellen lassen sich Lage und Ausrichtung von Personen so exakt bestimmen, dass der Roboter die Zielperson autonom ansteuern und aufnehmen kann.

Ein in drei Metern Tiefe abgelassener, 80 Kilo schwerer Dummy wird vom Rettungsroboter innerhalb von zwei Minuten aufgenommen und an ein inzwischen von diesem automatisch verständigtes Rettungsteam übergeben. „Verunglückte müssen innerhalb von fünf Minuten reanimiert werden, um dauerhafte Schäden auszuschließen. Diese kritische Zeitspanne konnten wir problemlos einhalten,“ so Renkewitz.

Referenz:
Fraunhofer IOSB
Pressemeldung Fraunhofer: Autonomer Wasserroboter rettet Ertrinkende, 1.3.2021; https://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2021/maerz-2021/autonomer-wasserroboter-rettet-ertrinkende.html

#schwimmen #ertrinken #ueberwachung #roboter #notsituation #badeunfall #rettung #medizin #medimpressions

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Das könnte Sie auch interessieren
Gendermedizin - Symbol für Frauen und Männer als Tabletten dargestellt

Gendermedizin – geschlechtssensible Medizin

Lesen Sie hier, was den „kleinen Unterschied“ zwischen den Geschlechtern ausmacht, wie die Gendermedizin darauf eingeht, was es mit dem Gender Health Gap auf sich hat und vor welchen Herausforderungen der noch junge Forschungszweig der Gendermedizin steht.

Mann liest Beipackzettel für Medikament

Beipackzettel verstehen – die wichtigsten Begriffe

Beipackzettel zu Medikamenten sind wichtig, um die Arzneimittel richtig anwenden zu können. Oft sind sie aber nicht leicht zu verstehen, denn die Texte sind umfangreich und mit medizinischen Fachbegriffen gespickt. Wir erklären, wie diese Gebrauchsinformationen aufgebaut sind.

Frau mit Reizdarmsyndrom hält sich den Bauch

Reizdarmsyndrom - Ursache, Symptome, Behandlung und Ernährung

Durchfall oder Verstopfung, Bauchschmerzen, Blähungen, Krämpfe, Völlegefühl – das Reizdarmsyndrom kann das körperliche Wohlbefinden und die Lebensqualität stark einschränken.

Unregelmäßiger Herzschlag visualisiert

Herzrhythmusstörungen - Formen, Ursache, Symptome, Behandlung

Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) liegen dann vor, wenn das Herz zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig schlägt.