Skip to main content
Alleine lernen reicht nicht aus
Foto: VGstockstudio/shutterstock

Alleine lernen reicht nicht aus

Wir treffen Entscheidungen, die nicht nur auf unsere eigene Lernerfahrung basieren, sondern auch darauf, dass wir von anderen lernen. Aber wie können wir angesichts der Entscheidungen anderer Menschen unser eigenes Lernen verbessern? Wird soziales Lernen anders verarbeitet als direktes Lernen? Wissenschaftler der Universität Wien und des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf (UKE) haben jetzt dargestellt, wie soziale Entscheidungsfindungen im menschlichen Gehirn erfolgen.

Durchgeführt wurde die Studie vom Neurowissenschafter Lei Zhang (Universität Wien) und Jan Gläscher (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf). In der Untersuchung mussten Probanden Entscheidungen treffen, die mit einem monetären Belohnungsystem gekoppelt waren, wobei sie teilweise auf die Erfahrungen ihrer Mit-Spieler zugreifen konnten, so dass sie diese soziale Information mit ihren eigenen Entscheidungsprozessen verbinden konnten.

Die Ergebnisse der Forscher lassen vermuten, dass zwei eigene Arten von Lernsignalen in getrennten, aber interagierenden Hirnregionen verarbeitet werden, die separate Berechnungsstrategien für die Entscheidungsfindung in sozialen Kontexten repräsentieren. Gläschen dazu: „Direktes Lernen ist in stabilen Situationen effizient und wenn Situationen wechselhaft und unsicher sind, könnte bei der Anpassung an neuartige Situationen soziales Lernen eine wichtige Rolle spielen, zusammen mit direktem Lernen; wie beispielsweise bei der Speisewahl in einer neuen Firmenkantine.“

Ein wichtiger Bereich für zukünftige Forschungen wird sein, einen Teil des integrierten Netzwerkes mit non-invasiver Hirnstimulation zu stören und festzustellen, wie Verhaltensweisen und Berechnungsstrategien in sozialer Entscheidungsfindung dadurch verändert werden.

Referenzen:
Universität Wien; Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf – UKE
Pressemitteilung
A Brain Network Supporting Social Influences in Human Decision-making; Science Advances. 19.8.2020;
DOI: https://doi.org/10.1126/sciadv.abb4159

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Zum Artikel: unerfüllter Kinderwunsch

Unerfüllter Kinderwunsch: Ursachen, Behandlung und Tipps

In Österreich sind etwa 10 bis 15 Prozent der Paare ungewollt kinderlos, weltweit erlebt jede sechste Person im Laufe ihres Lebens Unfruchtbarkeit. Die Gründe für unerfüllten Kinderwunsch sind vielfältig und können sowohl bei der Frau als auch beim Mann liegen.

Zum Artikel: Neurodermitis Behandlung

Neurodermitis Therapie (Basis & Spezialtherapie)

Neurodermitis ist eine chronische Hautkrankheit, die sich durch Juckreiz, Rötungen und Ekzeme äußert und das Leben Betroffener stark belastet. Obwohl die Krankheit nicht heilbar ist, haben Fortschritte in der Forschung zu vielen Therapieoptionen geführt.

Zum Artikel: Baby mit Neurodermitis-Ausschlag auf der Wange

Neurodermitis bei Babys und Kindern

Die schubweise auftretende, entzündliche Hauterkrankung Neurodermitis betrifft immer mehr Säuglinge und Kinder und kann für die gesamte Familie eine große Belastung sein. Doch was genau ist Neurodermitis, und warum sind gerade die Kleinsten so oft betroffen?

Zum Artikel: Darstellung des weiblichen Reproduktionssystems in Form von Blumen

Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) - Ursachen, Symptome und Behandlung

Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist eine chronische, hormonelle Erkrankung. Sie ist die häufigste Hormonstörung bei Frauen im gebärfähigen Alter.