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junge Frau sitzt nachdenklich auf einem Sofa
Foto: fizkes/shutterstock

STAT3 steuert emotionale Reaktivität

Zahlreiche wissenschaftliche Studien weisen auf eine entscheidende Rolle von Entzündungsprozessen für die Entstehung von psychiatrischen Erkrankungen hin. Besondere Bedeutung kommt hier unter anderem dem Interleukin 6/STAT3- Signaltransduktionsweg zu, der im Zusammenhang mit Depression, Schizophrenie und bipolaren Erkrankungen steht.

Forscher der MedUni Wien rund um Daniela Pollak am Zentrum für Physiologie und Pharmakologie der MedUni Wien konnten jetzt zeigen, dass STAT3 im serotonergen System als molekularer Mediator für die Kontrolle der emotionalen Reaktivität eine bedeutende Rolle spielt. Sie konnten also nachweisen, dass es zwischen dem Immunsystem, der Übermittlung von Informationen von einer Nervenzelle zu anderen mittels Serotonin und affektiven Erkrankungen wie z. B. der Depression, eine Verbindung besteht.

In der nun publizierten Arbeit wurde spezifisch im serotonergen System des Mittelhirns – einem Zentrum für die Regulation von Emotionen – die Bedeutung des STAT3- Signaltransduktionsweges durch die gezielte Hemmung von STAT3 im Mausmodell untersucht. Pollak: „Wenn STAT3 selektiv im serotonergen System des Mittelhirns fehlte, wiesen die Mäuse eine reduzierte, negative emotionale Reaktivität in ihrem Verhalten auf sowie eine verminderte Antwort auf die Effekte von Amphetamin im Gehirn. Außerdem wurden auf Ebene der Genexpression auch Veränderungen molekularer Netzwerke mit Bedeutung für neuropsychiatrische Erkrankungen festgestellt.

Referenzen:
Medizinische Universität Wien
https://www.meduniwien.ac.at/web/ueber-uns/news/detailseite/2020/news-im-oktober-2020/stat3-als-wichtiger-faktor-fuer-die-emotionale-reaktivitaet-identifiziert/
STAT3 in the raphe nuclei gates behavioural reactivity and regulates gene networks associated with neuropsychiatric disorders, Molecular Psychiatry, https://www.nature.com/articles/s41380-020-00904-2

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

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