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Teddybär mit Pflaster
Foto: awf8/shutterstock

Kindheitstrauma: Zellveränderungen werden nicht weitervererbt

Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung in der Kindheit haben nicht nur psychische Folgen für die Betroffenen. Sie können auch zu biologischen Veränderungen im Stoffwechsel führen, die sich auf die Nachkommen auswirken. Forschende der Universitäten Ulm und Innsbruck haben nun untersucht, wie sich belastende Kindheitserfahrungen auf den mitochondrialen Energiestoffwechsel der Immunzellen von Müttern auswirken. Außerdem wollten sie wissen, ob sich solche bioenergetischen Veränderungen in den „Kraftwerken“ der Zellen auch bei den Kindern nachweisen lassen. 

Das Ergebnis dieser Untersuchung war für die Forschenden ermutigend: „Die biologischen Veränderungen in der zellulären Energieproduktion ließen sich zwar für Mütter mit Missbrauchs- und Misshandlungserfahrungen nachweisen, aber nicht für deren Kinder,“ fasst Prof. Iris-Tatjana Kolassa, Leiterin der Abteilung für Klinische & Biologische Psychologie an der Universität Ulm, die Resultate der Untersuchung zusammen. Möglicherweise greifen hier biologische Resilienzfaktoren, die sich protektiv auf die Mitochondrien in den Immunzellen der Kinder auswirken. Diese Untersuchungen müssen nun auf Stichproben mit klinisch-relevantem Schweregrad erweitert werden, um auch hier eine gesundheitliche Belastung der Kinder durch die Mutter ausschließen zu können“, so Dr. Alexander Karabatsiakis, Universität Innsbruck. 

Referenzen:

Universität Ulm, Universität Innsbruck

Childhood maltreatment is associated with changes in mitochondrial bioenergetics in maternal, but not in neonatal immune cells. PNAS,Oct 2020 https://doi.org/10.1073/pnas.2005885117

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

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