Skip to main content
EKG-Bild
Foto:KeetapongPongtipakorn/shutterstock.com

Implantierbarer Herzmonitor sagt Komplikationen voraus

Eine beträchtliche Zahl von PatientInnen erleidet in den Monaten nach einem überstandenen Herzinfarkt schwere, mitunter tödliche Komplikationen, die sich nur schwer voraussagen lassen. Gewöhnliche Nachsorgeuntersuchungen können drohende Komplikationen wie akute Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, Schlaganfälle, erneute Herzinfarkte oder Tod oft nicht rechtzeitig erkennen.

Ein deutsch-österreichisches Forschungsteam nutzte nun einen winzigen Herzmonitor, der unter die Haut eingesetzt wurde, um eventuelle Komplikationen frühzeitig vorherzusagen (SMART-MI-DZHK9 Studie). Dieser spürte innerhalb von 21 Monaten bei 60 von 201 PatientInnen schwere, meist jedoch asymptomatische Rhythmusereignisse auf. In der Kontrollgruppe, die aus 199 Herzinfarkt-PatientInnen ohne Telemonitoring bestand, konnten im Rahmen der üblichen Nachsorge im selben Zeitraum lediglich zwölf derartige Ereignisse entdeckt werden.
Studienleiter Axel Bauer: „Die Kernaussage ist, dass der Monitor sehr empfindlich gefährliche, jedoch asymptomatische Rhythmusereignisse detektiert, die wiederum Vorboten schwerer klinischer Ereignisse sind. Schwere Probleme können somit viel frühzeitiger erkannt und Hochrisikopatienten zukünftig besser behandelt werden.“

In die Studie eingeschlossen wurden PatientInnen nach überstandenem Herzinfarkt, deren Herzleistung noch relativ erhalten war (Auswurffraktion zwischen 36 bis 50 Prozent), die jedoch Infarkt-bedingte Nervenschädigungen des Herzens aufwiesen. Diese Patientengruppe erhält routinemäßig keinen Defibrillator. Zukünftige Studien müssen jetzt klären, inwieweit sich durch diese telemedizinische Strategie auch langfristig die Prognose der PatientInnen verbessern lässt.

Referenz:
Universität Innsbruck, Uni München (LMU)
Telemedical cardiac risk assessment by implantable cardiac monitors in post-infarction patients with autonomic dysfunction (SMART-MI-DZHK9): A prospective investigator-initiated, randomized, multicenter, open-label diagnostic trial, Lancet Digital Health 2022; https://doi.org/10.1016/S2589-7500(21)00253-3

#herzinfarkt #herzmonitor #kardiologie #internemedizin #herz #herzmonitor #telemedizin #medizin #medimpressions

  • Autor

    Dr. Rosalia Rutter

    Medizinjournalistin

    Dr. Rosalia Rutter ist eine freie Medizinjournalistin mit einem Studium der Ernährungswissenschaften und Biochemie an der Universität Wien. Sie verfügt über langjährige Expertise im Verfassen medizinischer Inhalte.

Zum Artikel: Mallorca-Akne: Frau mit Akne am Rücken

Mallorca-Akne: Wenn die Haut nach dem Sonnenbad streikt

Rötungen, Pickel und Juckreiz nach dem ersten Sonnenbad – das klingt zunächst nach einer Sonnenallergie. Häufig steckt jedoch etwas anderes dahinter: die sogenannte Mallorca-Akne. Obwohl der Name nach einem Urlaubsphänomen klingt, hat die Hautreaktion nichts mit der Insel selbst zu tun.

Zum Artikel: Mädchen mit Sonnencreme im Gesicht

Sonnencreme bei Babys und Kindern: Auf was Eltern achten sollten

Sobald die Sonne scheint, zieht es Kinder nach draußen – zum Spielen, Planschen und Entdecken. Doch während Kinder oft unbeschwert in der Sonne toben, ist die Haut der Kleinen besonders empfindlich und braucht besonderen Schutz.

Zum Artikel: Frau mit Sonnenbrand am Rücken, die sich eincremt

Medikamente und Hausmittel bei Sonnenbrand: Was hilft?

Sommer, Sonne, Sonnenbrand? Ein Sonnenbrand ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch ernsthafte Folgen für die Hautgesundheit haben. Besonders im Urlaub, beim Baden oder Wandern vergessen viele, wie intensiv die Sonne wirken kann – und unterschätzen dabei die Gefahr.

Zum Artikel: Hautgesundheit im Sommer

Hautgesundheit im Sommer: Die wichtigsten Tipps für Sonne, Hitze und Pflege

Der Mensch braucht Sonne, denn Sonnenlicht hat zahlreiche positive Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Damit die Haut dabei keinen Schaden nimmt, benötigt sie im Sommer besondere Pflege und Schutz.