Schulterverletzungen – Diagnose und Therapie

Schulterverletzungen – Diagnose und Therapie - Dr. med. univ. Harald Binder - Orthopäde Wien 1060
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Die Schulter ist das beweglichste Gelenk im menschlichen Körper. Das komplexe Zusammenspiel zwischen Sehnen, Muskeln, Bändern und Gelenken ermöglicht dem Arm einen enormen Bewegungsumfang.

 

Rotatorenmanschettenruptur

 

Bei der Rotatorenmanschette handelt es sich um eine Gruppe von vier zusammenhängenden Muskeln, die vom Schulterblatt zum Oberarmkopf ziehen und es ermöglichen, dass der Arm zur Seite und nach oben sowie nach außen und innen gedreht werden kann.

 

Durch den zunehmenden Verschleiß aufgrund hoher mechanischer Beanspruchung oder ein Unfallereignis kann es zu einer Rotatorenmanschettenruptur (Riss einer oder mehrerer Sehnen) kommen.

 

Das operative Vorgehen richtet sich nach Lage, Größe und Alter der Verletzung. Grundsätzlich wird eine arthroskopische Technik angestrebt.

 

Verletzung der langen Bizepssehne

 

Die lange Bizepssehne verläuft vom Oberrand der Schultergelenkspfanne quer durch das Schultergelenk bis zum Oberarmkopf hinweg. Sie ist aufgrund ihres langen Verlaufes großen mechanischen Belastungen ausgesetzt und unterliegt daher oftmals schmerzhaften Erkrankungen und Verletzungen. Diese reichen von Entzündungen bis hin zu Schädigungen und Rissen.

 

Bei Fragen bin ich gerne für Sie da! 

 

Labrumläsion (Gelenklippenriss)

 

Eine Labrumläsion (gerissene Gelenklippe) wird oftmals durch einen Sturz auf den ausgestreckten Arm verursacht. Neben starken Schmerzen im Bereich des Schultergelenks kann ein Gelenklippenriss auch zu einer Instabilität der Schulter führen.

 

Je nach Ausmaß der Verletzung wird zu einer konservativen Behandlung oder Operation geraten.

 

Schulterluxation

 

Ist das Schultergelenk ausgekugelt, spricht man von einer Schulterluxation. Die Luxation, bei der der Oberarmkopf aus der Gelenkpfanne springt, tritt meist als Folge einer indirekten Krafteinwirkung beim Sturz auf den ausgestreckten Arm auf.

 

Die höchste Sicherheit zur dauerhaften Stabilisierung der Schulter bietet ein minimalinvasiver Eingriff. Ohne Operation kommt es bei mehr als 85% der Fälle zu einer chronischen Instabilität der Schulter.

 

Schlüsselbeinbruch

 

Das Schlüsselbein verbindet das Brustbein mit dem Schulterblatt. Ein Schlüsselbeinbruch kann u.a. als Folge von direkten Schlägen auf das Schlüsselbein oder Sturzverletzungen auftreten.

 

Die meisten Schlüsselbeinbrüche treten im Kindes- und Jugendalter auf. Bei Erwachsenen bedarf es einer größeren Krafteinwirkung, um das Schlüsselbein zu brechen.

 

Die Therapie erfolgt fast immer konservativ durch Ruhigstellung. Eine Operation wird nur in seltenen Fällen (z.B. bei Verdacht von Blutgefäß- oder Nervenschädigungen) durchgeführt.

 

Fraktur des Oberarmkopfes

 

Der Bruch des kugelförmigen Oberarmkopfes wird meist durch einen direkten Sturz auf die Schulter verursacht. Besonders gefährdet sind Sportler (v.a. Ski-, Rad- oder Motorradfahrer) und ältere Frauen mit Osteoporose.

 

Während stark verschobene Brüche operiert werden müssen, reicht bei geringgradig verschobenen Humeruskopffrakturen meist eine vorübergehende Ruhigstellung als Therapie aus.

 

Kalkschulter

 

Verkalkungen in und an den Schultersehnen können zu schmerzhaften Beschwerden führen. Treten diese zu Beginn der Erkrankung meist nur bei Überkopfarbeiten auf, wird das Schlafen auf der Schulter im fortgeschrittenen Stadium einer Kalkschulter zur Qual.

 

Die Therapiemöglichkeiten reichen von konservativen Maßnahmen wie der Stoßwellentherapie bis hin zur arthroskopischen Operation.

 

Impingement Syndrom

 

Beim Impingement Syndrom der Schulter kommt es aufgrund einer Einengung der Sehnen der Rotatorenmanschette unter dem Schulterdach zu bewegungsabhängigen Schmerzen. Diese reichen von Schulterschmerzen bei Überkopfarbeiten über Druckschmerzen bis hin zu Nachtschmerzen beim Liegen auf der Schulter. Die Beweglichkeit des Schultergelenks nimmt mit der Zeit deutlich ab.

 

Die Therapie kann sowohl konservativ (u.a. medikamentöse Behandlung, Infiltration) als auch operativ durch einen minimalinvasiven Eingriff (Arthroskopie) erfolgen.

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