Gelenkerhaltende Hüftchirurgie

Gelenkerhaltende Hüftchirurgie - Dr. med. Wolfgang Zinser, Prim. a. D. - Orthopäde Knittelfeld 8720
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Zur gelenkserhaltenden Hüftchirurgie zählen sicherlich die Hüftarthroskopie und die PAO, die an anderer Stelle beschrieben sind. Diese stellen die häufigsten und sehr effektiven Operationsverfahren zum Gelenkerhalt dar. Allerdings gibt es auch Formstörungen und Erkrankungen, die nicht durch eine PAO oder Hüftarthroskopie zu therapieren sind und andere gelenkerhaltende chirurgische Techniken benötigen.

Chirurgische Hüftluxation

Die chirurgische Hüftluxation war noch vor 10-15 Jahren die am häufigsten durchgeführte Technik zur Therapie des femoroazetabulären Impingements (Hüftimpingement). Mittlerweile hat die Hüftarthroskopie als Technik zur Therapie des Hüftimpingements die chirurgische Hüftluxation abgelöst.

Für die chirurgische Hüftluxation ist es erforderlich, dass das Hüftgelenk durch eine spezielle Technik ausgerenkt wird, ohne dabei die Blutversorgung des Hüftkopfs zu gefährden. Danach muss der Knochen des großen Rollhöckers (Trochanter Major) an einer bestimmten Stelle durchtrennt und später wieder mit zwei Schrauben fixiert werden.

Zu den seltenen Fällen, die besser über eine chirurgische Hüftluxation angegangen werden sollten zählen beispielsweise

  • eine ausgeprägte Chondromatose. Dabei entstehen nach einer Erkrankung der Gelenkschleimhaut hunderte von Knorpelkügelchen im Gelenk, die einklemmen und zu einem frühzeitigen Verschleiß führen können.
  • Schwere Hüftdeformitäten (z.B. nach Morbus Perthes), die nicht arthroskopisch korrigiert werden können.
  • Globale Pincer Deformitäten, die auch die Rückseite des Hüftgelenks betreffen, müssen manchmal offen und nicht arthroskopisch therapiert werden.
  • Spezielle tumoröse Veränderungen

Oberschenkelumstellungsoperation (Femurosteotomie)

Femurosteotomien wurden früher häufig bei Hüftdysplasie durchgeführt. Wegen der damals schlechten Ergebnisse haben inzwischen die Beckenosteotomie und PAO mit deutlich besseren und langanhaltenden Ergebnissen die Femurosteotomie bei Dysplasie abgelöst.

Es gibt aber bestimmte Fehlstellungen des Oberschenkels und Schenkelhalses, meist Dreh-Fehlstellungen (Torsionsfehlstellungen), bei denen dieses Verfahren sinnvoll ist. Steht die Diagnose Femur-Torsionsfehlstellung aufgrund einer genauen Analyse von MRT, CT und Röntgenaufnahmen sowie einer klinischen Untersuchung fest und ist diese die eigentliche Ursache für sämtliche Beschwerden, erfolgt die Behandlung operativ durch eine knöcherne Korrektur mittels Derotationsosteotomie.

Das Verfahren erfordert eine exakte Planung und korrekte Operationsweise. Ich habe die Operationsform aus Dinslaken in die Privatklinik Graz Ragnitz mitgebracht und 2021 dort eingeführt.

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