Rotatorenmanschette (Sehnenriss Schulter)

Rotatorenmanschette (Sehnenriss Schulter) - Prof. Dr. Klaus Schatz - Orthopäde Wien 1190
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Im Gegensatz zu anderen größeren Gelenken wie dem Hüftgelenk verfügt das Schultergelenk über eine verhältnismäßig schwache knöcherne Führung, weswegen es in Hinblick auf seine Stabilisierung verstärkt auf andere Strukturen angewiesen ist, allen voran die Rotatorenmanschette. Hierbei handelt es sich um eine Gruppe von vier Muskeln, deren Sehnen eine das Schultergelenk umfassende Sehnenkappe bilden. Die Rotatorenmanschette stabilisiert das Schultergelenk, zentriert den Gelenkkopf des Oberarmknochens in der Gelenkpfanne des Schulterblatts und verspannt die Gelenkkapsel. Zudem sind die einzelnen Muskeln der Rotatorenmanschette für die Innen- und Außenrotation sowie die Abduktion (Wegführen) des Armes zuständig.

 

Zu den Muskeln der Rotatorenmanschette zählen der Musculus infraspinatus, der M. supraspinatus, der M. subscapularis und der M. teres minor. Im Laufe des Lebens werden die das Schultergelenk umgebenden Sehnen stark beansprucht und können dementsprechend verschleißen, was das Risiko für einen Sehnenriss (Rotatorenmanschettenruptur) erhöht. Im Falle einer Vorschädigung kann bereits eine alltägliche oder leichtere sportliche Belastung zu einem Riss im Bereich einer Sehne führen. Ein solcher kann aber auch Folge eines Unfalls oder einer anderweitigen stärkeren Belastung sein, ferner kann ein Impingement-Syndrom (Einengung zwischen Oberarmknochen und Schulterdach) einen Sehnenriss begünstigen.

 

Mögliche Beschwerden in Folge einer Rotatorenmanschettenruptur sind u. a. - abhängig vom genauen Bild und Ausmaß der Verletzung - stechende Schmerzen, ausstrahlende Schmerzen in den Oberarm, nächtliche Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Kraftverlust im Arm. Prinzipiell ist es wichtig, Schulterschmerzen und andere Beschwerden im Bereich der Schulter nicht zu bagatellisieren, auch wenn diese nicht all zu stark ausgeprägt sind - ein Sehnenriss im Bereich der Schulter kann nicht von alleine heilen, eine genaue und möglichst frühzeitige Abklärung von Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Kraftverlust und anderen Beschwerden ist somit sehr wichtig.

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