Stoßwellentherapie

Wie funktioniert die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT)?

Stoßwellen sind kurze, energiereiche mechanisch-akustische Wellen, die Wasser oder wasserhaltige Gewebe ohne Abschwächung durchdringen können. Auch elastische Körpergewebe – dazu gehören Muskeln und Fettgewebe – leiten die Stoßwellen einfach weiter. Erst wenn die Stoßwelle auf feste Gewebebestandteile trifft – Nierensteine, Gallensteine oder Kalkablagerungen in Sehnen – entlädt sich die in ihr enthaltene Energie. Sie bewirkt eine mechanische Zertrümmerung der Fremdkörper.

Stoßwellen werden außerhalb des menschlichen Körpers mit einem Gerät erzeugt. Durch ein wassergefülltes Kissen werden sie in den Körper übertragen. Dabei bündelt der Therapeut die Energie der übertragenen Wellen auf einen Wirkort, ähnlich wie mit Licht in einem Brennglas. So entfalten Stoßwellen ihre Wirkung genau im erkrankten Bereich. Andere Gewebe soll die Stoßwelle selektiv nicht erreichen. Dieser Fokus lässt sich genau berechnen. Man kann die Stoßwellenwirkung exakt auf die gewünschte Zone ausrichten, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Stoßwelle (ESWT) als schonende Alternative zu vielen Operationen

Seit etwas mehr als zehn Jahren steht mit der Stoßwellentherapie eine neue Therapieform zur Verfügung, die in vielen Fällen eine schonende Behandlung von Entzündungen, Verkalkungen oder Verletzungen verspricht. Die Stoßwellentherapie hat zudem praktisch keine Nebenwirkungen und macht viele Operationen unnötig.

Am Wirkmechanismus der Stoßwellentherapie wird intensiv geforscht. Die klinische Wirksamkeit der Stoßwelle ist eindeutig in vielen Studien nachgewiesen. Sie verändert das Milieu des behandelten Gewebes und kann die Regeneration durch Ausschüttung von heilungsfördenden Botenstoffen (knochenbildende Faktoren) fördern.

Die Stoßwelle wurde ursprünglich eingeführt, um Nieren- und Gallensteine ohne Operation zu entfernen. Was früher eine unvermeidliche Operation war, lässt sich nun in vielen Fällen mit extrakorporaler Stoßwellentherapie (ESWT) schonend behandeln.
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