Prostataerkrankungen

Prostataerkrankungen - Priv.Doz. Dr. Markus Margreiter, FEBU, FECSM - Urologe Wien 1080
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Die Therapie der Prostataerkrankungen richtet sich nach der Art der Erkrankung und wird maßgeschneidert auf den jeweiligen Patienten und die vorliegenden Symptome angepasst.

  • Gutartige Prostatavergrößerung

Eine gutartige Prostatavergrößerung wird auch als benigne Prostatahyperplasie oder Prostataadenom bezeichnet. Rund 75% aller 60- bis 70-Jährigen sind von einer BPH betroffen.

Erste Anzeichen einer Vergrößerung der Prostata sind ein dünner Harnstrahl, ein häufig auftretender Harndrang bei geringer Harnmenge sowie ein verzögertes Wasserlassen. Als Folge der unvollständigen Blasenentleerung kommt es bei einer gutartigen Prostatavergrößerung auch zu einem vermehrten, nächtlichen Wasserlassen. Zudem können Schmerzen beim Urinieren auftreten.

Für die Therapie des gutartigen Prostataadenoms stehen verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung.

  • Prostatakrebs

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung beim Mann. Er macht rund ein Viertel aller jährlich neu auftretenden Krebserkrankungen bei Männern aus. Deshalb spielt gerade die Früherkennung bei Prostatakrebs eine wichtige und zentrale Rolle.

Die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken, ist von vielen Risikofaktoren abhängig. Dazu zählen u.a. das Rauchen, eine ungesunde Ernährung, übermäßiger Alkoholkonsum sowie eine genetische Veranlagung. Mit zunehmendem Alter erhöht sich generell das Krebsrisiko. Über 80% der Männer mit Prostatakrebs haben bereits das 60. Lebensjahr überschritten.

Symptome wie Schmerzen in der Prostata und beim Samenerguss, Erektionsstörungen, ein vermehrter Harndrang (vor allem nachts), Probleme beim Wasserlassen, Blut im Urin und in der Samenflüssigkeit sowie Schwierigkeiten, den Darm zu entleeren, treten oft sehr spät auf. Oftmals bleibt das Prostatakarzinom symptomlos und wird erst im Rahmen einer urologischen Vorsorgeuntersuchung entdeckt. Ist der Tumor beim Abtasten der Prostata vom Mastdarm aus fühlbar, hat er meist schon ein fortgeschrittenes Stadium erreicht. Dann ist abzuklären, ob das Prostatakarzinom auch Tochtergeschwulste (Metastasen) gebildet hat. Dies lässt sich in der Regel über den PSA Wert feststellen. Liegt dieser unter 10 ng/ml, hat der Tumor wahrscheinlich noch nicht gestreut.

Bei Prostatakrebs ist die Bandbreite an möglichen Therapien sehr groß. Die Behandlung richtet sich im Einzelfall vor allem danach, in welchem Stadium, d.h. wie weit fortgeschritten, das Karzinom bereits ist bzw. wie alt der Patient ist.

Fragen zu den genauen Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten beantworte ich gerne in einem persönlichen Gespräch.

  • Prostatitis

Bei der Prostatitis handelt es sich um eine Entzündung der Prostata. Die Prostatitis wird häufig durch sogenannte Escherichia coli Bakterien (Darmbakterien) verursacht, die über die Harnröhre in die Prostata gelangen, und kann bei Männern jeden Alters auftreten.

Eine akute, bakterielle Prostatitis ist mit Schmerzen beim Wasserlassen, einem ständigen Harndrang sowie Schmerzen beim Stuhlgang verbunden. Zudem kommen Fieber, Schüttelfrost und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Die akute Prostatitis wird in der Regel antibiotisch, gegebenenfalls auch mit entzündungshemmenden Medikamenten, behandelt.

Bei der chronisch bakteriellen Prostataentzündung bestehen neben den unangenehmen Symptomen beim Harnlassen auch Missempfindungen in den Hoden, Schmerzen in der Leiste, Erektionsstörungen sowie ein Druckgefühl im Unterbauch. Zu den weiteren Symptomen zählen Blut im Sperma und ein schmerzhafter Samenerguss. Eine chronische Prostatitis macht eine über einen längeren Zeitraum andauernde Antibiotika-Therapie notwendig. Kehren die Entzündungen immer wieder, muss das entzündlich veränderte Gewebe im Zuge eines chirurgischen Eingriffes ausgeschält werden.

  • Prostatabiopsie

Ein auffälliger Tastbefund der Prostata und/oder ein erhöhter PSA Wert können auf das Vorliegen eines Prostatakrebses hinweisen. Bei klinischem Verdacht auf Prostatakrebs wird in der Regel eine sogenannte Prostatabiopsie durchgeführt. Mithilfe der Prostatabiopsie lässt sich die Diagnose entweder sichern oder eine Prostatakrebserkrankung bzw. ein Prostatakarzinom ausschließen.

Im Rahmen einer Prostatabiopsie wird Gewebe aus der Prostata entnommen. Die Biopsie erfolgt hierbei ultraschallgesteuert über den Enddarm. In der Regel sind zehn bis zwölf einzelne Proben notwendig, die aus allen relevanten Arealen der Prostata gewonnen werden. Die Gewebeproben werden im Anschluss histopathologisch untersucht. Dazu wird das Gewebe eingefärbt und unter dem Mikroskop begutachtet. Die mikroskopische Untersuchung dient der Unterscheidung zwischen normalen und bösartigen Prostatazellen. Sollte sich im Zuge der Untersuchung der Verdacht auf einen Prostatakrebs bestätigen, wird zusätzlich noch der Bösartigkeitsgrad der Tumorzellen bestimmt.

Eine Prostatabiopsie stellt ein etabliertes und sicheres Verfahren zur genauen Diagnose eines Prostatakarzinoms dar.

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