Erkrankungen und Verletzungen der Schulter

Erkrankungen und Verletzungen der Schulter - Priv.- Doz. Dr. Julian Jöstl, PhD, MSc - Orthopäde Wien 1090
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Erkrankungen und Verletzungen der Schulter - Priv.- Doz. Dr. Julian Jöstl, PhD, MSc - Orthopäde Wien 1090
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Das Schultergelenk ist zwar das beweglichste, aber zeitgleich auch das instabilste Gelenk des menschlichen Körpers. Die Stabilität der Schulter wird vorwiegend durch Muskeln und Sehnen gewährleistet. Dadurch ist sie auch anfälliger für Verletzungen, chronische Reizungen oder degenerative Veränderungen. 

 

 

AC-Gelenksluxation

Bei der AC-Gelenksluxation handelt es sich um eine Verletzung des Schultereckgelenks (Akromioklavikulargelenks), welches das Schulterdach mit dem Schlüsselbein verbindet. Zerreißen zudem die umgebenden Haltebänder, kommt es zu einem Hochstand des Schlüsselbeins. Das Gelenk wird instabil und schmerzt.

 

Eine AC-Gelenksluxation wird in der Regel durch einen Sturz auf die Schulter verursacht. Die Behandlung richtet sich nach dem Grad der Verletzung und kann sowohl konservativ als auch operativ (v.a. bei ausgeprägter Instabilität mit Fehlstellung) erfolgen.

 

 

Schulterarthrose (Omarthrose)

Als Schulterarthrose (Omarthrose) wird eine Abnutzungserscheinung im Schultergelenk bezeichnet. Durch den Verschleiß des Gelenkknorpels kommt es zu Schmerzen in der Schulter und einer damit verbundenen Bewegungseinschränkung der Arme in nahezu alle Richtungen. In der Anfangsphase treten die Beschwerden vor allem nach Belastung oder beim Liegen auf der Schulter auf. Im fortgeschrittenen Stadium schmerzt die Schulter auch im Ruhezustand. Die Therapie kann sowohl konservativ als auch operativ erfolgen.

 

 

Frozen Shoulder (Schultersteife)

Bei einer Frozen Shoulder kommt es zu einer Reduktion der Gelenkbeweglichkeit und schließlich zur Einsteifung der Schulter. Je nach Ursache, wird zwischen einer primären (z.B. aufgrund einer genetischen Veranlagung oder Stoffwechselstörung) und einer sekundären Schultersteife (ausgelöst durch Verschleiß, Unfall oder Verletzung) unterschieden.

 

Die Frozen Shoulder ist oftmals durch einen schleichenden Verlauf gekennzeichnet. Die Behandlung richtet sich in erster Linie nach der Ursache bzw. dem Stadium der Erkrankung und kann sowohl konservativ als auch operativ erfolgen.

 

 

Kalkschulter

Bei einer Kalkschulter kommt es in den Sehnen der Rotatorenmanschette zu Ablagerungen von Calcium Kristallen. Die Kalkablagerungen können unterschiedlich große Depots bilden und zu heftigen Schmerzattacken in der Schulter führen. Die Therapie richtet sich nach dem Ausmaß der Beschwerden (u.a. konservativ mittels Stoßwellen- oder Injektionstherapie).

 

 

Schulterluxation

Eine Schulterinstabilität kann sowohl unfall- als auch anlagebedingt sein. Bei der sogenannten habituellen Schulterluxation genügt oftmals schon eine alltägliche schnelle Bewegung, um die Schulter auszukugeln.

 

Bleibt die Schulter nach einer akuten Schulterluxation trotz erfolgtem Einrenken und konservativen Maßnahmen nicht stabil, sollte man über einen minimal-invasiven Eingriff zur Schulterstabilisierung nachdenken. Ich berate Sie gerne!

 

 

Rotatorenmanschettenriss

Zur Rotatorenmanschette gehören vier Muskeln und deren Sehnen. Sie umfassen das Schultergelenk wie eine Kappe und tragen zu dessen Stabilisierung bei. Ist die Rotatorenmanschette verletzt, kann das unterschiedliche Beschwerden zur Folge haben. Ein Riss der Rotatorenmanschette schränkt die Beweglichkeit der Schulter schmerzhaft ein, die Schulterfunktion wird erheblich beeinträchtigt (u.a. Kraftverlust des Armes). Die Wahl der Therapie richtet sich in erster Linie nach der Rissform. So kann bei einer unfallbedingten Ruptur u.a. eine arthroskopische Refixation der Manschette angestrebt werden.

 

 

SLAP-Läsion

Bei der SLAP Läsion handelt es sich um eine Verletzung des Ansatzes der langen Bizepssehne an der oberen Gelenklippe, dem sogenannten Labrum. Eine SLAP Läsion kann durch einen Sturz auf den abgespreizten Arm oder sich wiederholende, intensive Überkopfbelastungen verursacht werden. Ein auffallendes Knacken oder Schnappen in der Schulter verbunden mit Schmerzen und einem Instabilitätsgefühl weisen auf das Krankheitsbild hin. Nach fundierter Diagnose mittels MRT kann die Behandlung konservativ oder operativ erfolgen.

 

 

Impingementsyndrom

Beim Impingement Syndrom der Schulter liegt eine Einengung zwischen Schulterdach und Oberarmkopf vor, wodurch Sehnen und Muskeln der Rotatorenmanschette und die Schleimbeutel des Schultergelenks ein- oder abgeklemmt bzw. gereizt werden. Die chronische Reizung kann zu degenerativen und entzündlichen Veränderungen in der Schulter und damit auch zu starken Schmerzen in diesem Bereich führen.

 

Ein Impingement Syndrom wird v.a. durch Sportarten mit Überkopfbewegungen (u.a. Tennis) oder Berufe mit Überkopfarbeiten (z.B. Maler und Anstreicher) ausgelöst.

Das Impingementsyndrom kann zunächst konservativ behandelt werden. Ein operativer Eingriff ist erst dann angezeigt, wenn die Schmerzen trotz konsequenter konservativer Therapie über mehrere Monate anhalten oder sich verschlimmern.

 

 

Schlüsselbeinbruch

Ein Schlüsselbeinbruch wird meist durch einen Sturz auf die Schulter oder den ausgestreckten Arm verursacht. Zu den typischen Symptomen der Fraktur zählen bewegungsabhängige Schmerzen sowie eine Schwellung und ein Bluterguss über dem Schlüsselbein. Zudem treten hörbare Reibegeräusche bei Bewegung auf. Etwa 90% der Schlüsselbeinbrüche können konservativ mittels Ruhigstellung behandelt werden. Bei schweren und komplizierten Brüchen ist die operative Stabilisierung die Therapie der Wahl.

 

 

Bei Fragen bin ich gerne auch persönlich für Sie da!

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