Reflux, Globus & Co

Reflux, Globus & Co - Dr. Daniela Stieff - HNO-Ärztin Wien 1020
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"Still" oder ganz schön spürbar?
 
Wir unterscheiden die Refluxerkrankung GERD (gastro-ösophageal-reflux-disease mit Sodbrennen und Magenschmerzen) vom sogenannten „stillen“ Reflux, der sich vorwiegend im HNO-Bereich durch Globus-Symptome zeigt (siehe unten). Reflux bedeutet das Zurückfließen/Hochsteigen von Magensäure und Verdauungsenzymen in Richtung Speiseröhre und Kehlkopf - in flüssiger Form vorwiegend nachts oder gasförmig beim Aufstoßen tagsüber. 
 
Der Globus (= lateinisch für Kugel) in der HNO-Heilkunde beschreibt ein Fremdkörpergefühl im Hals, das PatientInnen unter Anderem so beschreiben: 
 
·      ein „Körnchen, das man weder runterschlucken noch abhusten kann“ 
·      einen „Knödel im Hals“ oder eine "Feder, die kitzelt" 
·      etwas, über das man „drüberschlucken“ muss 
·      hartnäckige, zähe Verschleimung
·      trockener Hals („ich wache nachts auf und muss etwas trinken“) oder auch
·      das Gefühl, nicht richtig durchatmen zu können.
 
Die empfindliche Schleimhaut im HNO-Bereich ist nicht geschützt vor den aggressiven Verdauungsenzyme und -säuren und reagiert mit Schwellung und Entzündung!
 
Die Behandlung der beiden Krankheitsformen ist grundverschieden: während GERD vorwiegend mit sogenannten Magenschonern/Säureblockern behandelt wird, braucht der stille Reflux in erster Linie eine Umstellung ihrer Diät und Lebensgewohnheiten – Medikamente kommen dabei unterstützend zum Einsatz.
 
 
Schluckbeschwerden
 
Schluckbeschwerden sind in vielen Fällen harmlos, beispielsweise wenn Halsschmerzen bei einer Erkältung dafür verantwortlich sind. Sie werden mit entzündungshemmenden Medikamenten behandelt und sind in einigen Tagen vorbei.
 
Auch Einengungen durch Vergrößerung der Schilddrüse, knöcherne Veränderungen oder Verspannungen an der Halswirbelsäule, Reflux, Ausbuchtungen am Beginn der Speiseröhre (Divertikel) und Tumoren können das Schlucken erschweren. Sie müssen abgeklärt und individuell behandelt werden.
 
Sind neurologische Erkrankungen (wie Multiple Sklerose oder Schlaganfall) oder das Alter die Ursachen der Schluckstörung, kann es passieren, dass der Eingang zur Luftröhre während des Schluckvorgangs nicht automatisch abgedichtet wird. Nahrung kann unbemerkt - oder durch starken Husten begleitet - in die Lunge kommen und eine Lungenentzündung auslösen. Bei bereits geschwächten Personen kann dies zu lebensbedrohlichen Situationen führen.
 
Zu Beginn steht immer eine genauer HNO-Untersuchung inclusive flexibler Endoskopie durch die Nase mit Blick auf den Rachen und den Kehlkopf, um anatomische Barrieren wie starke HWS-Veränderungen oder Tumoren auszuschließen, die den Rachenraum einengen.
 
Von den bildgebenden Verfahren stehen uns folgende zur Verfügung: 
das Schluckaktröntgen zum Ausschluss von Ausbuchtungen in der Speiseröhre sowie die Videokinematografie (dabei werden bis zu 50 Röntgenbilder pro Sekunde während des Schluckvorganges angefertigt, um diesen im Anschluss genau analysieren zu können).
 
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Schluckbeschwerden. 
Die Therapiemöglichkeiten reichen von 
 
·      Medikamenten und Antibiotika (wenn Reflux oder bakterielle Entzündungen die Ursache der Schluckbeschwerden sind) über 
·      osteopathische Behandlung (wenn muskuläre Schutzspannung im Bereich der Halswirbelsäule selbst zum Problem wird) mit 
·      physiotherapeutischen Übungen zur Stärkung einzelner Muskeln bis zur 
·      logopädischen Schluckschulungen: in einigen Fällen kann bereits eine konsequente Veränderung der Körperhaltung beim Essen und Trinken helfen, das Schlucken zu erleichtern und damit die Symptome zu mildern.
 
 
Leiden auch Sie unter Schluckbeschwerden? 
Setzen Sie sich mit mir in Verbindung! Ich bin gerne für Sie da!
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