Allergie

Allergie - Dr. Daniela Stieff - HNO-Ärztin Wien 1020
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Bei Allergien handelt es sich um eine überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems auf körperfremde Substanzen, sogenannte Allergene. Es nimmt das Allergen als Fremdkörper wahr (z.B. Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Putzmittel, Duftstoffe, Chemikalien, Schimmelpilze, Arzneimittel, bestimmte Nahrungsmittel) und reagiert darauf wie auf einen Krankheitserreger.
 
Nach Erstkontakt mit dem Allergen bildet der Körper Antikörper gegen das Allergen, bei wiederholtem Kontakt kommt es zu den typischen allergischen Symptomen. 
 
Dazu zählen 

•    gerötete, tränende und juckende Augen
•    rinnende und juckende Nase
•    Juckreiz 
•    Hustenreiz
•    Schluckbeschwerden
•    Kitzeln im Rachen und das Gefühl, dass man einen viralen Infekt bekommt 
•    Hautausschläge 
•    Atembeschwerden bis hin zur Atemnot

Das Beschwerdebild ist von PatientIn zu PatientIn unterschiedlich und hängt unter anderem mit dem jeweiligen Allergieauslöser zusammen.
Eine Allergie sollte niemals bagatellisiert werden. Geht die Erkrankung auf die Lunge über, kann dies allergisches Asthma auslösen (die häufigste Form von Asthma bronchiale) oder zu anderen gesundheitsbelastenden Komplikationen führen.
Der anaphylaktischen Schock stellt die schwerste Form einer Allergie dar, wie sie selten bei Allergie auf ein Insektengift vorkommt (dieser kann im schlimmsten Fall auch tödlich enden).

Diagnostik und Therapie von Allergien sind ein wichtiger Schwerpunkt der Ordination. Eine ausführliche Anamnese über den allgemeinen Gesundheitszustand, mögliche Grunderkrankungen und aktuelle Beschwerden bildet die Basis für die späteren Allergietests und Untersuchungen bzw. für die Suche nach dem jeweiligen Allergieauslöser.

Beim darauffolgenden 1. Allergietest, dem Prick-Test, werden verschiedene Testsubstanzen, die aufgrund des vorherigen Anamnesegesprächs als mögliche Allergieauslöser vermutet werden, punktförmig auf die Haut des Unterarmes aufgetragen. Mithilfe einer feinen Lanzette wird die oberste Hautschicht an den jeweiligen Stellen leicht eingeritzt. Reagiert die Haut auf eine der Testsubstanzen, bilden sich Rötungen und Quaddeln. Das Testergebnis liegt nach etwa 20 Minuten vor.

Danach erfolgt der 2. Allergietest: Ein Bluttest sichert die Diagnose schlussendlich ab und liefert unter anderem Informationen über den Schweregrad der Allergie und das Vorhandensein spezifischer Antikörper. Patienten mit Atembeschwerden und/oder Verdacht auf Asthma bronchiale werden zudem an einen Lungenfacharzt für die Durchführung eines Lungenfunktionstests überwiesen.
 
Die Therapie einer Allergie basiert auf drei Pfeilern:     
                                               
·      Der Allergiekarenz, 
·      der symptomatischen Therapie und 
·      der Immuntherapie (kausale Therapie).

Die Allergiekarenz besteht darin, den allergieauslösenden Stoff weitgehend zu meiden bzw. die Allergenlast zu reduzieren. In einigen Fällen ist dies (leichter) möglich (z.B. bei einer Nahrungsmittelallergie oder bei einer Allergie gegen Katzenhaare), bei anderen Allergien wiederum kaum (z.B. Pollenallergie). 
 
Das tägliche „Nasenwaschen“ mit physiologischer Kochsalzlösung dient zur Reduzierung der Allergenlast bei inhalativen Allergenen. Es ist eine einfache, billige und effektive Maßnahme und besonders bei Hausstaubmilbenallergie zu empfehlen. Die Allergiekarenz ist in jedem Fall als unterstützende Maßnahme sinnvoll.

Die symptomatische Therapie ist eine medikamentöse Behandlung. Der Therapieplan wird dabei individuell an die spezifischen Bedürfnisse der PatientIn angepasst. Die Medikamente stehen u.a. in Form von Tabletten, Sprays und Tropfen zur Verfügung. Zu beachten ist, dass die Medikamente nur die Symptome behandeln, aber nicht die Ursache der Allergie.

Im Rahmen einer Immuntherapie (Hyposensibilisierung) wird die Ursache der Allergie (= Überreaktion des Körpers auf Allergene) behandelt. Die PatientIn erhält das jeweilige Allergen über einen längeren Zeitraum verabreicht - bis zu drei Jahren, wobei nur der Anfang in der Ordination erfolgt -, und das Immunsystem entwickelt nach und nach eine Toleranz gegen den allergieauslösenden Stoff. 
Die Immuntherapie kann dabei auf zwei Arten erfolgen: Bei der SLIT (sublinguale Immuntherapie) werden Tropfen unter die Zunge gegeben, bei der SCIT (subkutane Immuntherapie) wird die Substanz unter die Haut injiziert. Die sublinguale Immuntherapie kann ab dem 3. Lebensjahr durchgeführt werden, die subkutane ab dem 7. Lebensjahr.

Der Therapieerfolg wird im Rahmen regelmäßiger Kontrollen in der Ordination überprüft!
Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten ohne Gewähr.