Fettstoffwechselstörungen

Fettstoffwechselstörungen - Priv.Doz. Dr. Friedrich Mittermayer, MSc - Endokrinologe Wien 1080
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Bei einer Fettstoffwechselstörung ist der Körper nicht in der Lage, einen normalen Fetthaushalt aufrechtzuerhalten. Die Fette können nicht vollständig in den Stoffwechsel eingebaut werden. Fettstoffwechselstörungen sind oftmals die Folge einer ungesunden Lebensführung (u.a. Bewegungsmangel, der Verzehr von zuckerhaltigen und fettigen Nahrungsmitteln).

Familiäre Hypercholesterinämie
Eine erblich bedingte Erhöhung der Cholesterinwerte im Blut wird als familiäre Hypercholesterinämie (FH) bezeichnet. Eine familiäre Hypercholesterinämie geht oftmals mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen einher.

Erhöhte Blutfette (Cholesterin, Triglyzeride)
Fette (Cholesterin, Triglyzeride) die im Körper selbst produziert oder über die Nahrung aufgenommen werden, unterliegen dem Stoffwechsel. So werden sie entweder gespeichert, verwertet oder ausgeschieden. Aufgrund verschiedener Fettstoffwechselstörungen kann es zu einer Erhöhung einzelner oder mehrerer Blutfette kommen.

Ein zu hoher Cholesterinspiegel im Blut wird in der medizinischen Fachsprache allgemein als Hypercholesterinämie bezeichnet. Während eine primäre Hypercholesterinämie in den meisten Fällen durch eine genetischen Veranlagung oder fettreichen Ernährung ausgelöst wird, entsteht die sekundäre Hypercholesterinämie als Folge einer Grunderkrankung (z.B. Diabetes mellitus oder Schilddrüsenunterfunktion).

In der Medizin wird zwischen dem guten HDL Cholesterin und dem bösen LDL Cholesterin unterschieden. Das LDL Cholesterin lagert sich in den Wänden der Blutgefäße ab und stellt somit einen Risikofaktor für Arteriosklerose (Arterienverkalkung) dar. Erhöhte LDL Cholesterinwerte erhöhen zudem das Risiko für Herz-Kreislauf Erkrankungen (z.B. koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt oder Schlaganfall).

Im Unterschied dazu transportieren sogenannte High Density Lipoproteine (HDL) das Cholesterin aus dem Körper hinaus und schützen somit die Blutgefäße. Fazit: Die Konzentration von HDL Cholesterin darf durchaus höher sein. Wichtig ist, das LDL (Low Density Lipoprotein) Cholesterin gering zu halten. Bei Menschen mit einem bestehenden Herzleiden empfehlen sich höchstens 100 Milligramm LDL-Cholesterin in einem Deziliter Blut (100mg/dl). Bei gesunden Menschen sind auch Werte bis zu 160mg/dl tolerierbar.

Ein hoher Triglyzeridwert ist in der Regel erst in Kombination mit einem hohen Wert des schädlichen LDL Cholesterins gefährlich. Bei sehr stark erhöhten Triglyzeridwerten kann auch eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse vorliegen.

Erhöhte Cholesterin- und Triglyzeridwerte können u.a. durch lebensstilverändernde Maßnahmen gesenkt werden. Dazu zählen u.a. eine ballaststoffreiche, ausgewogene Ernährung, der Verzehr von ungesättigten Fettsäuren, der Verzicht auf Alkohol, der Abbau von Übergewicht sowie Stressvermeidung. Zudem ist eine medikamentöse Behandlung möglich.

Bei weiteren Fragen zu erhöhten Blutfetten bin ich gerne auch persönlich für Sie da!

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