Inkontinenz

Inkontinenz - Univ.-Prof. Mag. DDr.  Christian Kratzik - Urologe Wien 1130
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Harninkontinenz – der unfreiwillige Verlust von Harn – kann je nach Form verschiedene Ursachen haben und unterschiedlich ausgeprägt sein, von einigen Tropfen bis hin zu permanentem Harnverlust. Zu den Formen der Harninkontinenz zählen Belastungsinkontinenz, bei welcher eine Druckerhöhung zum ungewollten Harnverlust führt (z. B. Heben und Tragen von schweren Lasten, Niesen, Husten, Lachen), Dranginkontinenz, bei welcher es auch bei nur geringer Füllung der Blase zum unfreiwilligen Urinverlust kommen kann (plötzlicher starker bzw. unkontrollierbarer Harndrang), Überlaufinkontinenz, Misch- und andere Formen. Frauen sind häufiger von Harninkontinenz betroffen als Männer. 

Die möglichen Ursachen einer Harninkontinenz reichen je nach Form von Beckenbodenschwäche (z. B. anlagebedingt, nach Schwangerschaft und Geburt), hormonellen Veränderungen (bei Frauen), Operationen an der Gebärmutter oder Prostata über Erkrankungen der Blase (z. B. Blasenentzündungen, Blasentumoren) und Abflussbehinderungen (z. B. Blasensenkung bei Frauen, vergrößerte Prostata) bis hin zu Erkrankungen des Nervensystems, psychischen Faktoren und anderen Ursachen. 

Inkontinenz ist ein weit verbreitetes Problem. Viele Menschen leiden unter unfreiwilligem Harnverlust, nichtsdestotrotz ist dieser nach wie vor häufig ein Tabuthema; vielen Betroffenen ist es unangenehm, das Problem beim Arzt zu thematisieren, nicht selten wird die Abklärung lange hinausgezögert, was wiederum den Leidensweg verlängert. Gleichzeitig ist vielen Betroffenen nicht bewusst, dass es verschiedene effektive Therapiemöglichkeiten gibt, um Harninkontinenz zu behandeln. Zu diesen zählen u. a. gezielte lebensstilmodifizierende Maßnahmen, Blasentraining und Miktionsprotokoll, Beckenbodentraining, medikamentöse Behandlungen und verschiedene operative Methoden. 

Je nach Ursache kann im Rahmen der Abklärung und Behandlung die Zusammenarbeit mit anderen Fachärzten (z. B. Facharzt für Gynäkologie) erforderlich sein. In vielen Fällen lässt sich die Inkontinenz mittels konservativer Therapiemaßnahmen erfolgreich behandeln. Ist eine Operation in Betracht zu ziehen/notwendig, weise ich meine Patienten an erfahrene auf Inkontinenz-Operationen spezialisierte Kollegen zu. 

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