Kopf- und Gesichtsschmerzen

Kopf- und Gesichtsschmerzen - OA Dr. Christian M. Neuhauser - Neurologe St. Pölten 3100
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Ein wesentlicher Schwerpunkt meiner Arbeit in der Ordination stellt die Betreuung von Kopfschmerzpatienten dar. Denn Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz. Derzeit werden mehr als 250 verschiedene Kopfschmerzarten beschrieben.

Grundsätzlich wird zwischen primären (v.a. Migräne oder Spannungskopfschmerzen) und sekundären (z.B. im Rahmen eines Infekts) Kopfschmerzen unterschieden.

Die exakte Differenzierung der verschiedenen Kopfschmerzformen ist entscheidend bzw. von großer Bedeutung für die nachfolgende Therapie. Etwa 70 Prozent der Bevölkerung leiden an episodischen Spannungskopfschmerzen, 10 Prozent an Migräne und 1 Prozent an Kopfschmerzen durch Medikamentenübergebrauch. Darüber hinaus gibt es auch seltene Kopfschmerzformen wie etwa den Cluster-Kopfschmerz bzw. andere Formen des trigemino-autonomen Kopfschmerzes.

Frauen sind von Kopfschmerzen dreimal häufiger betroffen als Männer. Neben dem individuellen Leid, das durch Kopfschmerzerkrankungen verursacht wird, kommt es durch Krankenstände, ungeeignete Medikation und unzureichende Abklärung zu enormen volkswirtschaftlichen Belastungen. Ein besonderes Problem stellt der sogenannte Medikamenten-Übergebrauchs-Kopfschmerz dar. Dieser entsteht zumeist auf dem Boden einer primären Kopfschmerzerkrankung und wird durch die ausufernde Einnahme von Kopfschmerzmedikamenten unterhalten. Der konsequente Entzug von Medikamenten, gegebenenfalls im stationären Rahmen, bildet hier die wichtigste therapeutische Maßnahme.

Grundlage für die Therapie von Kopfschmerzerkrankungen ist die exakte Diagnostik auf Basis von Anamnese, Verlauf der Erkrankung und Durchführung von eventuellen Zusatzuntersuchungen (z.B. zerebrale Bildgebung). Das Führen eines Kopfschmerzkalenders hat sich ebenfalls als sehr nützlich erwiesen. Therapeutisch ist neben der oft notwendigen medikamentösen Behandlung ein multimodales Therapiesetting besonders Erfolg versprechend: ausreichende Bewegung, am besten an der frischen Luft, Physiotherapie sowie Psychoedukation im Sinne von psychologischen und verhaltenstherapeutischen Verfahren.

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