Hypophysenadenom (Gehirntumor)

Hypophysenadenom (Gehirntumor) - Dr. Milan Stanojevic - Neurochirurg Wien 1030
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Das Wort Gehirntumor klingt für die meisten Menschen sehr erschreckend, doch es gibt verschiedene Arten von Tumoren im Gehirn und gerade das Hypophysenadenom ist ein gutartiger Hirntumor, der sich in der Hypophyse bildet und oft keine Beschwerden macht. Selbst dann, wenn er operiert werden muss, sind die Erfolgsaussichten sehr gut, und Metastasen werden im Bereich der Hypophyse nur selten festgestellt.

 

Die Hypophyse ist eine etwa kirschgroße Drüse im Gehirn. Sie hat die Funktion, den Hormonhaushalt im Körper zu steuern und selbst Hormone zu produzieren. Hypophysenadenome entstehen vermutlich durch unkontrollierte Zellteilung in der Hypophyse, die durch Veränderungen im Erbgut ausgelöst wird. Sie machen 10 bis 15 Prozent aller Gehirntumoren aus und sind, wie gesagt, in den meisten Fällen gutartig.

 

Mögliche Symptome und Beschwerden hängen vor allem davon ab, ob und welche Hormone die Hypophyse bildet. Experten unterscheiden deshalb zwischen hormonaktiven und hormoninaktiven Hypophysenadenomen. Erstere sind häufiger und je nachdem, welches Hormon das Adenom bildet, machen sich unterschiedlichste Beschwerden bemerkbar: Das können zum Beispiel Menstruations- und/oder Fruchtbarkeitsstörungen, Probleme mit der Schilddrüse oder dem Wachstum oder Bluthochdruck sein. Aber auch Hypophysenadenome, die keine Hormone produzieren, können zu ausgeprägten Krankheitserscheinungen führen und zwar vor allem dann, wenn sie eine bestimmte Größe erreichen und der Tumor Druck auf angrenzendes gesundes Gehirngewebe ausübt und dieses schädigt. So zählen zu den ersten Symptomen häufig Sehstörungen, die durch Druck auf die Sehnervenkreuzung verursacht werden. Sehr kleine Adenome, sogenannte Mikroadenome, verursachen oft keine Beschwerden und werden in der Regel zufällig entdeckt.

 

Was die exakte Diagnose betrifft, so führe ich nach der Anamnese und einer allgemeinen körperlichen und neurologischen Untersuchung eine radiologische Bildgebung mittels MRT durch. Weiters finden eine Hormonbestimmung in Urin, Speichel und Blut sowie eine augenärztliche Untersuchung statt.

 

Falls eine tumorartige Raumforderung auf der MRT-Aufnahme sichtbar ist, bestimme ich die Tumorart mittels Biopsie oder im Rahmen einer Operation. In seltenen Fällen können ein EEG oder eine Untersuchung der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit notwendig sein.

 

Die Therapie des Hypophysenadenoms hängt von der Art und Größe des Tumors ab. Bei sehr kleinen Tumoren bzw. solchen, die keine Beschwerden verursachen, genügt es manchmal, dass regelmäßige MRT-Kontrollen durchgeführt werden. Bei bestimmten hormonaktiven Hypophysenadenome reicht die Einnahme von speziellen Medikamenten als Behandlung aus, um sie an ihrem Wachstum zu hindern oder diese zu verkleinern. Andere Tumore müssen operativ entfernt werden. Das kann in den meisten Fällen mikrochirurgisch, durch die Nase oder seltener durch eine kleine Öffnung in der Schädeldecke erfolgen. In manchen Fällen ist auch eine Strahlenbehandlung notwendig.

 

Die meisten Hypophysenadenome können gut entfernt werden und dadurch findet eine echte Heilung statt. In vielen Fällen ist allerdings danach eine Hormonersatztherapie notwendig, um jene Hormone zu ersetzen, die von der Hypophyse nach der Erkrankung kaum oder gar nicht mehr gebildet werden können.

 

Was in Ihrem individuellen Fall das Beste ist, kläre ich gerne mit Ihnen in einem persönlichen Gespräch.

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