Arthroskopie (Gelenkspiegelung) zur Abklärung und Therapie

Arthroskopie (Gelenkspiegelung) zur Abklärung und Therapie - OA Dr. Markus Winnisch, MSc - Orthopäde Rauris 5661
1/1

Bei einer Arthroskopie wird eine Optik, ein sogenanntes Arthroskop, in das Gelenk eingeführt und der Gelenkinnenraum mittels einer speziellen Kamera am Bildschirm dargestellt. Die Gelenkspiegelung kann sowohl zu diagnostischen als auch therapeutischen Zwecken eingesetzt werden. Der Eingriff erfolgt minimal invasiv über kleine Hautinzisionen.

 

Meniskusverletzungen

Die Menisken stabilisieren das Kniegelenk, wirken wie eine Art Stoßdämpfer, federn Bewegungen innerhalb des Kniegelenks ab und reduzieren zudem das Gewicht, das auf das Kniegelenk einwirkt. Außen- und Innenmeniskus werden also immer dann benötigt, wenn man die Knie stark belastet.

Ein Meniskusriss kann sowohl traumatische als auch degenerative Ursachen haben. In den meisten Fällen entsteht ein Meniskusriss im Rahmen von Sportverletzungen. Zudem können auch starke, chronische Überbelastungen (z.B. durch Übergewicht oder häufiges Arbeiten in tiefer Hocke) des Kniegelenks einen Meniskusriss hervorrufen.

Die Behandlung erfolgt in der Regel operativ im Zuge einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie). Dabei stehen zwei minimal-invasive Operationstechniken zur Verfügung. So kann u.a. mithilfe der sogenannten Meniskusnaht der gerissene Meniskus wiederhergestellt werden (Refixation), während bei einer Meniskusteilresektion alle beschädigten Meniskusanteile entfernt werden. In schwerwiegenden Fällen ist auch eine Meniskustransplantation zur Wiederherstellung der Gelenkfunktion möglich.

 

Kreuzbandrisse

Die beiden Kreuzbänder führen das Kniegelenk während Beuge- und Streckbewegungen und sorgen für Stabilität. Sie befinden sich mittig zwischen Oberschenkel- und Schienbeinknochen. Große Gewalteinwirkungen auf das Knie sowie starke Rotationsbewegungen können zu einem Kreuzbandriss führen, wobei das weniger kräftige vordere Kreuzband bei Verletzungen häufiger in Mitleidenschaft gezogen wird.

Ein Kreuzbandriss kann sowohl konservativ als auch operativ (Kreuzbandplastik) behandelt werden.

 

Knorpelschäden

Die Ursachen für einen Knorpelschaden sind vielfältig. In den meisten Fällen sind Knorpelschäden die Folge eines Traumas. Zudem können auch Fehlbelastungen, Überlastungen oder eine fehlende Kniestabilität den Knorpel schädigen. Die Symptome richten sich nach der Größe, der Position sowie der Art und Tiefe des Knorpelschadens. Die Therapie orientiert sich an der Diagnose.

 

Knochenmarködem

Beim Knochenmarködem kommt es infolge von Durchblutungsstörungen, Überbelastungen oder Traumata zu einer Flüssigkeitsansammlung im Knochen. Zudem kann ein Knochenmarködem auch als Begleiterscheinung bei bestimmten Stoffwechselstörungen sowie einer Arthrose oder Rheuma auftreten. Selten gelten Tumore als Auslöser.

Die Erkrankung geht mit starken belastungsabhängigen Schmerzen einher. Im weiteren Verlauf zeigt sich der Schmerz auch in Ruhe. Knochenmarködeme schränken die Mobilität und Lebensqualität massiv ein und können unbehandelt sogar zu einer Nekrose (Absterben des Knochens) führen.

 

Rotatorenmanschettenriss

Die Sehnen der Rotatorenmanschette werden im Laufe des Lebens sehr stark beansprucht und unterliegen einem dementsprechenden Verschleiß. Ein Grund, warum Unfälle (z.B. Sturz auf den Arm) oder stärkere Belastungen oftmals zu einem Sehnenriss führen können. Die Behandlungsmöglichkeiten orientieren sich an der individuellen Beschwerdesymptomatik sowie der Schwere der Rissbildung. In vielen Fällen wird ein Rotatorenmanschettenriss im Rahmen einer Arthroskopie behandelt.

 

Bizepssehnenverletzung

Eine Ruptur der langen Bizepssehne erfolgt meist auf Basis von degenerativen Vorschäden. Diese entstehen u.a. durch dauerhafte Überbeanspruchung. Zu den weiteren Risikofaktoren zählen entzündlich-rheumatische Erkrankungen, Diabetes mellitus und Adipositas. Die Therapie der Wahl ist eine operative Versorgung mittels Arthroskopie.

 

Schultereckgelenksarthrose

Das Schultereckgelenk, auch als AC-Gelenk bezeichnet, verbindet das äußere Ende des Schlüsselbeins mit dem Schulterdach. Durch chronische Überlastungen, Verletzungen oder einen heftigen Sturz auf die Schulter kann es zu einem Verschleiß des Schultereckgelenks kommen, der sich u.a. durch Schmerzen bei Belastung oder beim Liegen auf der Schulter äußert. Führen konservative Therapien nicht zum gewünschten Erfolg, ist eine Operation in Form einer Arthroskopie notwendig.

 

Labrumläsion (Riss in der Schulter- oder Hüftgelenkslippe)

Das Labrum ist ein dicker Ring aus Fasergewebe, der die Schultergelenks- bzw. Hüftgelenkspfanne umschließt. Seine Funktion besteht in der Gelenkdämpfung und Vergrößerung der Gelenkflächen. Ein Riss der Gelenklippe wird als Labrumläsion bezeichnet. Sie entsteht meist bei Sportarten mit wiederholenden Bewegungsmustern, aber auch durch Verletzungen oder Krankheiten.

 

Schleimbeutelentzündung der Schulter

Eine Schleimbeutelentzündung der Schulter ist häufig die Ursache für akute Schulterschmerzen. Meist geht der sogenannten Bursitis subacromialis eine mechanische Überlastung der Schulter (z.B. durch Überkopfarbeiten) voraus.

Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten ohne Gewähr.