Schulterluxation und Instabilität

Eine Schulterluxation, also das Auskugeln des Schultergelenks, kann durch Unfälle oder genetische Schwächen im Kapsel-Band-Apparat verursacht werden. Wiederholte Luxationen führen zu einer Schulterinstabilität, besonders bei jüngeren Patienten. Dabei sind Verletzungen der Gelenkkapsel, Bänder, und der Gelenklippe (Labrum) typisch. Die Diagnose erfolgt durch Röntgen, Ultraschall und Magnetresonanztomografie, um die Luxationsrichtung, Frakturen und Weichteilverletzungen zu beurteilen.

Die akute Schulterluxation erfordert eine sofortige Wiedereinrenkung, wobei vorherige Röntgenbilder Frakturen ausschließen müssen. Bei anhaltender Instabilität oder Schmerzen wird eine arthroskopische Stabilisierung empfohlen. Als Orthopäde und Unfallchirurg im Orthopädischen Spital Speising führe ich diese Operationen durch. Dabei werden abgerissene Strukturen, wie die Gelenklippe (Labrum), am Knochen befestigt und der überdehnte Kapsel-Band-Apparat gestrafft. Die arthroskopische Methode ermöglicht eine detaillierte Beurteilung und präzise Rekonstruktion bei minimalen Einschnitten.

In Fällen von knöchernen Verletzungen werden Schrauben oder Knochenblock-Transfer-Operationen durchgeführt. Dabei kann ein Knochenblock vom Beckenkamm entnommen oder das sogenannte Coracoid transferiert werden (Latarjet-Verfahren), um den Pfannenrand wiederherzustellen. Diese Eingriffe, sowohl arthroskopisch als auch offen, erreichen in über 90 Prozent der Fälle eine stabile Schulter mit geringen Einschränkungen im Alltag und Sport.
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