Burnout - Prävention und Therapie

Burnout - Prävention und Therapie  - Dr. Eva Brunegger - Praktische Ärztin Seiersberg-Pirka 8054
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Burnout – jedeR kann betroffen sein

Mit dem Begriff „Burn-out“ wird ein psychovegetatives Erschöpfungssyndrom infolge einer chronischen, beruflich bedingten Beanspruchungsreaktion bezeichnet (Burisch, 2005).

Betroffen sein kann unter bestimmten Voraussetzungen praktisch jedeR, häufig kommt das Burnout bei Angehörigen folgender Berufe vor: Helfende Berufe im Sozialbereich (Sozialarbeiter, Lehrer, Ärzte, Pflegepersonal), Polizisten, Manager, Stewardessen, etc,… Burnout-Prozesse können allerdings auch im familiären Bereich, wie z.B. bei der Pflege eines Angehörigen entstehen.

Beim Burnout-Syndrom handelt es sich nicht um ein fest umschriebenes Krankheitsbild, sondern es bestehen vielfältige symptomatische Überlappungen insbesondere zu psychosomatischen Störungen oder depressiven Störungsbildern.


Die Entwicklung des Burnout ist ein langsamer, schleichender Prozess.

Am Beginn steht eine Phase erhöhter Anforderungen und Herausforderungen. Wenn es nicht möglich ist in dieser Phase ausreichend Erholung zu bekommen, den Energiespeicher wieder aufzufüllen, entwickelt sich der Prozess weiter.

Es kommt zu typischen Symptomen wie

  • Erschöpfung,
  • innere Leere,
  • Hilflosigkeit,
  • Schlafstörungen,
  • Konzentrationsproblemen,
  • Abstumpfung gegenüber Interessen und sozialen Beziehungen,
  • Unfähigkeit zur Entspannung,
  • Arbeitsüberdruss,
  • Essstörungen,
  • Zynismus,
  • Aggressivität,…

Wird hier nicht gegengesteuert, kommen noch körperliche Symptome dazu, am Ende steht das Vollbild einer Depression.


Burnout - Prävention und Therapie

Situationen von großen Belastungen und auch kurzzeitige Überforderungen kommen im täglichen Leben beruflich wie auch privat immer wieder vor. Solange sie als Herausforderung erlebt werden können und die persönlichen Ressourcen ausreichend vorhanden sind, bereichern sie unser Leben.

In unserer schnelllebigen Zeit passiert es allerdings sehr leicht, an die Grenzen seiner individuellen Belastbarkeit zu kommen. Wenn diese Grenzen nicht wahrgenommen und über längere Zeit überschritten werden, leeren sich die persönlichen Energiespeicher und ein Burnout droht.

Ein großes Problem ist allerdings, dass der Betroffene selbst häufig nicht fähig ist, rechtzeitig zu erkennen, dass das Gleichgewicht aus Stress und Erholung bereits aus dem Lot geraten ist. Nahen Angehörigen und Freunden fällt das meist schon viel früher auf. Durch frühzeitiges Ansprechen der Problematik kann dem Betroffenen rechtzeitig geholfen werden!


Burnout Prävention

Das Um und Auf ist meiner Meinung nach das Bewusstmachen der eigenen Situation – Wo sind meine Energiefresser? Wo sind meine Energiespender? Wie gehe ich mit Problemen um? Wie löse ich Konflikte? ,…

Allgemein kann folgendes empfohlen werden:

  • Gesunder Lebensstil, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf
  • Entspannungsmethoden anwenden
  • Moderater Sport zum Ausgleich
  • Soziale Kontakte pflegen
  • Zeit für Hobbys, Musik, Lesen,…
  • Gutes Konfliktmanagement
  • Gutes Zeitmanagement
  • „Nein-Sagen“ lernen



Burnout Therapie

Die Therapie des Burnout-Syndroms gestaltet sich von Patient zu Patient sehr unterschiedlich und kann eine Kombination aus verschiedenen einzelnen Behandlungen sein. Die Basis der Burnout-Therapie sind regelmäßige ärztliche Gespräche mit den Zielen, die persönliche Situation aufzuarbeiten, Stress abzubauen und neue Wege/Instrumente für effektives Stressmanagement zu finden. Die Gesprächstherapie kann jederzeit durch andere Therapien und Behandlungen wie Entspannungsübungen, kognitives Verhaltenstraining, Kommunikationstraining, physikalische Therapien etc. ergänzt werden.

Haben sich zusätzlich zum Burnout-Syndrom körperliche Beschwerden wie etwa erhöhter (stressbedingter) Blutdruck, Gastritis oder diverse Schmerzzustände manifestiert, werden diese parallel zur Burnout-Therapie behandelt. Bei vielen Patienten klingen einige der auftretenden Symptome auch mit Besserung des emotionalen Erschöpfungszustands wieder ab.
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