Karpaltunnelsyndrom

Karpaltunnelsyndrom - Priv.-Doz.DDr. Alexander Aichmair, MPH - Orthopäde Gols 7122
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Das Karpaltunnelsyndrom ist ein Nervenengpasssyndrom und eine häufige Erkrankung im Bereich der Hand. Es entsteht in Folge einer Enge des Karpaltunnels und damit jener Passage im Bereich vom Handgelenk, die als Durchgang für den Nervus medianus (Mittelarmnerv) und mehrere Sehnen dient. Begrenzt wird der Karpaltunnel durch die Handwurzelknochen und ein straffes Band (Retinaculum flexorum). 

Der Mittelarmnerv ist für die Funktion der Hand besonders wichtig, da er für den Tastsinn und für Empfindungen im Daumen, im Zeigefinger, im Mittelfinger und in der dem Mittelfinger zugewandten Hälfte des Ringfingers sowie für Bewegungen des Daumens verantwortlich ist. Probleme mit dem Mittelarmnerven können in weiterer Folge also zu verschiedenen Funktionseinschränkungen und Beschwerden im Bereich der Hand führen, so wie es eben bei einem Karpaltunnelsyndrom der Fall ist. 

Symptome: Beim Karpaltunnelsyndrom verengt sich der Karpaltunnel, wodurch dauerhafter Druck auf den im Tunnel verlaufenden Nervus medianus ausgeübt wird. Mögliche Symptome sind u. a. nächtliches Einschlafen der Hand, Schmerzen, Kribbeln, leichte Missempfindungen, Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen. 
Zu Beginn zeigen sich oft nur leichtere sporadische Missempfindungen im Bereich der Hohlhand und der vom Mittelarmnerv versorgten Finger sowie belastungsabhängige Schmerzen; später kann es zu dauerhaften Gefühlsstörungen, verschlechtertem Tastsinn, wiederkehrenden Schmerzen ohne erkennbaren Anlass sowie, ohne Behandlung, zum Verlust der Feinmotorik, Muskelschwund im Bereich vom Daumenballen, Bewegungseinschränkungen des Daumens, Funktionseinschränkungen der Hand und einem Druckschaden des Nerven kommen. 

Behandlung: Bei rechtzeitiger Abklärung und Therapie lässt sich ein Karpaltunnelsyndrom in der Regel gut behandeln und beseitigen. Die Behandlung kann konservativ (nächtliche Ruhigstellung der Hand mittels Schiene, medikamentöse Therapie, Infiltrationen) und operativ erfolgen. Eine Operation ist angeraten, wenn die Beschwerden trotz konservativer Therapie fortbestehen oder zunehmen oder wenn das Karpaltunnelsyndrom und die Beschwerden bei Abklärung bereits stark ausgeprägt sind. 

Für die Operation stehen verschiedene Methoden zur Wahl. Ziel des Eingriffs ist es, den Nerven aus seiner Einengung zu befreien. Hierfür wird das Karpalband, also jenes Band, welches den Karpaltunnel “überdacht“, während der Operation durchtrennt und nerveneinengendes Gewebe wird entfernt. Dadurch kommt es zu einer Druckentlastung des Nerven und Nerv und Sehnen haben wieder mehr Raum. Bestimmte Beschwerden sind in der Regel bereits kurz nach dem Eingriff verschwunden, der Tast- und Empfindungssinn müssen in der Zeit nach der Operation wieder “trainiert“ werden und stellen sich nach und nach wieder ein. 

Nach einer gründlichen Abklärung berate ich Sie im persönlichen Gespräch gerne zu in Frage kommenden Behandlungsmaßnahmen. Operationen werden von mir im Orthopädischen Spital Speising durchgeführt, operative Nachkontrollen erfolgen in der Ordination. 

 

Bei Fragen zur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms und zu anderen Erkrankungen der Hand (z. B. schnellender Finger) bin ich gerne für Sie da. 

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