Knorpel

Knorpel - Prim. Priv.-Doz. DDr. Christian Albrecht, MBA - Unfallchirurg Wien 1080
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Damit ein Gelenk seine Funktion optimal erfüllen kann, bedarf es eines gesunden Knorpels. Gemeinsam mit der Synovialflüssigkeit (Gelenkschmiere) sorgt der Knorpel einerseits dafür, dass das Gelenk reibungslos bewegt werden kann, andererseits ist der Knorpel sehr druckelastisch, sodass er große Belastungen und Stöße abfangen, dämpfen und verteilen kann.

Knorpelschäden können alters- oder unfallbedingt auftreten. Da der Knorpel nicht durchblutet wird und das Gewebe sich nicht selbst regenerieren kann, heilt ein Knorpelschaden nicht von alleine; eine frühzeitige Therapie ist wichtig, da tiefgehende unbehandelte Knorpeldefekte zu erheblichem Gelenkverschleiß (Arthrose) führen.

Knorpelaufbau - konservative Therapie
Mit konservativen Therapiemaßnahmen, darunter intensive Physiotherapie und Muskelaufbau, Hyaluronsäureinfiltrationen und medikamentöse Schmerztherapie, lassen sich oberflächliche und kleine Knorpeldefekte in vielen Fällen gut behandeln.

Bei Hyaluronsäureinfiltrationen wird synthetisch hergestellte Hyaluronsäure zur Aufbesserung der Gelenkschmiere in den Gelenkraum injiziiert. Bei Arthrose unterliegt die Gelenkschmiere diversen Veränderungen, welche dazu führen, dass sie ihre schmierende und schützende Funktion nicht mehr erfüllen kann. Infiltrationen von Hyaluronsäure bewirken, dass der Knorpel wieder vermehrt Hyaluronsäure einlagern kann. Dadurch wird die Gelenkschmiere wieder zähflüssiger, wodurch sie ihre Funktion wieder besser erfüllt. Der Knorpel wird entlastet, die Gelenkbeweglichkeit verbessert sich und Schmerzen im Knie werden reduziert. Die Infiltrationen werden entweder in wöchentlichen Abständen fünfmal hintereinander oder einmalig (hochvernetzte Hyaluronsäure) verabreicht, die Wirkung bleibt im Regelfall sechs bis 12 Monate aufrecht.

Knorpelaufbau - operative Therapie
Bei Patienten mit einem großen und tiefgehenden Knorpelschaden im Knie sollte eine operative Therapie in Erwägung gezogen werden. Hierfür stehen verschiedene arthroskopische Verfahren zur Verfügung, darunter:

  • Mikrofrakturierung
  • Körpereigene Knorpelzelltransplantation (ACT)
  • Knorpel-Knochen Transplantation (OCT)

Individuelle Betreuung und Therapieplanung

Ob eine konservative oder operative Therapie im Einzelfall besser geeignet ist, hängt von der Ausprägung des Knorpelschadens und den Beschwerden ab. Bei Möglichkeit werden alle konservativen Therapiemaßnahmen ausgeschöpft, bevor eine Operation in Erwägung gezogen wird.

Die operative Therapie richtet sich u.a. nach der Größe des Knorpelschadens sowie daran, ob der Knochen unter dem Knorpel verletzt ist oder nicht. Infrage kommende Behandlungsmöglichkeiten werden nach Vorliegen einer exakten Diagnose ausführlich in der Ordination besprochen, sodass wir darauf aufbauend gemeinsam einen zu Ihren Bedürfnissen passenden Therapieplan erstellen können. Für weitere Informationen zu Arthrose, Knorpelschaden und -aufbau bin ich in der Ordination gerne persönlich für Sie da.

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